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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1939
- Strukturtyp
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- 1939-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1939
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Buchhändler dem wissenschaftlichen Buchhandel, also einem Spezialgebiet, widmen. Das bedeutet nun nicht, daß es genüge, wenn man als Buchhändler sein Spezialgebiet beherrscht, ein gutes Gedächtnis hat und Titel heruntersagen kann. Vom Buchhändler ist die innere Verbundenheit mit unserem deut schen Schrifttum - und darunter ist heute immer das politische, historische und das dichterische zu verstehen - vorzuleben, sonst ist er heute fehl an seinem Platz, wo er zur Führung berufen. Der Betriebsführer im Buchhandel hat darum eine doppelte Pflicht: seinen Betrieb wirtschaftlich zu leiten, aber auch seine Mitarbeiter zu einer lebendigen Arbeitsgemeinschaft zusammen zuführen. Dazu muß er Vorbild sein und den Geist unserer Zeit innerlich erfahren haben, um ihn Vorleben zu können. Hier liegen heute die Schwierigkeiten im Buchhandel, die ihn teilweise noch an der restlosen Erfüllung seiner Sendung hindern. Mit der äußeren Gleichschaltung ist es nicht getan, und nur, wem innere Überzeugung den auch äußeren Einsatz selbst verständlich auferlegt, wird sich auf die Dauer durchsetzen. Unfähigkeit, die sich meistens auch in dem schlechten Verhältnis zu den Mitarbeitern zeigt, führt dgnn notwendig abwärts. Nur die eigene Leistung führt aufwärts. Die allgemeine Lage ist heute denkbar günstig; wer dennoch glaubt klagen zu müssen, klagt sich selber an. ES sind heute alle Voraussetzungen für eine Belebung der buchhändlerischen Arbeit gegeben: durch die leitende und be ratende Arbeit der Reichsschrifttumskammer, durch die von ihr ins Leben gerufene Reichsschule des Deutschen Buchhandels und durch die von ihr durchgeführten berufskundlichen Arbeits wochen, an denen alle teilnehmen können. Auch die Kammer hat also in ihrer Arbeit beim Menschen selbst angesetzt und führt ihn dann in die Gemeinschaft und Kameradschaft des Standes. Von hier zur Gemeinschaft des ganzen Volkes ist nur ein Schritt, wenn man bedenkt, daß alles deutsche Schrift tum, dem der Buchhandel dient, aus den Quellen unseres Volkes und Volkstums kommt. Da ist der Platz des Verlegers, dessen Aufgabe in dieser Wende vielleicht am schwersten ist. Seine Verantwortung geht heute noch weiter denn je zuvor. Zu den großen verlegerischen Taten gehörte noch immer, daß der Verleger ein Werk oder gar eine Sammlung von sich aus anregte und in harter und zäher Arbeit durchführte. Dies ist wohl die größte Aufgabe, der sich der heutige Verleger gegen übersieht. Welche Zeit verlangt mehr nach einem solchen Ver leger als die unsere, in der wir die Neugestaltung auf allen Lebensgebieten täglich erleben dürfen? Er muß sein Volk und die politische Führung seiner Nation verstehen. Ohne eine lebendige und tiefe Verbindung mit den schaffenden politi schen, wissenschaftlichen und künstlerischen Kräften, ohne die unmittelbare Kenntnis der Lebensfragen und der tiefen Sehn sucht seines Volkes ist der deutsche Verleger heute unfähig zu einer wirklich wertvollen Leistung in seinem Beruf. Immer noch waren große Zeiten groß durch den Reichtum lebensvollen Wirkens auf allen Gebieten. Der Führer schuf sich die Bewegung, mit ihr die deutsche Volksgemeinschaft, durch sie das Dritte, das Großdeutsche Reich, in dem das Leben auf allen Gebieten neue Schöpfungstage feiert. Solch ein Schöpfungstag wird dem deutschen Schrifttum nicht fehlen, und der Verleger wird nur dafür sorgen müssen, daß er ihm tätig begegnen kann. Auf das rechtzeitige Erkennen wird es ankommen und darauf, daß er sich zu entscheiden weiß. Nie mand anders denn die einzelne Verlegerpersönlichkeit ist solchem Tun gewachsen. Dabei ist es für ihren Erfolg gleichgültig, in welcher Form sie zur Wirkung kommt. Entscheidend ist ihre besondere Anlage und der Wertmaßstab, der ihr eingeboren. Entscheidend ist der Impuls und nicht das Fundament, auf dem sie bauen kann. Ihr ist es Vorbehalten, nachdem sich die Bewegung für ihren Kampf aus eigener Kraft ihr Instrument- geschaffen hat und es zum Besten unseres ganzen Volkes ein setzt, aus dem unversiegbaren Born unseres Volkstums,unserer Wissenschaft neue Schätze zu heben. Ihr Werkzeug schafft sie sich kraft ihrer Leistung. Nicht der Wunsch nach Betätigung eines Apparats kann erfüllt werden. Privilegien und Pfründe ohne eine wahrhafte Leistung waren noch immer unproduktiv. Der Leistung allein gebührt das Recht des freien und groß zügigen Schaffens. Ein Aufbruch und Aufschwung von dem gewaltigen Ausmaß unseres heutigen deutschen Lebens greift auf allen Gebieten bis in die Grundformen hinein. Er verlangt, daß wir selber uns von der Gewohnheit abwenden und bereit sind zu neuer schöpferischer Tat. Der Buchhandel hat sich in der Arbeit ver gangener Zeiten ein Denkmal gesetzt. Er hat sich selbst und darüber hinaus für die Welt eine beispielhafte Ordnung durch die Gründung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und durch die Gestaltung der Einrichtungen der alten Buch messestadt Leipzig gegeben, die ihn zur höchsten Leistung be fähigten. Aber Stillstand wäre der Tod! Entwicklung bedeutet auch Überwindung und Erneuerung. Wir stehen im Strom eines starken deutschen Lebens. Überprüfen wir unsere Schiffe, ob sie fest und schnell genug sind, um ihn stolz und erfolgreich befahren zu können. Was morsch ist, soll gleich ausgeschieden werden. Es ist keine Schande, neu zu bauen und damit vielleicht von vom anfangen zu müssen. Das Vorhandensein des Buchhändlers allein hat noch niemals schon ein Anrecht auf erfolgreiche Betätigung im Buchhandel bedeutet. Es kann erst recht nicht zur Geltung kommen in einer r 9
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