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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1851-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1851
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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885 1851.) danke, daß jene Menge junger Heranwachsender Collegen ihren Ei nigungspunkt in dem Streben finden müßten, der Literatur und Kunst auf ihrem Zuge zu folgen, durch gemeinsames Wirken stets mit den Erzeugnissen der Presse in enger Verbindung zu bleiben, um sich in gegenseitiger Anregung über das Niveau zu erheben, was den Buchhändler mit dem Kramer in eine Kategorie wirft. — Tritt er mit solchen Voraussetzungen in den Kreis seiner Leipziger Colle ge«, so sieht er sich leider sehr bald in seinen Erwartungen getauscht. Allerdings findet er den Namen einer Genossenschaft vor, den „Buchhandlungsgehülfenverein", aber auch nur den Namen und höchstens noch die Erinnerung an schönere Zeiten. Der Zweck die ses Vereins ist den Statuten nach vornehmlich ein geselliger- Er will die Collegen mit einander persönlich bekannt machen und das Interesse der Gehülsen fördern helfen. Aber nur höchstens zweimal im Jahre finden sich die Rudera dieses Vereins zahlreicher zusammen, wenn es gilt, ein gemeinsames Mahl von den beigestcuerten Bei trägen und den für nichtbesuchte Hauptversammlungen reichlich flie ßenden Strafgeldern abzuhalten. -Man erzählt sich, dieser Verein habe vor Zeiten einmal geblüht und allerdings ist die Frucht, die er in früheren Jahren abgeworfen hat, die Unterstützungscasse, wohl anzuerkennen, um so mehr, als es die einzige Realität ist, die er ge schaffen hat. — Also auch das bescheidene Ziel, das gegenseitige sich einander Kennen lernen kann nicht mehr erreicht werden, geschweige denn überhaupt eine Förderung der geistigen Ausbildung, sei es im gegenseitigen Austausch der Gedanken über die Interessen des Buch handels, sei es durch Hülfsmittel, mit vereinten Kräften geschaffen, um gleichen Schritt zu halten mit der Entwicklung der Kunst und Wissenschaft. Und von wie großer Bedeutung muß es gerade für den Leipzi ger Gehülsen sein, der im Commissionsgeschäfte wenig oder gar nichts vom eigentlichen Buchhandel zu sehen bekommt, der Tag für Tag dasselbe Einerlei des Geschäftslebens durchmacht, nur Zettel und Packete zur Weiterbeförderung durch seine Hände gehen läßt, — auch nebenbei Gelegenheit z» finden, die Erscheinungen der Presse kennen und verstehen zu lernen und dadurch seiner trocknen Berufs pflicht eine geistige Würze zu verleihen! Wir glauben nicht anneh men zu dürfen, daß der Mechanismus des Geschäftsgangs die Ge- müther und Geister so sehr abgestumpft habe, daß jeder Funke von Interesse an dem geistigen Gehalte unseres Berufs erstorben sei, — wir sind vielmehr der Meinung, daß der großen Mehrzahl der hiesi gen Gehülsen lange das Bedürfniß klar geworden ist, ein gemeinsa mes Institut zu besitzen, was das geistige und mit dem geistigen auch das materielle Fortkommen der jungen Buchhändlergeneration be gründen hilft. Es handelt sich nur darum, wo der Hebel mit Glück und Erfolg anzusetzen ist. Die geselligen Zwecke, das persönliche Bekanntwecden, so an genehm und erfreulich cs auch immer ist, kann allein einen Verein strebsamer junger Leute für die Dauer nicht zusammenhalten. Was soll mir der Name „College", was nützt mir der Umgang, wenn er nur die Züge der Alltäglichkeit an sich trägt? Niemanden ist es zu verdenken, wenn er unter jetzigen Umstanden seinen Umgang nach seinem eigenen Geschmacke auswählt, der eine lieber mit Gelehrten, der andere mit Künstlern, der dritte mit Kauflcuten u- s- w. je nach seiner Neigung verkehrt. Das Streben nach Ausbildung muß das Hauptmoment bilden, welches einem solchen Vereine eine feste Grundlage verleiht. Der Verein m u ßdic Möglichkeit darbieten, für die geistigen Bc- durfnisse ein es Iedcn die entsprechenden Mittel hcr- beizuschaffen. Uio kliexliiü, Kio soll»! Muß uns doch der enge Verkehr mit der Wissenschaft und Kunst für die vielfachen Mühen und Opfer entschädigen, deren der Buchhandel so viele erheischt! — Leipzig aber bietet wie keine Stadt der Hülfsqucllen genug dar, um auf der angedeuteten Grundlage einen segensreichen Bau aufzufüh ren. Handelt es sich darum, eine literarhistorisch-belletristische Bibliothek zu dem angegebenen Zwecke zu gründen, so zweifeln wir nicht an der Bereitwilligkeit vieler ehrenwerther Firmen, für das all gemeine Beste gern aus ihrem Verlage beizusteuern, eben so wenig als es schwer fallen wird, unter den vielen Gelehrten und Künstlern Leipzigs, von denen doch die meisten in mehr oder weniger enger Beziehung zum Buchhandel stehen, manchen zu vermögen, eine Stunde in der Woche einem solchen Vereine zu widmen, um seinen Mitgliedern das Studium der deutschen und fremden Literatur zu erleichtern und zur klarern Einsicht in Kunst und Wissenschaft die Hand zu bieten. Wir glauben in dem Obigen einen Gedanken ausgesprochen zu haben, der schon bei vielen Collegen lebendig geworden ist. Möge das Gesagte zu fernerem Nachdenken und Besprechungen anregen und uns bald an das Ziel führen, wo wir praktisch die Hand ans Werk legen können. —nn. Misce ll en. Die Armenschulen in England- Zu den Büchern mit kuriosen Titeln gehört das von Pickering herausgegebene „kleine Buch über einen großen Gegenstand" unter dem Titel: „Ike pbiloso- pbx vk rsxxecl seliools", zu Deutsch: „Die Philosophie der Zer- lumpten-Schulen". kaKxeii iwlioolo heißen bekanntlich die in Lon don und einigen anderen englischen Städten eingerichteten Schulen für Bettlerkinder. Herr Pickering will den Werth dieser Schulen sehr hochgestellt wissen. Seine ,,Philosophie" ist aber in den drei Worten enthalten: „Unterricht ein Vorbeugungsmittel". Er giebt ein trauriges Bild von den Fortschritten der Armuth, der Unwissen heit und der daraus entspringenden Verbrechen in England und dringt auf schleunige Abhülfe dieser Zustände durch Vermehrung der kgAxoä «cliools. Unser tüchtiger College Wengler hat so eben eine zweite, verbes serte und vermehrte Auflage seines Bilanz-Journals dem Buch handel übergeben, auf die wir unsere jüngeren Freude im Buchhandel in ihrem eigenen Interesse aufmerksam machen. Es freut uns sehr, daß Hrn- Wengler's gediegene Arbeit bereits so vielen Anklang fand, daß die erste Auflage dieses dem Buchhändler so nützliche BüchelchenS in so kurzem Zeitraum vergriffen war- Wer immer an Ordnung hält, alt und jung, wird nicht vergebens dieAusgabe einiger Groschen machen, wenn er diese buchhändlerische Buchhaltung seiner Bibliothek ineverleibt. kartlett's Klesvinxs ok tbe Overlsixl iioulo snü tbe Me Lost. In den obigen Werken des in England schon seit einer Reihe von Jahren vortheilhafl bekannten Verfassers hat die Reiseliteratur weitere schätzbare Beiträge erhalten, welche verdienen auch im Aus lände bekannt zu werden. Wir nehmen daher diese Gelegenheit wahr, das deutsche Publicum hier in kurzen Zügen auf die Eigen- thümlichkeitcn und Vorzüge derselben aufmerksam zu machen. Die seltene Vereinigung der Fähigkeiten eines geschickten Ma lers und eines gewandten Schriftstellers, in der Person des Herrn Bartlett, geben seinen Werken einen originellen Charakter und wir finden in derselben die Aufgabe, malerische Darstellung und Litera tur in harmonische Uebereinstimmung zu bringen, auf befriedigende Weise gelöst Die Bücher des Herrn B. eignen sich deswegen ver möge ihrer Lebendigkeit in Erzählung, ibrer großen Anzahl von gut gezeichneten meist glücklich gewählten Ansichten und ihrer äußern Ausstattung ganz besonders zu Geschenken und ersetzen somit in einiger Beziehung die früher« Almanache, die für eine Zeit lang so
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