Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1857

Otto in Erfurt ferner: 4521. Kellner, L-, Grundlagen zu den Vorbereitungen auf e. formal bil denden Unterricht in der deutschen Sprache. 2. Aufl. 8. Geh. 3 NX 4522. — prakt. Lehrgang f. den deutschen Sprachunterricht. 3. Bd. A. u. d. T.: Kurze deutsche Sprachlehre. 8. Aufl. gr. 8. Geh. * 8 NX 4523. — ausgewählte Musterftücke, Sätze, Sprichwörter rc. f. Volksschulen. II. Aufl. 8. Geh. 3 NX 4524. -^- Vorbereitungen auf e. formal bildenden Unterricht in der deut schen Sprache. 2. Aufl. 8. Geh. * U >? 4525. Mihm, F., deutsche Märchen f. deutsche Herzen. 2 Bdchn- in 1 Bd. 8. In Comm. Geh. * ^ Nicker in Gießen. 4526. Voßt, k. kV 6er Kurort Üof-Kaßa? !u 6er Kckweir. 8. Nichtamtli Der Butnuh'sche Concurs in Flensburg. Von mehreren Seiten an mich ergangener Aufforderung Folge leistend, ermangele ich nicht, über den Stand der Butnuh'schen Angelegenheit in diesem Blatte Bericht zu erstatten. Der vor reichlich drei Jahren verstorbene Buchhändler H. W. Butnuh lebte bis an seinen Tod mit seiner Mutter in fortgesetzter Gütergemeinschaft und diese Gütergemeinschaft ist bis jetzt nicht aufgetheilt worden. Nach seinem Tode lebte auch seine Wittwc mit ihren Kindern in fortgesetzter Gütergemeinschaft. Die Buchhandlung ihres verstorbenen Ehemannes setzte sie unter der Firma Butnuh >L Co. fort. Unter'm 13. Marz d. I. ward über die Habe und Güter der Wittwe und Erben des weiland Buchhändlers Butnuh Con curs erkannt. Dem Vorstehenden nach werden als Activa der Butnuh'schen Concursmasse in Betracht kommen können: 1) der Antheil, wel chen der verstorbene Buchhändler Butnuh an der Gütergemeinschaft hatte, in welcher er mit seiner Mutter lebte, 2) das Mobiliar der Cridarin, 3) der Buchladen s. w. d. g. und die ausstehenden Forderungen. Ueber die unter Nr. 1 und 2 erwähnten Vermögensgegenstände stehen processualische Verhandlungen in Aussicht, weil die Mutter des verst. Butnuh bestreitet, daß der Concursmasse aus der unter Nr. 1 erwähnten Gütergemeinschaft etwas zu Gute kommen könne, und weil sich Jemand gefunden hat, welcher das unter Nr. 2 er wähnte Mobiliar käuflich an sich gebracht haben will. Die unter Nr. 3 angeführten Vermögensobjecte machen ein Zurückgehen auf den Oktober des Jahres 1856 erforderlich. Damals waren, wie auch noch jetzt, zwei Posten auf dem Butnuh'schen Folium im Schuld- und Psandprotokoll protokollirt zum Betrage von resp. 2400 und 8560 Thalern dänische Reichsmünze (4 Thlr. R. M. — 3 Thlr. Pr. Crt.). Der letztere Posten gehörte dem Hospitalsöko nomen S. N. F. Brenner in Flensburg, dem Tischlermeister F. F. Back ebenda und dem Schullehrer H. Löck in Altona gemeinschaftlich. Der damalige Buchhalter der Firma Butnuh L Co. schätzte im October v. I. nach einer von ihm ausgestellten Berechnung die Activa der Buchhandlung auf ca. 22,465 Thlr. 80 Schillinge, dänische Rcichsmünze. Am 13. October 1856 aber schloß die Wittwe des Buchhändlers Butnuh mit den eben genannten Herren Brenner, Back und Löck einen Kaufcontract ab, mittelst welchen sie diesen die sämmtlichen Activa der Buchhandlung, das Waarenlager, die Ladeneinrichtung und alle ausstehenden Forderungen für ihre proto- kollirte Forderung von 8560 Thlrn. R. M. verkaufte. Gleich nachher machten die Herren Brenner, Back und Löck durch die Zeitung be kannt, daß sie das Waarenlager „möglichst bald und zu herabge- B. Tauchniy in Leipzig. 4527. Ramshorn, C-, griechisch-deutsches Handwörterbuch. 4. Ster.- Aufl. Lex.-8. Geh. 1^ Verlags-Magazin in Berlin. 4528. Liebe u. Ehe. Ein Rathgeber f. Ehefrauen u. Ehemänner rc. 16. Geh. *2 N-k Wcnglcr in Leipzig. 4529. Haas, G. E., Gedichte, gr. 16. Geh. Werl in Grimma. 4530. ^osiokisii, neue, V. I.eiprig ». seinen Umgebungen. Oliroinolitk. 2. I-kg. gu. 4. * t/g ^ S. Wigand in Leipzig. 4531. Müller, C., der homöopathische Haus- und Familienarzt. 3. Aufl. gr. 8. Geh. ^ cher Theil. setzten Preisen zu verkaufen beabsichtigten". Käufer wurden um zahlreichen Zuspruch und die Debitoren der Firma Butnuh L Co. zur Einzahlung ihrer Debita an die Herren Brenner, Back und Löck aufgefordert. Nachdem der Concurs erkannt, und ich, der Unterzeichnete, zum Massecurator bestellt war, ward auf meinen Antrag das Waa renlager mit Arrest belegt und gerichtlich versiegelt. Innerhalb der gesetzlich hier vorgeschriebcnen sechswöchigen Frist habe ich darauf einen Termin zur Justification des Arrestes beantragt und meine auf Rescission des Kaufcontracts, Restitution des Waarenlagers, Schadensersatz und namentlich auch auf das Erkenntnis gerichtete Hauptklage, daß wenigstens die ausstehenden Forderungen der Firma Butnuh L Co., weil sic nicht ordentlich cedirt seien, zur Concurs masse gehörten, eingereicht. Mittelst einer Remonstration aber, welche in erster Instanz verworfen ward, setzten die Herren Brenner, Back u. Löck es in zweiter Instanz durch, daß mir ausgegeben ward, bei Vermeidung sofortiger Wicderaufhebung des Arrestes sicherstel lende Caution für Schäden und Kosten zu bestellen, und da zu einer solchen die Butnuh'sche Masse keine Mittel bot, so ward durch ein Decret des Flensburger Magistrats vom 20. Juni d. I. der Arrest wegen mangelnder genügender Cautionsbestellung aufgehoben. — In der Hauptsache ist der Termin bis zum 18. August ausgcsetzt. Da der Arrest blos wegen mangelnder Cautionsbestellung auf gehoben ist, so darf als gewiß angenommen werden, daß er sofort wieder aufgelegt werden werde, sobald die Herren Gläubiger beim Butnuh'schen Concurse mich in den Stand setzen werden, die oben beregte Caution zu bestellen. In den nächsten drei, höchstens vier Wochen wird ein allgemeiner Justificationstermin vor dem hiesigen Magistrate abgehalten werden, in welchem die Herren Gläubiger erscheinen, oder sich vertreten lassen müssen. Es werden ihnen da folgende Fragen vorgelegt werden: 1) ob sie den Herren Brenner, Back und Löck für diejenigen Schäden und Kosten, welche ihnen durch das Arrestverfahren bereits erwachsen sein mögen und durch Fortsetzung desselben noch erwachsen können, Caution bestellen und demnächst das Arrestverfahren wieder ausgenommen und fortgesetzt wissen wollen; 2) ob sie wollen, daß die oben erwähnte Hauptklage fortgesetzt werden solle, oder daß ich sie fallen lassen solle; 3) ob sie wollen, daß die Masse sich auf die erforderlichen pro- cessualischen Verhandlungen über den Antheil der Masse an der Gütergemeinschaft mit der Mutter des verst. Buchhändlers Butnuh, zu welcher namentlich auch ein Haus in der Stadt Flensburg ge hört, und über das Mobiliar der Cridarin einkassen solle, oder ob sie wollen, daß die Masse diese Vermögensobjecte fahren lassen solle.