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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1852
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1852-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1852
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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1449 1852.) 28. 8spte,ni>er. Verlag von V. A. Spina <Diab«lli Sk Co.) in Wien ferner^ 23474. I-init, I'r., 8oirse, 3s Vienne. Vslses-Ospriee, 3'spres VeLir- bert p. ?we. k,ivr. I. 30 kr. k-ivr. 2. 45 kr. lavr. 3. 1 ü. 75. kreier, Oettkr., Osstrsicliieclie 8vI3st«n H^mns. comp. k. 4 Nllsnnerstimmvn 30 kr. comp. s. eine 8ing,timms 15 kr. 76. Lnvunerer, il., Xärntneriscke Volkslieder-tzna3rills k. Lite. 30 kr. 28. 8epteindsr. Verlag von C. A. Spina. tDiabclli Sk Co. in Wien ferner: 23477. Vitl, ^ ^ i Heil Oestreick! Lin Vaterlsn3slie3 30 kr. 78. 3VarteI, Id., »osai-zne rur 3es .41 es savori» 3tz kigoletto 3e l^ereie p. ?fts. Op. 15. 45 kr. 79. Dlosaiijus 3'Italie l,'4sse3io 3i 4rlem 3e l^ereir p. ?kte. Op. 18. 45 kr. 80. Licdx-Siudenderg, ^ 3e, iVIarourks p. kfts. Op. 6. 30 kr. Nichtamtlicher Theil. Zur Frage veS literarische» EigenthmnS. In Folge unserer mehrfachen Anregung dieser, in neuester Zeit mehr und mehr in verschiedenen Landern zur Sprache kommenden, Frage, ging uns von sehr achtbarer und werthcrHand der nachstehende Brief zu. Derselbe ist nicht pro <iomo geschrieben, das können wir versichern, es gilt nur das pro und contra hervorzurufen und das einmal angeregte Thema in allen seinen Nuancen weiter zu ver folgen. Wir halten denselben für so wichtig, daß wir ihn unseren Lesern, deren Mehrzahl gewiß das größte Interesse an dieser Frage nimmt, nicht vorenthalten wollen und hoffen uns dadurch keiner Indiskretion schuldig zu machen; — wir erlauben uns aber auch zugleich, die vom Schreiber des Briefes gewünschte Antwort vom Ver fasser des Artikel« in Nr- 88 beizugeben. Man prüfe, auf wessen Seite oder ob vielleicht in der goldenen Mittelstraße, das Rechte ist. Die Redaction. Verehrter Herr Rcdacteuc! Sie haben in neuester Zeit öfter dasliterarischeEigcnthum zur Sprache gebracht, so daß ich keinen Anstand nehmen zu dürfen glaube, mich ebenfallsin dieserAngelcgenheit offen gegen Sieauszu- sprcchen, da ich sie für sehr wichtig, nichtnur für den deutschen Buchhan del, sondern weit mehr noch für die Zukunft unserer gcsammten literari schen Bewegung in Deutschland, erachte. Ich habe schon einmal meine Ansichten darüber veröffentlicht, ohne gerade dadurch offene Gegner hervorgerufcn zu haben, aber auch ebenso wenig offene Zustimmer, die indessen zum Theil auch wohl nur aus Mangel an Muth An stand nahmen, für eine Sache zu sprechen, die von vielen Seiten zu den geächteten gezahlt wird, ohne daß man sich die Mühe giebt, tie fer in sie cinzugchen und sie aus allen Gesichtspunkten zu beleuchten. Sie crrakhen ohne Zweifel, daßhiervonden internationalen Ver lags-Verträgen die Rede sein soll, die gegenwärtig von England und Frankreich angeregt, überall rumoren und als eine Humanitätsfrage zur Geltung gebracht werden- Das Börsenblatt brachte darüber in Nr. 88 einen scharfen Artikel, der vom juristischen Standpunkte auS die Sache in einer Weise erörtert, der man aus diesem Wege, ohne ein gleich guter Jurist zu sein, nicht viel entgegen stellen kann, wenn auch sonst, nach meiner Ueberzeugung, vieles dagegen cinzu- wenden ist. Auch Sie gehören, wie ich weiß, zu Denen, die dem Nachdruck in allen Formen unbedingt entgegen treten; dennoch ver mag ich mich nicht zu überzeugen, daß der Wiederabdruck im Ausland erschienener Werke, dem wir unleugbar in Deutschland sebr viel zu danken haben, nun plötzlich zu einem Crimen gestempelt werden soll, was ohne alle weitere Rücksichten ausgerottet werden müsse. — Er lauben Sie mir daher, daß ich mich gegen Sie darüber aussprcche und Ihre Meinung dagegen eintausche, die ich, wenn sie mich überzeugt, gerne zu der Meinigen machen werde. Zuvörderst muß ich mich dagegen verwahren, daß ich pro llomo das Wort nehme. — Ich habe allerdings, wie viele andere achtbare College«, im guten Glauben, durchaus nicht vom loyalen Wege ab zuweichen, manchen Artikel in meinem Verlage, der unter dem bis her gültig gewesenen Caperbriese mein Eigenthum geworden ist; allein das würde mich nicht bestimmen, auch nur ein Wort für die Erhaltung dieser Freiheit zu verlieren, wenn nicht die Idee bei mir zur Ueberzeugung geworden wäre, daß ein auf die Spitze getriebenes geistiges Eigenthum, eine totale Lähmung der geistigen Bewegung herbeiführen müßte und daß wir Deutsche, die wir uns ohnehin in der Presse so äußerst beengt sehen, durch die Concessivnen internatio naler Verträge, gegen welche wir auch nicht den mindesten Vortheil eintauschcn, uns nur zu Opfern für eine auswärtige Politik herge ben, die für ihre Autoren, wenigstens theilweise, nur darum einen so energischen Schutz anstrebt, um sie für verlorene Freiheiten zu entschädigen oder für andere Zwecke gefügiger zu machen. Die Holländer haben dieses ganz richtig eingcsehen und als wohl calculircnde Geschäftsleute ihre Einwilligung an Bedingungen geknüpft, die mindestens nicht Alles umsonst aus den Händen geben. Davon wollen freilich die deutschen Idealisten, die nur dem Principe huldigen, nichts wissen und cs steht ihnen dabei allerdings der reine Begriff von geistigem Eigenthum zur Seite, sowie derselbe bisher, meist nur zum Vortheil der Literatur ausgebeutet wurde. Nach meiner objektiveren Anschauung der Sache aber, reicht dieser Begriff noch weit, weit über Literatur und Kunst hinaus, ohne daß cs in den Grenzen der Möglichkeit liegt, den weit verzweigten geistigen Er zeugnissen aller Art, nur annähernd einen Schutz zu verleihen, wie ihn sich Literatur und Kunst für ihren engeren Kreis bereits errungen haben. Es wäre auch nach meiner Ueberzeugung ein offenbares Un glück für die Civilisation, wenn jeder geistigen Schöpfung gleich ein Lrevet s'jiiveolion für die ganze Welt zur Seite stehen könnte, was eine totale geistige Stagnation herbeiführen müßte, die sich offenbar allem Fortschritt entgegen stemmen würde. Doch das ist ein Kapitel, worüber sich Bände schreiben lassen, ohne damit klar zu stellen, wo das geistige Eigenthum rechtlich für alle dabei Bethei ligte, anfangen und aufhören sollte. Genug also, wenn wir, wie es die Billigkeit erheischte, der vaterländischen Literatur u. Kunst, in ihrem ganzen Umfange ein Recht einräumten und ihnen den ungestörten Genuß desselben durch Gesetze sicherten; ja wenn wir uns ebenfalls bereit erklären, diesen Schutz auch auf das Ausland, jedoch unter Modifikationen zu übertragen, die die Wissenschaft nicht beeinträchtigen oder beengen und Literatur und Kunst nicht in so enge Kreise kommen, daß ihnen das Eindringen in die Masse des Volks ferner unmöglich ist, und dieses geschieht, wenn wir ohne weitere Berücksichtigung der cigcnthümlichen Verhältnisse unseres literarischen Lebens und des Jdeenzuflusses, dessen dasselbe unum gänglich zu seiner Existenz bedarf, Verträge mit dem Auslande ein- gehen, die um einem Humanitätsprincip zu huldigen, was noch lange nicht zur allgemeinen Geltung gelangen wird, gegenwärtig nun auf einmal Alles aus der Hand geben- Ich halte das nicht allein für sehr übereilt, sondern, wenn es nur allein um's Princip gelten soll, auch für überflüssig, da in diesem Fall ja ein allgemeines Verbot genügen würde, einem solchen anerkannten Principe unter allen Umständen nicht zuwider zu handeln.— Aber gerade diese Ver träge scheinen mir das Unthunliche zu beweisen, ein solches beschrän kendes Verbot zur allgemeinen Geltung bringen zu können; es liegt eine Ahndung darin, daß eigentlich der aus der Masse sich entwickelnde Geist auch ungehindert der Masse wieder zufließen muß und daß man den Erzeugern nur Eoncessionrn machen kann, die sich in der
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