278, 2S. November 1912. Fertige Bücher. »»-I-nri-u d. Dtich». «„«»»»d-i. 15261 »//« GroieZche Sammlung von Werkenzeitgenössischer Schriftsteller Bitte empfehlen Gie: Heinrich Lederer, "Pilatus Eins Erzählung aus den Bergen. 360 Seiten, Gktav, geheftet M. 3.—, gebunden M. 4.— Seit im vergangenen "Zähre von dem Schweizer Heinrich Federsr dis Novellen „Lachweiler Ge schichten"^ und der 'große Roman „Berge und Menschen" erschienen sind, zählt ihr Verfasser zu den be deutendsten Erzählern der Gegenwart. Denn als er sich vor dem Publikum zeigte, war er sofort ein Ganzer, ein Eigener, einer von jenen Dichtern, deren Art und Kunst wirklich gewachsen ist und nicht von dem Papier und der Literatur erst langsam erzogen und gepäppelt ist. Federer kam aus dem Leben her; was er dort erworben hatte, wurde ihm zur Kunst. Wie ein gewaltiger Dergstrom brausten seine Kraft und sein Können daher, ln einer urwüchsigen Natürlichkeit, daß man staunend bewunderte. . . In seinem neuesten Werk ist der Künstler besonnener, ruhiger, sucht nicht so sehr die Wirkung im Großen durch dens vollen Ton, sondern mehr im Feinen, dusch die Anschaulichkeit der Einzelheiten, durch die! Auswahl der Mittel, Bilder und Vorgänge, so daß man immer wieder zu dem Buche greift und hier eine Szene liest, dort sich wieder festklammert, hier gefesselt und dort gerüttelt wird. Denn di<Frische, die Bodenständigkeit, der Humor, die Stimmung, die Lebenswahrheit, die Welt- und Menschengate, und schließlich die Persönlichkeit des Dichters selbst,' sie packen immer wieder, verjagen alle Kritteleien und sengen uns ins Herz hinein, daß man wünscht, dieser Federer möge ins deutsche Volk dringen, wie Frenssens Bücher darin eingsdrungen sind — zahlenmäßig — und wie Raabes Kunst — ethisch — darin eindringen sollte. Tägliche Rundschau ? Adam Karrillon, Im Lande unserer Llrenkel I Eine Lisifs in Afrika. 352 Seiten, Oktav. Mit Federzeichnungen von Gino von Finetti. Geheftet 3.50 M., gebunden 4.50 M. Mo haben 'auf diese Not sine der amüsantesten, humorvollsten Reisebeschrsibungsn erhalten, die mansfflch'jvon einem ganz unbefangenen, ahnungslosen, dabei äußerst empfänglichen Manns nur wünschen bann. Was find uns eingefleischten Deutschen, wenn wir im Binnenlands sitzen, im allgemeinen Togo E und Kamerun? " Mehr haben sie schon für den"Hamburgor, den Hanjastädter, zu bedeuten. Aber so oder ^ so, nach"der Lektüre des Karrillonschen'Werkes wird plötzlich ssder ein Horzensverhältnis, Iwirklich ein Herzsnsverhältnis zu diesen Kolonien am Nsguator besitzen! Denn der Dichter und Reisende, der prak tische Nrzt und prachtvolle Mensch versteht es auf das beste, uns Togo und Kamerun als ein Stück I deutschen Landes zu zeigen. Neue preußische (Kreuz-sAoitung. Die Art, wie Karrilion seine Reiseerlebnisse und -Beobachtungen erzählt, ist so fesselnd, daß man das Buch nicht eher weglegt, als bis dis „Eleonore" wieder in Hamburg eingelaufen ist. Besonders I sein.guler Humor verläßt den Derfasser auch in den peinlichsten Lagen nicht, ln die er mitunter aus seinen ^ Entdeckungsfahrtsn^gerät, und seinen Hellen Duzen entgeht nichts, was auf der Seefahrt und in Afrika das Interesse des Europäers und Dinnenlandbewohners erregen kann. Awsifellos wird das lustige humor volle Buch zahlreiche Leser finden, dis hier in höchst angenehmer unterhaltender Welse manche wsrt- 2. volle Kunde von unseren afrikanischen Kolonien erhalten. Staatsanzeiger für Württemberg s G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung Berlin sWu s Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. »,/« 1987