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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1939
- Strukturtyp
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- 1939-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1939
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gegeben hat, gesetzesglciche Maßnahmen zu erlassen, weil sie Bücher verkaufen, sondern um dessentwillen, was in diesen Büchern drinsteht. Sicher ist cs dem entschlossenen Zugriff der Staatsführung durch Reichsminister Dr. Goebbels mit der Gründung einer Kulturkammer und der auch in der Stille immer nachdrück lichen Arbeit der Reichsschrifttumskammer - für den Buch handel vor allem durch ihren Vizepräsidenten Wilhelm Baur - zu danken, daß sich in unserem Beruf der entscheidende Um bruch vom „Bildungsträger" zum Kulturvermittler ohne Krisen vollzog. Diese Krisen sind anderen „geistigen" Berufen nicht erspart geblieben. Jedoch nicht nur in der Ordnung verschiedener Bedingungen und der Herbeiführung einer Einheit: Schrifttum, konnte die Arbeit der Kammer bestehen. Sie mußte von dem gekenn zeichneten Ausgangspunkt in die lebendige Berufserziehung vorstoßen und kann für sich in Anspruch nehmen, daß sie schon vor den im letzten Jahre allgemein erlassenen Anord nungen zur Berufsausbildung mit dem Zwecke der Leistungs steigerung Maßnahmen ins Auge faßte und durchführte. Schon seit längerer Zeit wird immer wieder auf die entschei dende Bedeutung der Nachwuchsfrage hingewiesen. Nicht erst die Dinge, die in letzter Zeit die Frage in unserem Berufe so brennend machen, nämlich die Abwanderung und daS Fehlen zahlenmäßig genügenden Nachwuchses mit der sich hieraus ergebenden Gefahr einer für den Beruf katastrophalen Quali tätsminderung, haben zu Erörterungen geführt. Es sind schon vorher Einrichtungen zur Leistungssteigerung auSgebaut wor den, allen voran die Reichsschule des Deutschen Buchhandels. In der Tat, wesentlicher als viele, zwar unerläßliche Anord nungen und Arbeit ist nach der Bereinigung des deutschen Schrifttums all das, was mit dem Nachwuchs und seiner richtigen Förderung zu tun hat. Wie ernst diese Dinge für unseren Beruf und damit das Schrifttum sind, geht aus den Sorgen hervor, die der fehlende Nachwuchs allen Klarsehenden macht. Es fehlt nicht nur an Lehrlingen, es fehlt auch an Gehilfen. Dies führt einmal zu der Hereinnahme nicht zureichender Kräfte, zum andern zu einer Überbelastung der vorhandenen. Denn die Aufgaben, die wir haben - wieder muß auf die Einleitung zu diesem Aufsatz verwiesen werden -, sind groß, und sie müssen erfüllt werden. Werden sie es nicht von uns, dann wird die unbändige Dynamik der nationalsozialistischen Zeit, getrieben von unserem neu erweckten Lebcnsgcfühl, die Lösung dieser Aufgabe wie eine Naturgewalt erzwingen. Hier wird die Kammer ein- grcifcn. Sie wird auf verschiedenen Wegen die Aufmerksam keit der Erziehungsberechtigten, der Berufsberatungsämter auf die Möglichkeiten in unserem Beruf lenken. Sie wird sich auch der richtigen Lenkung der Arbeitskräfte im Beruf an nehmen. Insbesondere wird sie sich der Betreuung der zur Wehr macht embcrufenen Berufsangehörigen im Hinblick auf die Rückkehr in den Buchhandel annehmen. So werden die Sol daten aus unserem Beruf regelmäßig durch den „Buchhändler im neuen Reich" auf dem laufenden gehalten werden. Doch nicht allein das, was uns fehlt, kann das Ziel der Berufs erziehungsarbeit der Kammer sein. Von dieser Stelle aus müssen alle Berufsangehörigen im Sinne der neuen und doch so alten Aufgaben gefördert werden. Der Ausbildung wird die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Es ist hier noch vieles zu verbessern. Es gibt in unserem Beruf eine Reihe von Aus bildungsstätten, deren Eignung hierzu nach den Erfahrungen der Gehilfenprüfungen und der Reichsschule recht zweifelhaft erscheint, wie es andererseits ausgezeichnete Stätten buch händlerischer Ausbildung gibt. Dabei gehen wir so wenig von einem Dogma aus, daß z. B. keine Vorschrift hinsichtlich einer schulischen Vorbildung erlassen wurde. Dem tüchtigen Volks- schüler soll unser Beruf offenstehen, und brauchen wir nicht auch gute Ausliefcrer, Lageristen und so fort? Ausbildung allein aber genügt nicht. Eines der lebendigsten Mittel unserer Berufserziehung und Leistungserhöhung sind die „Arbeitswochen". Sie sind im Beruf noch viel zu wenig bekannt. Noch viel zu wenig weiß man, daß es sich hier nicht um ein „Ferienlager", nicht um einen Volkshochschulkursus, sondern um eine der lebendigsten Berufsförderungen handelt, die es, auch wenn wir an andere Berufe denken, überhaupt gibt. Hier wird das behandelt, was unseren Beruf neu angeht. Hier stehen uns beste Re ferenten für eine jeweils kleine, darum jedoch doppelt frucht bare Arbeitsgemeinschaft zur Seite... hier sprechen über wesentliche Probleme berufene Vertreter des Staates und der Partei. Welche Arbeit für den Beruf steckt da dahinter? Be rufserziehung ist nicht etwa die alleinige Aufgabe einer Standcsführung, sie ist im Gegenteil jedem Betriebsführer, Lehrherrn aufgetragen. Er darf den jungen Zögling nicht allein ausbilden, er muß ihn bewußt zur nationalsozialistischen Berufspersönlichkeit erziehen. Und zur Unterstützung in dieser Erziehungsaufgabe, zur Leistungssteigerung sind die „Arbeits wochen" eingerichtet. Sie verdienen daher die Aufmerksamkeit und besondere Liebe der Betriebsführer genau so wie die des jungen Buchhandels. In stärkster Weise hat sich die Kammer auch für den Reichs- berufSwettkampf im Buchhandel eingesetzt. In den Reichs entscheid zu Köln sind acht Angehörige unseres Berufes durch überragende Leistungen gelangt. 14
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