Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390506
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193905060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390506
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-05
- Tag1939-05-06
- Monat1939-05
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Reiches nach. Hier hat sich nicht nur äußerlich etwas ereignet. Damit wäre der geistige Bund noch nicht begründet. Bis in die seelisch-geistigen Tiefen unseres Volkes hinein reicht das Geschehen. Das befugte Wort Adolf Hitlers schuf zuerst die deutsche Volksgemeinschaft und durch sie den Staat, das Dritte Reich. Das Reich ist nicht eine Konstruktion, es ist viel mehr aus dem Willen dcS Führers und aus seiner national sozialistischen Weltanschauung erbaut. An dem Geist dieser Weltanschauung gründet unser Reich, und in diesem Geiste lebt und schafft heute unser Volk. Er bestimmt auch unsere buchhändlerische Arbeit. Ein Wille und ein Geist durchloht heute die deutschen Menschen im Reich und die fern von ihm leben. Früher war der Buchhandel allein außerstande, die Werke durchzusetzen, die er bejahte. Er war auf Schule und Presse und andere Kräfte angewiesen, aber er war sich ihrer Hilfe nie sicher. Es war aussichtslos, gegen ein schlechtes Buch erst im Buchladen zu kämpfen. Heute ist sein Kampf erfolgreicher, denn ein ganzes Volk steht im Aufbruch und ist empfänglich für jede aufbauende Arbeit. Heute helfen ihm Schule, die Erziehung in der Partei und ihren Gliederungen und eine deutsche Presse. Er steht nicht mehr allein - und damit in einer Front, aus der man sich nicht lösen darf, wenn man wirken und mitschaffen will am Leben seines Volkes. Diese neue Lage gilt es zu erkennen und zu beherrschen. Da ist zunächst die Ge wohnheit die größte Feindin des Neuen gewesen. Anstatt der Wirklichkeit Auge in Auge zu begegnen und, wenn zuerst auch unter Mühen, ihre Forderungen zu erfüllen, wich man zunächst aus und war dann enttäuscht, wenn man zurückgelaffen wurde. Der deutsche Buchhändler hatte aber bald erkannt, worauf es ankommt. Er ist mitten in der Arbeit zum Aufbau dessen, was Volk und Reich heute als neue und selbständige Leistung von ihm erwarten dürfen. Die Trennung von politischem und geistigem Bund der Deut schen, die bis zur Machtergreifung durch den Nationalsozialis mus im wesentlichen die letzte deutsche Entwicklung bestimmte, vertiefte auch den Bruch, der zwischen dem arbeitenden Volk in seiner Gesamtheit und einer sogenannten gebildeten Ober schicht entstand. Diese Wunde konnte znir Adolf Hitler mit seinen Frontkameraden und seiner Bewegung heilen. Zu Zeiten eines Perthes und Palm gab es diesen Bruch noch nicht, weil hier die geistige Kraft noch der vitalen und starken Sehnsucht des deutsch und nicht klcinstaatlich fühlenden Volkes Flügel verlieh und wahrhaft führend war. Damals konnte die Buch handlung noch Mittelpunkt sein, während sie später nur den Gebildeten etwas galt und damit die lebendige Wirkung auf das Volk in seiner Gesamtheit einbüßen mußte. Es bildeten sich vielmehr nun aus dem Wunsch einer verführten Masse die sogenannten Arbeiterbuchhandlungen, deren Weg falsch war, falsch sein mußte für jeden, der Perthes'Wort und Palms Heldentod verstand. Genau so wenig, wie es Arbeiter- und andere Dichtung geben kann, gibt es Buchhandlungen für Arbeiter und andere. Es kann Spezialbuchhandlungen für die verschiedensten Gebiete geben. Die allgemeine Buchhandlung aber richtet sich immer an das deutsche Volk insgesamt. Hier aber liegt die Hauptaufgabe für uns heutige Buchhändler: Aus der verfälschten Form wieder herauszufinden auf den Weg zum Herzen unseres ganzen Volkes. Welche Bedeutung der Arbeit des Buchhandels heute von der Führung des Reiches beigelegt wird, ist allein durch seine Zugehörigkeit zur Reichsschrifttumskammer deutlich geworden. Diese berufsständische Zusammenfassung ist die sinnvolle Krö nung deS Strebens aller bedeutenden und großen Buchhändler und Verleger. Nur in dieser vertrauensvollen engen Zu sammenarbeit von Autor, Verleger und Buchhändler konnte früher das deutsche Schrifttum seinen Siegeszug durch die Welt antreten und kann es heute seine große volkspolitische Aufgabe im nationalsozialistischen Reich und über seine Gren zen hinaus erfüllen. Unsere Aufgabe ist nicht mit äußeren Mitteln zu lösen. Wir müssen mit der Arbeit bei uns selber anfangen. Eine Zeit, in der die Charakterwerte entscheidend sind, kann nicht verstehen, wer noch die Wünsche der Viel- und Besserwisser im Ohr hat, wer an die Allgewalt des Wortes „Wissen ist Macht" glaubt. In der Buchhandlung wollen heute alle Menschen unseres Volkes ihr Buch finden, das sie fördert, seelisch, geistig und fachlich - ein entscheidendes und ganz neues Moment in der buchhändlerischen Arbeit! Sie suchen im Buchhändler ihren Kameraden und nicht einen „Bildungsmenschen", Besser wisser oder gar geistig hochmütigen Snobisten. Sie spüren schon von draußen, welche Atmosphäre im Buchladen herrscht, ob hier eine echte Arbeitskameradschaft besteht, die ihrem Geist, dem Geist des Jahrtausends entspricht. Der Buchhändler soll und muß sich auf den einzelnen einstellcn können, der von ihm beraten werden will. Ist es ein Wissenschaftler, so muß er dazu in der Lage sein, ihm mit seinen Hilfsmitteln tatkräftig zur Seite zu stehen. Er braucht mit ihm nicht über wissen schaftliche Systeme zu diskutieren, die er vielleicht nur halb verstanden und sich nur angelesen hat. Er muß auch - das gehört zu seinem Handwerk - über ein umfangreiches Titel wissen verfügen auf den Gebieten, denen er sich besonders zu gewandt hat. Ein Buchhändler ohne gutes Gedächtnis ist in seiner Arbeit behindert. Es sollten sich heute bei dem großen Aufschwung und der Bedeutung der Technik viel mehr junge 8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder