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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1852
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1852-09-20
- Erscheinungsdatum
- 20.09.1852
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1852.) 1369 ,,Ein Sortimenter" aus Nr. 89 dem Herrn 8 I- 0 . ) Wie ist es nur möglich, so blind, so rücksichtslos in die Welt hinein zu schreiben, als Herr lll. in Nr. 92 zu thun sich nicht scheuet und dadurch bekundet, daß ec das Thema, welches er glosfiren will, kaum gelesen, am allerwenigsten verstanden hat. Za, Herrill., vor einer Pceuß. Buchhändler-Prüfungs-Com- mission waren Sie mit Glanze durchgefallen; denn ein Buchhändler soll doch so klar in der Muttersprache Geschriebenes verstehen können. Ein Sortimentshändler wird (als Geschäftsmann) das Wirken des Borr. V. gewiß kein erfreuliches nennen, — es in Schutz nehmen; — aber wo ist denn das in Nr. 89 geschehen; ist in den wenigen Zeilen auch nur einWörtchen davon zu lesen i? Herr lll-, für den es nur „ein deutscher" Buchhandel giebt, bekennt sich durch den Schluß seines gediegenen Aufsatzes in Nr. 92, offenbar auch zum Verfasser des in Nr. 82 Abgedruckten: „Aus Süddeutschland", wenn er auch die Ueberschrift nicht gemacht hat; so nur läßt es sich erklären, daß er „in gewaltigem Zorne des Geistes Laterne verloren," — und blind in die Welt hineingcschrie- ben hat. Ich würde auf meine Kosten die beiden Artikelchen aus 89 und 92 neben einander im Börscnblatte, als Curiosum — abdru- ckcn lassen, wenn ich als Sortimenter das Geld nicht besser anwen den könnte. Uebrigcns hat der Rhein.-Westphäl. Kreisverein, wie ich eben höre, einem in diesen Blättern und in der fragl. Angelegenheit oft angegriffenen Mitgliede seines Vorstandes, eine glänzende Genug- thuung bereitet, indem die Gen.-Versammlung zu Cöln, am 5. e., Dasselbe trotz allen Sträubens dagegen, fast einstimmig wiederer wählte. Es muß auch von nicht Betheiligten dankbar anerkannt wer den, daß nach dem Vorgefallenen die Wahl angenommen wurde- — Leben Sie wohl, Herr lll., und bedenken Sie das alte lateinische Sprüchwort: Irina», primalur..., damit Sie sich nicht abermals blamiren. Bei dem Vorstehenden setzte ich selbstredend voraus, daß Sic zu denen gehören, von welchen der Dichter sagt: „Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort;" sonst würde ich gewiß dem Grund sätze treugeblieben sein: „Vor einem grauen Haupte sollst du — schweigen." — ». *) Soll heißen: salutsm plurimsin dielt. — Herr lll. möchte sonst dieses auch nicht verstehen. Erster und letzter Wort zur Aufklärung und Abwehr. Da jede öffentliche Polemik meinem Charakter zuwider ist, so sollen die nachfolgenden Zeilen nur zur Abwehr der wiederholten An griffe des Herrn PH. Reclam ja», und ihm und Anderen gleich zeitig zur Aufklärung dienen. Die von mir verlegten Bibelausgaben verdanken ihre Ent stehung weder der Absicht mit Herrn Phil. Reclam j»n. in Con- currenz zu treten, noch sind sie aus einer Idee des Verlegers und dem bloßen Verlangen, Bibeln zu drucken, entsprungen; mein Unternehmen ist vielmehr in Folge eines seit Jahren von Theologen und Bibelvereinen in Zeitschriften und Versammlungen ausge sprochenen Wunsches entstanden, daß eine nach bestimmten Grund sätzen consequent revidirte und zugleich wohlfeile Bibel er scheinen möge, welche den Luthcr'schen Text in seiner ursprünglichen Gestalt und unter Beseitigung aller falschen Lesarten — natürlich mit Berücksichtigung der heutigen Orthographie und Sprachbildung — wieder herstelle. Der Herausgeber meiner Ausgaben, Herr Or. Wilh. Hopf in Nürnberg, gewann schon vor 8—lO Jahren den Preis über eine vom evangel- Conststorium in Speyer gestellte darauf bezügliche Aus gabe, gab später seine ursprünglich lateinisch gedruckte Preisschrift deutsch heraus, veröffentlichte dann, als Probe, eine Ausgabe der Psalmen (Nürnberg 1847) und schritt schließlich, nachdem die von ihm aufgestellten Grundsätze sowohl in kritischen Beuctheilungen, als auch in theologischen Versammlungen und bei verschiedenen kirch lichen Oberbehörden Deutschlands, allgemeine Billigung gefunden hatten, zur Herausgabe der ganzen Bibel, welche nun in meinem Verlage erschienen ist. Herr PH. Reclam ju». mag sich hieraus überzeugen, daß cs sich bei meinem Unternehmen um etwas ganz anderes handelt, als darum, ihm Concurrenz zu machen, — was bei seinen Preisen wahrlich nicht lockend war — und ich hoffe, er wird cs dann auch er klärlich finden, daß ich, trotz seiner unbestrittenen Verdienste um die Verbreitung der Bibel auf milchweißem Papier, cs dennoch gewagt habe, auch noch Bibeln neben den seinigcn zu drucken. Er wird aber auch, wenn er es überhaupt für nöthig hält, sich über die Schicksale der Lutherischen Bibelübersetzung aus den ein schlagenden Schriften von Teller (1794), Grotefend (1818), Schott (1815), Hopf (1847 und 1851), Kehrein (1851) u- A. besser zu unterrichten, nicht mehr der Meinung sein, daß kein ver nünftiger Mensch an der Richtigkeit (!!) seiner Bibeln zweifeln könne; denn die Lut her i sche Uebc rse tzung hat bekanntlich im Laufe der Zeit viele willkührliche Aenderungen erfahren und aus dem von vr. Hopf veröffentlichten Varianten - Verzeichnisse geht zur Genüge hervor, daß auch die Canstein'sche Ausgabe, obwohl zur Zeit ihres Erscheinens und lange nachher jedenfalls die vorzüglichste Textes - Recenfion, den heutigen Forderungen eines reinen Luthcr'schen Bibeltextcs in vielen Punkten nicht ent spricht. Zieht Herr Phil. Reclam ju». diese Thacsachen in Er wägung, dann wird er auch endlich zu einem r i ch t i g e n Verständniß desjenigen gelangen, was in dem Eisenacher Protokoll über seine Ausgabe gesagt wurde. Ohne alle Kritik gedruckt sind nämlich alle Bibeln, welche eine frühere Ausgabe, sei dies nun die Canstein'sche oder eine andere, wörtlich abdrucken, denn es ist dann zur Sichtung des Textes keinerlei Kritik angcwendet worden. Da nun Herr PH. Reclam jun. in seinem „osfenenBriefe" ausdrücklich erklärt, daß er die Platten seiner 8.-Bibel von Herrn K. Tauchnitz gekauft habe (das neue Testament in 12- scheint ein Abguß Hänel'scher Platten zu sein) und daß seine Großoctav-Aus- gabe mit der Canstein'schen Bibel genau übereinstimme, so ist es in der That schwer zu begreifen, wie Herr Reclam mit so großem Nachdrucke Beweise für etwas verlangen kann, was er selbst mit klaren Worten einräumt. Herr Gcneralsuperintendent vr. Braune in Altenburg wird es demnach schwerlich für nöthig halten, irgend etwas auf den „offenen Brief" zu antworten; die Vermuthung des Herrn Rec lam, daß das angefochtenc Urthcil aus einer falschen Vorspiegelung entstanden sein möge, veranlaßt mich dagegen zu der ausdrücklichen Erklärung, daß ich mit Herrn Ilr. Braune bis jetzt weder direct noch indirekt in irgend einer Verbindung gestanden habe. Obwohl also in dem Ucthcile des Referenten in der Eisenacher Confecenz, kaum etwas anderes gesagt ist, als was Herr Phil. Nichtamtlicher Theil. M." in Nr. 92.
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