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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18570715
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1306 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^ 88, 15. Juli. ihrem Mann gehörenden Eigenthums auf ihren Namen. Eine Ver ständigung zwischen den billigen Forderungen der Wittwe und den gleichfalls gerechtfertigten Ansprüchen des Verlegers war unmöglich. Die oberste Polizeibehörde verlieh dem Verleger, vorbehaltlich der spateren definitiven Entscheidung, einstweilen die Ermächtigung zur Weiterausgabe des Blattes, um ihn durch die Unterdrückung eines weitverbreiteten Organs nicht zu verkürzen. Diese Entscheidung, welche sofort nach dem Tod des betreffenden Redacteurs erflosscn, war eben so human als billig. Mittlerweile wurde die Sache von den verschiedensten Gesichtspunkten erwogen. Einerseits schien sich die Regierung nicht für das Princip der Erblichkeit aussprechen zu wol len, um sich nicht für spatere Falle die Hände zu binden, anderer seits aber mochte sie auch die Billigkeitsrückstchten, die zu Gunsten der Wittwe sprachen, nicht ganz unbeachtet lassen. Sie traf daher eine Entscheidung, die ihr für kommendeFalle freie Hand läßt, ohne die Interessen der Wittwe zu verletzen. Der Verleger erhielt nämlich die Eoncession der Herausgabe der Zeitung auf weitere drei Jahre ver längert, muß jedoch der Wittwe des frühem Eigcnthümers ein Drit tel des Reinertrags zahlen. Aus diesem Entscheid geht schon jetzt hervor, daß ein Journal einen Besitz constituirt, der nach dem Tode des Eigenthümcrs den Hinterlassenen jedenfalls eine der Bedeutung -es Blattes entsprechende Existenz sichert. Das Eigenthum einer Zeit ung kann zwar nicht vererbt werden, aber das zur Gründung des selben erforderliche geistige und materielle Capital ist auch den Erben gesichert. Das Journalwesen Oesterreichs hat bisher einen goldenen Boden gehabt. Die Eigenthümer der hiesigen großen und kleinen Journale sind nach Jahr und Tag gemachte Leute geworden, wäh rend die Lage der armen Proletarier des Geistes eine sehr trostlose geblieben. Nirgends thut ein Schriftstellerverein mehr noth als in Wien, wo so viele Journalisten eben nicht mehr als den bescheidenen täglichen Erwerb verdienen, und auch selten in der Lage sind für die Zukunft zu sorgen. (Allg. Ztg.) Aus Frankreich schreibt man, es stehe ein wichtiger wis senschaftlicher Vertrag unter den verschiedenen Staaten Europa's nahe bevor, und zwar habe Frankreich das Verdienst, die Anregung dazu gegeben zu haben. — Frankreich's Ausfuhr aus dem Gebiete des Buch- und Kunsthandels in den vier ersten Monaten von 1857 beläuft sich auf 5794 Kilogr., wogegen derselbe Zeitraum von 1856 6949 Kilogr. nachweift, somit auf die Monate Januar bis April 1857 ein Minus von 1155 Kilogr. kommt. Die Einfuhrziffern sind dabei nicht aufgeführt. Eine Sortimentsgeschichte. — Eine reiche Dame in C. beabsichtigte eine Abendgesellschaft zu geben. Sie schickt den Nachmittag zum Buchhändler und läßt sich von diesem eine Anzahl Albums, Bilderwerke u. dgl. schicken, um eine Auswahl zu einem Geschenke daraus zu treffen. Der Buchhändler ist bei seiner be kannten Zuvorkommenheit schnell bereit, dem Verlangen zu willfah ren, und macht eine große Ansichtsendung. Die betr. Dame packt das Erhaltene mit Vergnügen aus, breitet es auf einen eleganten Tisch und erwartet ihre Gäste. Ob wegen des großen Interesses für Kunst und Literatur, für welches diese Stadt berühmt ist, oder aus Mangel an Unterhaltung, der auch bei den geistreichsten Menschen eintreten kann, läßt sich nicht entscheiden, —kurz der Tisch findet seine Beschauer und die Dame vielfache Anerkennung als eine jener selten gewordenen Frauen, die auch für diesen Luxus noch ein offenes Herz und einen offenen Beutel haben. Am andern Morgen wird ein Buch nach dem andern und ein Kunstwerk nach dem andern ohne Umsehen und Unterschied in einen großen Korb versenkt und der Magd des Hauses die Weisung ertheilt, ihn sofort zu dem Buchhändler zu tragen und ihm zu sagen, die gnädige Frau habe nichts passendes gefunden. Mit wie schmerzlichen Gefühlen dieser den Korb auspackt und mühsam seine Waare wieder an diesem und jenem Platze des Ladens ausbreitete, wo er sie Tags zuvor mit Ueberlegung und Kenntniß der literarischen Bedürfnisse jener Dame herausgenommcn hatte, wird jeder ermessen können, der Buchhänd ler ist oder gewesen ist, da jeder schon ähnliche Erfahrungen bei dem jetzigen Gefälligkeitsbetcieb des Sortimentsbuchhandels gemacht hat. Den meisten wird es allerdings erspart, zu erfahren, wie es ihren Büchern in der Fremde ergangen ist, aber Herr L. mußte den Kelch bis zurNeige leeren und sich erzählen lassen von der Abendgesellschaft, zu deren Verherrlichung seine Bücher und deren Verleger so freund lich beigetragen hatten. Zuschrift an die Redaction. Geehrter Herr! Es dürfte Ihnen interessant sein, nachstehendes Circulär der Has- selberg'schcn Verlagshandlung in Berlin, worin sie den Post-Expe ditionen 40>)h Rabatt von ihrem Verlag anbietet, kennen zu lernen. Sie würden sich den Dank vieler Sortimenter erwerben, wenn Sie dieses Circulär im Börsenblatt abdruckten. Es ist wichtig für den ge drückten Sortimentshandel, solche Patrone kennen zu lernen, damit man sich extra für deren Verlag interessire. Ergebenst B. im Juni 1857. M. „Im Laufe des vergangenen Jahres nahmen wir Veranlassung, die Löbl. Post-Erpeditionen um geneigte Uebernahmc der Expedition der in unscrm Verlage unter den Äugen des hohen Nestors der Wissenschaften erschienenen elegant ausgestatteten Ausgabe von Alexander von Humboldt's Reisen in Amerika und Asien ergebenst zu ersuchen (Vergl. Börsenbl. 1856, S. 1320), und thaten wir keine Fehlbitte, denn allseitig zeigte sich die regste Theil- nahme und nehmen wir gern Gelegenheit, den geehrten Post-Expe ditionen den wärmsten Dank für Ihre werthcn Bemühungen zu sagen. Dieser außerordentliche Erfolg setzt uns schon jetzt in die Nothwen- digkeit, zum Druck einer dritten Auflage zu schreiten und dürfen wir wohl die Hoffnung hegen, auch Ihrerseits in unserm Streben, dieses Buch dem weitesten Leserkreise zuzuführen, ferner unterstützt zu sehen, wozu das Erscheinen einer Reuen Auflage neue Veran lassung bietet. Das ganze Werk bildet vier Bände, von denen die ersten beiden A. v. Humboldt's Reisen in Amerika, die letzten die in Asien umfassen, und erscheint in Lieferungen von » 4 Bogen gr. 8., von denen sechs einen Band bilden, und kann sowohl in Lieferungen als Bände» bezogen werden. Ihnen überlassen wir die Lieferung (Ladenpr. 5 S-t) zu 3 S-t, den Band (Ladenpr. 1 -^) zu 18 S-s, sowie bei 10, wenn auch nach und nach bezogenen Exemplaren, ein II. als Frei-Exempiar, um Sie für etwaige Portoauslagen schadlos zu halten. Da wir durch Completirung der einzelnen Lieferungen noch eine kleine Zahl kompletter Exemplare der zweiten Auflage be sitzen , die wir Ihnen mit 2 12 S-t (Ladenpreis 4 ,L), in zwei Bände elegant gebunden mit 2 28 S-f (Ladenpreis 4 ,/S 16 S-f) liefern, so vermögen wir auch desfallsigen Wünschen zu genügen. Der angebogenen Liste wollen Sie sich zur Aufnahme der Bestellungen bedienen; ferner sind wir gern bereit, Ihnen die I. Lieferung, sowie Prospekte und Subscriptionslisten in beliebiger Anzahl gratis zu liefern, durch deren Vorlegen und Vertheilcn mancher Abonnent ge wonnen werden kann. Die Anzahl der Exemplare, die gewünscht wer den, bitten bei untenstehenden Nummern anzumerken und das Antwort schreiben auf billigstem Wege zurückzusenden, worauf die Zusendung erfolgt. Sollte von einer Löbl. Expedition die Expedition nicht an zunehmen gewünscht werden, so wird höflichst gebeten, sie an eine qualisicirte Person daselbst zu überweisen rc. Berlin, Datum des Poststempels. Expedition der A. v. Humboldt'schen Reisen Hassclberg'sche Verlagshandlung. Briefwechsel. Herrn A. Sch. in W. — Wir werden Ihren gefälligen Beitrag mit Dank zur Aufnahme bringen, sobald wir den Schlußartikel em pfangen haben.
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