Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18570715
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185707158
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18570715
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1857
- Monat1857-07
- Tag1857-07-15
- Monat1857-07
- Jahr1857
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 88, 15. Juli. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1305 Den Ausgangszoll für Lumpen und den Eingangszoll für Druck- und Schreibpapier zusammcngerechnet, erhalten wir ein Zollprivileg, welches einem Zollschutze von etwa 10 Thlr. pro Ctr. Papier gleich kommt, mit andern Worten: durch den Zollschutz ist der zollvereins ländische Fabrikant in den Stand gesetzt, bei demselben Preise an seinem auf den inländischen Markt gebrachten Papier um 10 Thlr. mehr zu gewinnen, als der ausländische Concurrent. Daß übrigens die Klagen der Papierfabrikanten über, die bisherigen Preise kein Fundament haben, davon liegt wohl der beste Beweis in dem sach gemäß aufgestellten Prospecte der Thode'schen Papierfabrik, welche bei den bisherigen Preisen einen Reingewinn von minde stens 10 Procent verspricht und auch wirklich erzielt hat. Die Papiecfabrikation genießt dieses umfangreiche Schutzmo nopol nicht etwa als Anfängerin, die erst „erzogen" werden müßte: es ist im Gegentheil eine stark exportirende Fabrikation. Nach Die- terici betrug im Durchschnitt der Jahre 1849 bis 1853 der Import von Schreib- und Druckpapier jährlich 1673 Ctr., der Export 24,704 Ctr., der Mchrexpoct also 23,091 Ctr. Die Entwickelung der Papierfabrikation ist eine solche gewesen, daß die Einfuhr von Jahr zu Jahr ab-, die Ausfuhr von Jahr zu Jahr zugenommen hat. Wir wissen nicht, ob die Herren Papierfabrikanten beschlossen haben, auch ihren Abnehmern außerhalb des Zollvereins 10 bis 20 Procent mehr abzufordcrn, als bisher. Wir halten dies aber nicht für wahrscheinlich, da es auf den auswärtigen, der freien Con- currenz ausgesetzten Märkten wohl bei dem Mehrfordern bleiben und die einzige Folge die sein würde, daß die deutsche Papierfabri kation im Auslande ihren Absatz verlöre. Müßten sie es aber in dem Auslande bei den bisherigen Preisen belassen, so erscheint der Zweck der Coalition der: das Schutzmonopol durch eine hohe Besteuerung der inländischen Consumenten gründlichst auszubeuten und zu dem Ende die Concurrenz unter den Papierfabrikanten, welche bisher trotz des Schutzes sich ausgebildet hat, womöglich aufzuheben." Daß übrigens die Coalition auch unter den Fabrikanten selbst bereits ihre Gegner findet, geht aus einer Nachricht aus Dresden vom 30. v. M. hervor, wonach in der am selben Tage stattgehabten ersten General-Versammlung der Actionäre der oben erwähnten Thode'schen Papierfabrik unter Zustimmung derselben der Ver- waltungsralh erklärt hat*), daß er sich der Papierfabrikan- ten-Coalition nicht anschließen werde. (N. Preuß. Ztg.) Was ist Rechtens? H.**) -1u<l>Ltur et altera psrs! Im Naumburg'schcn Wahlzettcl 1855 Nr. 131 und im Bör senblatt 1855 Nr. 144, Ziff. 14449 wurde das künftige Erscheinen des Schlusses des Buches mit dem ausdrücklichen Bemerken an gezeigt, daß derselbe nur auf ausdrückliches Verlangen und nur zu den Ex. versandt werde, welche auf feste Rechnung behalten werden. Im Naumburg'schcn Wahlzettel 1856 Nr. 32 und im Börscn- *) Es scheint uns nachgerade höchste Zeit, daß der Verwaltungs rath der Thode'schen Papierfabrik sich über den Widerspruch dieser seiner Erklärung mit der Thatsache, daß die Thode'sche Fabrik in Rudel's Centralblatt für Papierfabrikation (ohne Protestation da wider von ihrer Seite) als bei der Frankfurter Coalition mitbe- theiligt, resp. als Witunterzeichnerin des Frankfurter Protokolls vom 8. Juni, aufgeführt wird, klar und bestimmt ausspreche. Ein Derwaltungsrath, der die Interessen vieler Actionäre zu ver treten hat, muß durchaus in einer Stellung sein, welche Vertrauen ver dient und möglich erhält! **) I. S. Börsenbl. Nr. 84. blatt 1856 Nr. 32, Ziff. 3342 wurde ferner im März das wirkliche, durch Abhaltungen des Herrn Autors verzögerte Erscheinen des Schlusses des Buches mit dem Bemerken angezeigt, daß derselbe an alle Handlungen versandt worden, welche ihre feste Continuation aufgegeben, und noch bezüglich des Preises hinzugefügt, daß derselbe, da das Buch um 8 Bogen stär- kergeworden, erhöht unddaher einNachschuß zudem früher gestellten Preis berechnet werden müsse, was auch auf dem Umschläge desBuches gedruckt steht. Unterm 5. März 1856 wurde das Schlußheft mit Berechnung des Nachschusses wirklich ex- pedirt. Der betreffende, in Nr. 84 d. Bl. mit Unterzeichnete Sortimenter hat weder im November 1855, noch im März 1856 diese Anzeigen, welche zur Ersparung von gegenseitigen Arbeiten und Kosten mit der deutlichen und hervorgehobcnen Ueberschrift ver sehen waren: „Unverlangt durchaus Nichts!" berücksichtigt, indem er die Fortsetzung nicht verlangte, somit hatte er es sich selbst zuzuschreiben, wenn er dieselbe nicht rechtzeitig erhielt- Als er im Mai 1856 das Schlußheft verlangte, wurde vorerst der Saldo der früheren Rechnung reclamirt. Da A. die Zahlung in einem Briefe voller Animosität verweigerte, und ebensowenig die Nachschuß-Be- rechnung anerkennen wollte, so wurde ihm angezeigt, daß daS Schlußheft nunmehr nach Aufhebung der Rechnung nur gegerr b aar expedirt würde. Gerne unterwirft sich 6. dem Ausspruche jedes Unbefangenen, namentlich aber dem der löbl. Vergleichs-Deputation. Miscellen. Leipzig, 8. Juli. Von den Herren Heyder ck Zimmer in Frankfurt a/M. ist uns soeben der Prospekt über ein bedeutendes nationales Unternehmen, eine Gesammtausgabe der Werke Johann Kepler's in 8 Großoctavbänden (mit Holzschnitten, dem Portrait und Facsimile I. Kepler's) zugegangen. Die Ausführung davon soll bis zur wenigstens annähernden Deckung der Druckkosten durch die nöthige Zahl von Subscribenten ausgesetzt bleiben, ein Umstand den wir zur besonder« Kenntniß des deutschen Buchhandels bringen zu müssen glauben. Eine Anzahl der berühmtesten Astronomen der Gegenwart äußert darüber in einem Zusatze zu dem Prospectus: „Wir sind mit dem Herausgeber der Ansicht, daß nur durch die thä- tigste Unterstützung aller Derjenigen, welche in der Lage sind, ein solches Werk zu fördern, die Herausgabe zu ermöglichen ist. Wir halten es für eine Ehrensache der Männer der Wissenschaft, für eine Ehrensache des deutschen Volkes, daß das Denkmal, welches einem der größten deutschen Denker durch diese erste Sammlung seiner Schriften gesetzt werden soll, vollendet werde, und hoffen, daß auch andere Nationen, welche die Wissenschaften und ihre Heroen ehren, sich dabei bethciligen werden." Wien, 5. Juli. Die oberste Polizeibehörde hat kürzlich eine für die Zukunft der periodischen Presse in Oesterreich höchst wichtige Entscheidung getroffen. Das österreichische Preßgesetz enthält be kanntlich keine Bestimmung über die Vererbung von Zeitungen, die somit nach dem Tod des Conccssionärs fortzubestehen kein Recht ha ben. Die praktischen Consequenzen dieser gesetzlichen Bestimmung führten im Laufe der letzten Monate zu einerArtProccß. DerEigen- thümer und Rcdactcur eines kleinen, aber sehr verbreiteten Local blattes starb nach längerer Krankheit. Nach dem Wortlaut des Ge setzes hätte das erwähnte Localblatt zu erscheinen aufhören sollen. In diesem Sinn faßte cs auch die Statthaltcrci auf. Allein der Ver leger, welcher einige Tausende in dem Unternehmen angelegt, appel- lirte und machte seine Rechte geltend. Gleichzeitig trat'auch die Wittwe des Redacteurs auf, und verlangte die Uebertragung des
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder