15240 vörseablLtt f. b. Dtschn. vuchhandel. Nichtamtlicher Teil. 278, 29. November 1912. Buchhändlerschaufenster. Von Kurt Loele. tKortsetzung zu Nr. 275, 278 u. 277.) Die Art des Wechsels im Inhalte des Schaufensters wird in mancher Beziehung durch die Jahreszeit und die in diese je- weilig hineinfallenden großen Feste oder besonderen Gelegen- die beiden auf Abb. 14 veranschaulichten Schaufenster der Firma Reinhard Müller in Hamburg aus diesen sehr richtigen Gedanken zurückzusühren haben. Diese Schaufenster sind in mancher Beziehung interessant. Wir stoßen hier aus eine unfehlbar wirkende suggestive Absicht, mit Hilfe der beiden Worte aus dem gleichen Plakate in beiden Fenstern »Oster bücher — Lebensbücher« das Publikum vom Werte des Buches zu über zeugen. Und in diesen beiden Worten liegt nicht nur Über zeugungskraft, sondern auch Wahrheit. Ich möchte fast sagen, daß der Erfolg, der tatsächlich in geschästlicher Be- ziehungnicht aus blieb, aus die Wirkung dieser beiden Plakate zurückzusühren ist. Auch in diesem Fenster beobachten wir jene wohltuende Beschränkung in der Anzahl der ausgestellten Ob jekte. Die Berech tigung des gärt nerischen Bei- heiten bestimmt. Ostern und Weihnachten bilden gewissermaßen ! Werkes ließe sich hier vom Standpunkte der Sachlichkeit be- die Blütezeit der Auslagen des Buchhändlers. Daneben gibt es j streiten. Es rechtfertigt sich aber durch den festlichen Charakter aber eine Menge anderer Gelegen heiten. Z. B. dürfte sich im Herbst ein Kalender-,spätervielleicht auch ein Zeitschriftenschausenster, nach Weih nachten die Veranstaltung eines dem Wintersport gewidmeten Schau sensters empfehlen. Die Reise zeit gibt Gelegenheit, die bekannten Führer, umrahmt von Karten), und Unterhaltungslektüre, ins Fenster zu bringen. Auch der Globus, deni man einen dekorativen Wert nicht absprechen kann, patzt in diesen Rahmen und kann als Abschluß nach oben hin benutzt werden. Eine in diesem Blatte viel er örterte Anregung ging daraus hinaus, . das Osterfest in höherem Matze als bisher für die geschäftliche Tätigkeit des Buchhändlers nutzbar zu machen. Man wies daraus hin, daß es bei der immer mehr 'überhandnehmen den Sitte der Einsegnungs- und Konfirmationsgeschenke empfehlens wert sei, dem Publikum den Wert eines guten Buches als Mitgabe auf den Lebensweg deutlicher vor Augen zu führen, als es bisher ge- Abbildg. iz. z>. K. Rochier, Leipzig. schehen war und aus diese Weise zu Ostern eine dem Weihnachts- i der Zeit und erhöht den Stimmungsgehalt dieser Auslagen wenn °"ch weniger ergiebige Erntezeit sür den s ganz ungemein. Auch kommt dadurch im zweiten Fenster Buchhändler zu schassen. Wir werden kaum irren, wenn wir s Thorwaldsens segnender Christus vorzüglich umrahmt zur Abbildg. 14. Reinhard Müller, Hamburg.