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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1939
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Zeit, da Volk und Persönlichkeit in ein ganz neues Verhält nis zueinander gerückt sind, und die größte und zugleich tiefste Erneuerung des deutschen Menschen und unseres gan zen Volkes heraufgeführt wurde. Unsere Haltung wird erst durch unsere Taten erwiesen sein, und der Erfolg ist jenen sicher, die dem Anruf folgen - ehrlich und fest entschlossen. Niemand kann ihn heute überhören, denn er erreicht alle ohne Ausnahme. In dem deutschen Volk und dem Groß deutschen Reich Adolf Hitlers gibt eS nur eine geschloffene Front des Buchhandels, jeder einzelne darin aber ist für seinen Abschnitt persönlich verantwortlich. Fällt er aus, so fehlt ein Stück, und er schwächt damit die Arbeitsgemein schaft; eine Verantwortung, die niemand vor seinem Volk übernehmen kann. Darum vermögen nur Kämpfer zu be stehen, Sie aber werden mit an den Grundlagen eines Jahr tausends bauen. Worum geht es heute in der Berusserziehung des Buchhandels? Von Gerhard Schönfelder Das ist eine Grundfrage der Berufspolitik. Sie wird es um so mehr, je stärker eine Notlage unseres Berufes spürbar wird: der Mangel an Arbeitskräften, der gleichzeitig ein Mangel an Leistung ist! Diese Notlage ist offenkundig. Die Vor schläge freilich, die aus dem Buchhandel zur Behebung dieser Notlage bisher gemacht worden sind, lassen darauf schließen, daß man sich weder über die künftige Wirkung dieser Notlage noch über ihre eigentlichen Ursachen völlig klar zu sein scheint. Denn sonst wäre es nicht möglich, daß man Vorschläge macht, mit denen man zwar den Bedarf an Arbeitskräften zu sichern glaubt, die aber zwangsläufig zu einer Senkung der Arbeits leistung führen müssen! Und wenn wir dann sogar noch hören, daß man das eben in Kauf nehmen müsse, daß also die Sicherung der Zahl wichtiger sei als die Sicherung der Leistung, so wird ebenso offenkundig, daß hier eine Auf fassung von Beruf und Arbeit im allgemeinen und von Berufs erziehung im besonderen vorliegt, die wir aus politischen und aus weltanschaulichen Gründen ablehnen müssen! Die Klagen der „Praxis" über die Mängel des Nachwuchses wollen nicht abreißen. Die entsprechenden Feststellungen der „Gehilfen-Prüfungsausschüffe" und der „Reichsschule" sind inzwischen so oft gemacht worden, daß sie beginnen, uninter essant zu werden. Es wäre also an der Zeit zu fragen: „Was tut nun eigentlich die .Praxis', um diesen Mängeln abzu helfen?" - Anscheinend nichts oder zu wenig oder das Falsche. Denn sonst müßte eine Besserung spürbar sein. Dies bestätigen eindeutig seit Jahr und Tag die übereinstimmenden Berichte der Prüfungsausschüsse; dies bestätigt genau so eindeutig und in vielen Fällen bis ins einzelne belegbar die „Reichsschule". Nennen wir also das Kind beim Namen, auf die Gefahr hin, einigen immer Empfindlichen und Unbelehrbaren wehe zu tun. Im soeben erschienenen Jahresbericht der „Reichsschulc deS Deutschen Buchhandels", der sehr interessante Angaben über den Leistungsstand des jungen Buchhandels enthält, heißt es u. a.: „In der .Praxis' hören die bewegten Klagen über die mangelhaften Kenntnisse des Nachwuchses nicht auf. Damit ist nicht zu vereinbaren, daß ein Teil der Lehrbetriebe die Aus bildung leider selbst sträflich vernachlässigt. ES ist an der Zeit, daß diese Betriebe endlich sich auf ihre berufsständischen AuS- bildungs- und Erziehungspflichten besinnen bzw. nachdrück lich dazu angehalten werden". Vielleicht kann man zur Entschuldigung anführen, daß manche dieser Betriebe sich bislang nicht klar geworden sind, worum es heute in der Berusserziehung des Buchhandels eigentlich geht. Und tatsächlich kann man immer wieder feststellen, daß das Verständnis dafür, daß der große nationalsozialistische Umbruch auch an diesen Problemen nicht spurlos vorüber gehen konnte, noch keineswegs allgemein ist. Weite Kreise denken und handeln hier noch in alten Formen, befangen in überholten Anschauungen von Wirtschaft, Beruf, Schrifttum und Erziehung. Hier muß zunächst Klarheit geschaffen werden. Nur vom Grundsätzlichen her können die richtigen Forde rungen gestellt, die richtigen Maßnahmen getroffen werden! Charakteristisch für diese bisher herrschenden Anschauungen ist folgendes: Wirtschaftlich herrscht das Rentabilitäts denken, für das die Ungebundenheit den Gemeinschaftsauf gaben gegenüber bezeichnend ist. Dieses Rentabilitätsdenken beherrscht auch durchaus den Bereich des Berufslebens, den wir heute mit dem Begriff „Berufserziehung" umfassen. Hier hat die Sach- und Geldwelt den Vorrang vor dem schaffenden Menschen. Der Lehrling z. B. ist in den meisten Fällen ein Faktor der Unkostenrechnung, d. h. so bald als möglich eine 10
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