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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1939
- Strukturtyp
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- 1939-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1939
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Berufsausbildung und Leistungssteigerung in der Arbeit der Neichsschristtumskammer Von Karl Heinrich Bischofs, Berlin Der lapidare Satz: „Wir haben für das Volk zu arbeiten", der mit dem kategorischen Imperativ: „für das nationalsoziali stisch lebende Volk", als Zeichen unverrückbar über unserer Berufsaufgabe steht, ist keine erst heutige Forderung an den Buchhändler. Wenn wir in die Geschichte unseres Berufes blicken, dann begegnen wir in Wort und Werk gerade der Besten immer wieder diesem Grundsatz, und oft wurde ihm, wie bei Perthes, sogar Ausdruck in einer ganz gegenwärtig anmutenden Prägung gegeben. Unsere buchhändlerische Ge schichte vermag uns immer wieder mit Stolz zu erfüllen, kann uns eine Bestätigung und muß uns eine Aufforderung sein, so sehr sich naturgemäß in einem Beruf wie diesem die ganze Uneinheitlichkeit der wirkenden Kräfte bis 19g; spiegelt. Wie modem ist der Ausruf von Perthes im Juli 1805: „Hinweg gerissen wird in Sturm und Wetter die papieme Zeit. Noch zwanzig Jahre solcher Buhlerei mit der Literatur, solcher Verhät schelung geistiger Bildung, Krämerei mit belletristischem Lupus, und die Deutschen hätten ein sisols littsruiro erlebt, abgeschmack ter als das ihrer Nachbarn. Jetzt sieht jeder, daß das Vater land nicht zum Dienst der Wissenschaft, sondern diese zum Dienst jenes da ist". Kann man es heute viel besser sagen, worum es uns in unserer Arbeit gehen muß? Um den Dienst am Leben der Nation, nicht an irgendwelchen Funktionen, Richtungen, Bildungen, ja zuletzt um einen Dienst an einer „Bildung", wie wir sie fast alle noch auf den Leib getüncht bekamen. Wir wurden nahezu zu Tode gebildet; so gebildet, daß eintm großen Teil unseres Volkes etwa das nationale Feuergut des Werkes von Schiller schon in jungen Jahren mit Abzählen von Versfüßen und so fort zeitlebens entzaubert und verekelt wurde. Wie aber hat dieses Werk ins Leben der Nation gewirkt! Seiner Versfüße wegen oder seiner Zündung wegen? Dies müssen wir sehen, wenn wir davon sprechen, daß wir Kulturträger sind. Wir können auch bei der Erörterung sachlicher Probleme unseres Berufes niemals einen anderen Ausgangspunkt wählen als den der wirklichen und allerdings kulturellen Aufgabe. Es führt zurück, wenn wir es anders machen. Die Verwurzelung des kulturellen Schaffens liegt ausschließlich im Lebensgefühl des Volkes, nicht in dem, worum sich Gelehrte die Köpfe zerbrochen haben und vielfach noch heute, da ihnen der Schritt der Zeit noch nicht klar ge worden ist, sich streiten und damit an einer „Krise der Hoch schule" arbeiten. Nichts anderes hat der Nationalsozialismus leisten wollen, als dieses klare, abhanden gekommene Lebens gefühl wieder befreien, wecken, stärken und sichern. Nicht ge bildet, mit den Klungen des letzten Jahrhunderts versehen sein, ist ein Ruhm eines Menschen, sondern lebensstark sein für das Gemeinsame ist es und ist nationalsozialistisch. Diese Lebensstärke offenbart sich in der Leistung. Und zur Leistung gehört allerdings das wirklich lebendige, gründliche Wissen, das wieder Leben weckende Wissen. Auch das Lied gehört dazu, das in den Reihen von uns Nationalsozialisten gesungen, gesprochen, Leben entzündet, das Bauwerk, das gotisch auf getürmt uns über Jahrhunderte hinweg nordischen Geist ver kündet oder monumental in diesen Tagen errichtet, die fest gefügte Form unseres Lebensgefühls ausdrückt, das Stück, das Buch, gehören dazu, in denen wir uns erkennen und die Kräfte in uns wecken. Die Wissenschaft, die begründet und ergründet, gehört dazu. Aber immer müssen wir uns als deutsche Buchhändler darüber klar sein, daß, verstärkt durch unsere raumgebundene deutsche Lage, nur das gilt, was ins Leben mündet. Nur in dieser Rich tung dürfen wir unsere Leistung steigern. An dieser Richtung müssen wir sie steigern. Diese Pflicht zur Leistung wird nur von dem als eine Grenze oder Einengung angesehen werden, dem nicht gerade sie selbst inneres Erlebnis und Anhalt und geradezu Ausdruck seiner schöpferischen Arbeit ist. ES ist deshalb erforderlich, darauf hinzuweisen, weil für viele Buchhändler der Weg vom „Bildungsvermittler" zum „Kulturträger" nicht ganz einfach ist. Denn eS steht außer Frage, daß der Buchhandel an der alten Form verdient hat. Es ging ihm nicht schlecht. Daß aber dieses äußerliche Ver dienen nicht nur der Sinn der buchhändlerischen Existenz ist, daS hat uns über die Zeit hinweg PertheS und haben es andere unmißverständlich zugerufen. Das Gebot der materiellen Existenz des Buchhändlers wird davon selbstverständlich nicht berührt. Die wirtschaftlichen Erfordernisse dieser Existenz sind ja auch ein Haupttcil der Arbeit der Kammer und, wie man wohl sagen darf, der erfolgreichen Arbeit. Nur: nicht deshalb sind die Buchhändler Mitglieder der Reichsschrifttumskammer, der der Staat das Recht 13
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