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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ^ 11, 26. Januar. 149 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. und fern zusammen gekommenen College», auch außer den Börsen stunden, treffen und besprechen könnten. Selbst nicht eine ein malige solche freiere Vereinigung ist regelmäßig zu Stande gekom men, wenn man nicht das seit einigen Jahren übliche, doch etwas zu zahlreiche und bunte „Abendessen" ,dahin rechnen will. Schrei ber dieses erlaubt sich nun dahin einen Vorschlag, dem er den nicht unerheblichen Vorzug der Erfahrung an die Seite stellen kann und der zugleich einem Mißstande abzuhelfen vermöchte. Als einen sol chen bezeichnen wir nämlich die Oede und „Verwaisung", der an dem Sonntag Cantate diejenigen fremden Besucher in Leipzig aus gesetzt sind, welche das Unglück haben, nicht zu den Zweckessen der Herren Commissionäre geladen zu sein. Der Umstand, daß jene kleineren Zusammenkünfte seit neuerer Zeit, unter stillschweigender Vereinbarung beider Thcile, da und dort unterblieben sind, vermehrt nur noch die Zahl derer, welche an dem bczeichneten Tage „zwecklos" und leer, abgeschnitten von Freundes-Umgang, die Zeit zu tödten angewiesen sind, weil sie zunächst gar nicht wissen, an welchen Or ten sie Collegen überhaupt nur aufsuchen können. Es ist dies um so übler, weil die Aufenthaltszcit in Leipzig sich immer mehr zusam mendrängt und von Jahr zu Jahr kostbarer wird. Aus dieser Wahrnehmung heraus zunächst, wie aus dem mannichfach laut ge wordenen Beifall, den die Stuttg arter Einrichtung bei den jähr lichen Generalversammlungen und Abrechnungen gefunden, möge unser Vorschlag ausgenommen werden, welcher auf ein nach been digter Cantateversammlung zu haltendes gemeinschaftliches Mittagessen -— etwa um 2 Uhr — geht. Man versuche es einmal, und um so mehr, als sich nicht leicht Gründe dagegen werden finden lassen. Wir meinen nämlich, gerade den Herren Collegen in Leipzig, die selber „Essen gegeben", könnte es am leich testen werden, für das allgemeine Wohl hier auf die Einzelfrcude zu verzichten, die, wenn sie die den Geladenen zu erweisende Ehre je nicht missen wollte, die Einladung auch zudem „vereinigten Essen" adoptiren könnte — eine Einladung, der gewiß ebenso gern und ebenso dankbar Folge geleistet würde, Die Gründe für unfern Vor schlag liegen so auf der Hand, daß wir ihre nähere Aufzählung nicht für nöthig halten. Wie Mancher findet namentlich Gelegenheit, sich anreihend an die in traulichem Zusammensein verbrachten Nach mittagsstunden noch die folgenden Abendstunden im engeren und engsten Kreise zu reserviren: — anstatt daß ihm jetzt fast die Mög lichkeit benommen ist, an jenem Tage nur Jemanden aufzu- sinden. Wir bitten die Herren Collegen zunächst in Leipzig freundlich, den Vorschlag einmal anzusehen und sich etwa in den Spalten die ses Blattes oder besser noch im Börsenblatt darüber auszusprechen. Ob unser Vorschlag durch das wohl nicht unberechtigte Drin gen auf eine Verlegung der Cantateversammlung auf einen andern Tag oder auch nur andere Stunden eine Modifikation erleiden würde, könnten wir ruhig bis zu einer Entscheidung über jene Aenderung verschieben und unfern Versuch einstweilen den bestehenden Verhält nissen anpassen. Miscellen. Stuttgart, 14. Jan. Sicherm Vernehmen nach wird der malen zwischen den Regierungen von Frankreich und Württemberg ein Staatsvertrag über den Schutz des literarischen und künstlerischen Eigenthums unterhandelt, wie solcher von Frankreich in neuerer Zeit schon mit mehreren andern deutschen Staaten abgeschlossen worden ist. Da ein solcher Vertrag den Autoren wie dem Buchhandel beider Länder nur vonVortheil sein kann, so ist es erfreulich zu vernehmen, daß auch hier eine Einigung zu Stande kommen wird. (Allg. Ztg.) Frankfurta. M-, 13. Jan. Das für die Mitglieder der ge setzgebenden Versammlung bestimmte Promcmoria der hiesigen Buch händler zur Beurtheilung des zur Ratification vorliegenden inter nationalen Vertrags Frankfurts mit Frankreich zum Schutz des lite rarischen und künstlerischen Eigenthums ist bereits gedruckt. Ihm liegt ein Abdruck der Bedenken bei, welche das Promcmoria der Commission des Börsenvereins vom 23. Jan. 1855 über den Ab schluß solcher internationaler Verträge aufstellte. Einer der hiesigen Buchhändler hatte vor einigen Tagen unter den Mitgliedern des ge setzgebenden Körpers eine Schrift zu Gunsten des Vertrags verbrei tet. Diese Schrift wird von dem Promcmoria abgefertigt, sodann werden die Nachtheile beleuchtet, mit welchen der beabsichtigte inter nationale Vertrag die hiesigen Interessen bedrohen soll. Das Pro- memoria schließt mit dem Wunsch, daß seine unumwundene, sich auf den richtigen Standpunkt der Verhältnisse stellende Darlegung genügen möge, um den Mitgliedern der gesetzgebenden Versammlung die Anhaltspunkte zu unterbreiten, nach welchen der vorliegende Vertrag zu beurtheilen sei, und daß sic in wohlmeinender Berücksich tigung des Angeführten ihre Beschlüsse fassen möchten. (Allg. Ztg.) Der Buchhandelin Griechenland. — Der Buchhandel in Griechenland liegt, namentlich nach abendländischen Begrif fen, und wenn man zufolge der Verhältnisse des deutschen Buchhan dels den Maßstab an die dortigen Zustände und Verhältnisse an legt, noch sehr im Argen und in gewisser Hinsicht geradezu darnieder. Zwar erscheinen in Griechenland, vorzugsweise in Athen, genug Bücher, aber die Buchhändler, bei denen sie erscheinen und welche ihren Namen auf dem Titel hergeben, vielleicht auch den Druck be sorgen, sind nicht in dem Sinne Verleger und Herausgeber wie bei uns, und die buchhändlerischen Unternehmungen in Griechenland sind seltener das Werk der Spekulation als anderswo. Im Allge meinen wird dort ein Buch nur auf Subscription herausgegeben; die iFreunde des Autors unterziehen sich der Mühe, den Prospekt davon, d. h. die Ankündigung des Buches zu verbreiten, und lassen ihn dann nun auch von ihren Freunden daheim und im Auslande unterzeichnen. Auf diese Weise sucht man sich wegen der Auslagen sicher zu stellen, und durch diesen Umstand wird es zugleich erklärlich, warum den in Griechenland erschienenen und erscheinenden Büchern so gar häufig Verzeichnisse der Subscribenten vorgcdruckt oder an gehängt sind, die übrigens , je nachdem nun die Bücher und deren Gegenstände beschaffen sind oder der Verfasser eine Art Ruf hat, in allen bedeutendem Orten Griechenlands und anderer Länder, wo Griechen sich aufhalten, die Thcilnehmer an der Subscription auf weisen. Es zeigt sich auch hierbei gar häufig eine auffallende und stets erfreuliche nationale Theilnahme, die einen Stolz darin sucht, dergleichen literarische Unternehmungen zu unterstützen. Jndeß muß man sich doch wundern, daß namentlicffdeursche Buchhändler, deren manche in Griechenland, nicht ohne persönlichen Gewinn, Geschäfte gemacht, es nicht unternommen oder es nicht vermocht haben, die dortigen Verhältnisse des Buchhandels im Interesse dieses selbst und zum Vortheile für die neugriechische Literatur umzugestalten. Viel leicht trägt zu einer solchen Umgestaltung die unmittelbare Verbin dung bei, in welche die Buchhandlung F. A. Brockhaus in Leipzig zum Behuf des Vertriebs neugriechischer Bücher mit Griechenland selbst seit einiger Zeit getreten ist und wovon die in dieser Buch handlung seit Anfang 1856 erscheinende „AllgemeineBibliographie" Aeugniß gibt. Diese Verbindung kann namentlich auch für ein le bendigeres Interesse des Auslandes an der neugriechischen Literatur, das bisher noch ein gar zu geringes gewesen, höchst ersprießlich wirken. (Bl. f. lit. Unterh.)
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