Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1857
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- 1857-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1857
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- Deutsch
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Nachbildungen der sogen, „kleinen Passion" von A. Dürer. Haben wir aber von vollendetenPariserFarbendrucken gesprochen,so erfordert es die Gerechtigkeit, daß wir einer vaterländischen Leistung auf diesem Felde um so mehr gedenken, die wirklich sehr Gelungenes zeigt: die durch Herrn Albert Ebner (Firma Ebner ck Scubert) herausgegebencn Sammlungen von einheimischen Rindviehstammen, und den von höchster Hand gepflegten und beschützten Pferderacen. Es ist nicht allein die technisch schöne Ausführung dieser Bilder, sondern noch mehr die lebendige und naturgetreue Zeichnung, die uns anzieht. Hier müssen wir auch eines Erzeugnisses gedenken, das, zwar aus weiterer Ferne cingesandt, doch eine Stelle verdient, und zwar in- sonders um der technischen Ausführung willen, die aber in ihrem Gegenstand mehr einen erschreckend als anziehend schönen Eindruck macht, einen Atlas der Hautkrankheiten, mit lebensgroßen Bildern, in Farbendruck, durch die K. K. Staatsdruckcrei in Wien ausgcführt (welche nebendcm noch das erste Heft eines Prachtwerkes: Beschreib ung und Abbildung aller Ordcnsdecorationen einsandte) ; dem elfte ren Werk darf sich aber ein einheimisches in gleicher Richtung: die Abbildung und Beschreibung der Brustorganc von Prof. Luschka (Tübingen, bei Laupp L Siebeck) würdig an die Seite stellen. Der Grabstichel hat endlich nicht minder seine Vertretung gefunden: es sind, wenn wir nicht irren, von Münchener Künstlern ausgeführt, eine Anzahl großer Blätter aus dem Kunstverlage von Earl Hallber ger ausgestellt, von denen eine groß^Zahl für den Export nach Ame rika bestimmt ist. Mit gleicher Liebe wie Vollendung ausgcfükrt er scheinen die (noch nicht publicirten, sondern nur als Probe vorgcleg- tcn) Darstellungen der weiblichen Charaktere aus den griechischen Tragödien, von Wagner. Sogar an Handzeichnungen fehlt es nicht: in fast unbegreiflich zarter und minutiöser Weise die Zeichnung zu einer größeren Karte von Ingen.-Topogr. Baur; dann einige sehr lebendige und hübsche Bleistiftskizzen zu Hauff's Lichtenstein von Alb. Hendschcl in Frankfurt a. M-, welche die in der Nähe ausgc- legten Farbendrucke zu demselben Gegenstand weit hinter sich lassen. Von verwandten Gegenständen nennen wir unsern Lesern zum Schluß noch einen hübschen und wohlfeilen Erdglobus von Bran degger; eine sehr ähnliche in Wachs poussirte kleine Büste Sr. Mas. des Königs, von Herrn Heuberger dahier. Endlich hat Herr Kauf mann Eberhard Fetzer aus der Fabrik von König Ebhardl in Hannover eine Reihe von Eomptoirbüchern ausgestellt, welche sich durch Solidität und Eleganz wie durch verhältnismäßig billige Preise auszeichnen. . . . lSchw. Merk.)' Miscellen. Berlin, 16. Juni. Die in Frankfurt a. M. von den verei nigten Papierfabrikantcn beschlossene Preissteigerung ihres Products um 10 bis 20^> hat hier nicht blos die Unzufriedenheit der Consu- menlen erregt, auch vom volkswirthschaftlichen Standpunkt aus begegnet dieser eigenthümliche Schritt einer monopolisirenden Eoa- lition sehr starken Ausstellungen und liefert der in weiten Kreisen bei uns herrschenden Abneigung gegen das vereinsländische Schutz zollwesen neue Waffen zur Bekämpfung eines in seinen Folgen sich immer bedenklicher gestaltenden Tarissystems. Die Papierfabrikation gehört unstreitig zu den am meisten geschützten Industriezweigen des Zollvereins, indem zu dem Eingangszvll von 1 Thaler pro Eentner für ungeleimtcs*), von 5 Thalern für geleimtes und von lOTHalern *) So ist allerdings der Satz der Zollordnung. Die Praxis aber ist, daß man alles feinere (namentlich Maschinen-) Papier als mit Leim gefertigt betrachtet und behandelt, und also der Zollsatz von 5 Thalern pro Centner davon erhoben wird. — Was mit dem Zollsatz von I Thaler in den Zollverein gebracht werden kann, ist eigentlich nur s. g- Fließ papier. Red. d. Bbrsenbl. für verziertes Papier sich noch ein Ausgangszoll von 8 Thalern für den Eentner Lumpen gesellt. Der Kostenpreis der Lumpen beträgt aber im Zollvereine 2 bis V/s Thaler für den Eentner ordinäre, und 5 bis 5^ Thaler für den Eentner feine, so daß der Ausfuhrzoll sich auf 60 bis 100 Procent des Werthcs beläuft. Wird es hiedurch den inländischen Fabrikanten möglich ihr Material fast noch einmal so billig zu beziehen als die auswärtigen Producenren, so sichert ihnen auf der andern Seite die Höhe des Eingangszolls für fremdes Pa pier einen Verkaufspreis ihrer Waarc, der nach hiesiger Auffassung nur dann als unzureichend bezeichnet werden kann, wenn die Mangel haftigkeit der Productionsweisc in einer vom Schutzzoll herbeigeführten Versäumnis rechtzeitiger Fortschritte des Betriebs ihren Grund hat. Im Zollverein kostet 1 Centner gutes Schreibpapier im Durchschnitt 17 Thaler. Dasselbe Papier, vom Ausland bezogen, hat einen Zoll von 5 Thalern zu tragen. Folglich müßte der fremde Fabrikant den Eentner mit 12 Thalern verkaufen, wenn er mit dem Inländer con- curriren wollte. Die Preissteigerung der Lumpen im Ausland läßt dies aber nicht zu, und gerade sie ist es auch wieder, welche den in ländischen Fabrikanten in Betreff der fremden Eoncurrenz nicht ge ringe Sorge macht. Denn trotz des hohen Ausgangszolls wird es durch dieselbe dem Ausland allmählig möglich, auch Material aus dem Zollverein zu beziehen. Die Fabrikanten suchen sich jetzt durch eine mit seltener Zuversicht ganz öffentlich vorgenommene Eoalisir- ung gegen diese Eoncurrenz zu schützen, und tragen kein Bedenken, ihre Beschlüsse zur Nachachtung für die« Gewcrbsgenossen sogar in den Zeitungen bekannt zu machen. Die Eonsumenten aber, welche außer der Mehrausgabe des doppelten Zollschutzes auch die Kosten der neubeschlossenen Preissteigerung tragen sollen, beginnen sehr ernstlich daran zu denken, daß eine Herabsetzung des Eingangszolls für fremdes Papier und die Beseitigung des Ausgangszolls für Lum pen am Ende der beste Weg sein würde, um eine willkürliche Papier- vertheuerung zu beseitigen. (Allg. Ztg.) London, 2. Juni. Ich sende Ihnen eine Notiz über den Verkauf einiger Eolburn'schen Vcrlagswerke, welche Sie interessiren wird. Sie werden erstaunt sein über den hohen Preis, welcher für das Verlagswerk von Ulis» Strioklrinii's „live,- ol Ilie Oasen« ol llnx- loiiil" bezahlt worden ist (6900 Pf. St., während der ursprüngliche Verleger Eolburn nur 2000 dafür gezahlt hat). Dies ist bezeich nend für die socialen Zustände Englands. Das Buch, geschichtlich betrachtet, ist kürzlich schlecht, allein es ist „uiiexoeptiovnble", und die Großmütter, Mütter, Tanten, Gattinnen rc. von England sind deshalb entzückt und haben das Buch sehr berühmt gemacht. Es ist Ihnen wohl schon bekannt, daß 1ivin^!itoll'8„1'r»vel8 in ^krivs"^zu An fang Juli bei Murrav erscheinen wird. Murray druckt eine Auflage von 15,000 und hat bereits Bestellungen auf 8000. Von Barth's Rei sen sind bekanntlich jetzt die ersten drei Bände bei Longman L Eo. erschie nen. Selbige druckten eine Auflage von 1250 Exemplaren, und bekamen gleich am ersten Tage des Erscheinens so große Aufträge, daß die Auflage nicht ausreichtc und sofort eine neue gedruckt wer den mußte. Von Lekoelcbvr's „like ok lkünätil", bei Trübner «k Eo. erschienen, sind gleich am ersten Tage 500 Exemplare verkauft wor den, und der Absatz geht immer fort. Auf dem Gebiete der Poesie wird binnen Kurzem ein neuer Band von Alexander Smith erwar tet, von welchem man sich viel verspricht. Von Tennyson's Gedich ten ist eine neue Ausgabe erschienen, prachtvoll illustrirt von den ersten Künstlern Englands. Die Bibliographen von den Lesern Ihres Blattes Wird noch interessiren: ülunsell, „on ?aper anä Loper- mskiiiK", in Amerika erschienen.
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