Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1857
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- Ausgabe
- Band
- 1857-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1857
- Sprache
- Deutsch
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91, 22. Juli. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1357 jetzt wieder um lOssh erfolgen; Deutschland bleibt daher immer das Papier am billigsten producirende Land. 5) Wenn sich 12 Fabrikanten durch mich vertreten ließen, so war dies eine Folge eingetretener Behinderung dieser Herren, bei der General-Versammlung persönlich zu erscheinen, was sie einige Tage vorher, mit dem Gesuche begleitet, mir anzeigten. — Weil ich bei der Sache gar nicht betheiligt bin, so hatte ich im „Centralblatte" gebe ten, die Vollmachten den benachbarten College» zu übergeben; daß ich solche erhielt, war eine Sache des Vertrauens und es liegt darin nichts Sonderbares, als welches es hingestellt worden ist'). 6) Ich bin weder ein dienstwilliger, noch ein bezahlter Agents der deutschen Papierfabrikanten, sondern stehe in derWelt ganzun- abhangig da. Meine Aufgabe ist die Hebung der deut schen Papierindustrie und wo ich dazu beitragen kann, da thue ich es auch mit eigenen Opfern. Wenn „um den vielseitig aner kannten Verdiensten eine Gerechtigkeit zu Theil werden zu lassen" die versammelten und noch spater die nicht bei der Versammlung ge wesenen Herren mir unerwartet und freiwillig eine Remuneration gewährten, so war solche nur ein Ausdruck der Anerkennung meiner Bemühungen oder noch mehr Entschädigung meiner Ausgaben im allgemeinen Interesse des Industriezweiges. 7) Noch immer erfolgen Beitrittserklärungen zu den Beschlüssen, und ich glaube daher njcht, daß ich als unabhängiger, auch ein „un geschickter" Vertheidiger der Papierfabrikanten bin. Wenn ich meine Entgegnungen in veränderter Form gebe, so geschieht dies in Rücksicht auf das jeweilige Publicum. — Wer die Artikel im „Centralblatt" unbefangen liest, wird überhaupt ganz andern Sin nes, als mein Gegner, werden, der, wenigstens diesmal, keine große Geschicklichkeit bewiesen hat. 8) Meine Behauptung, daß die Coalition der Buchhändler') eine „Contre-Coalition" ist, wird durch die Erklärung in der Glosse 16 nur bestätigt, denn die „Coalition" der Papierfabrikanten hatte auch nur eine gründliche Besprechung zur Absicht'"). 9) Es klingt sonderbar, wenn dem Herrn Ferd. Flinsch, als Papierhändler, den Herren Gebr. Rauch, als Feinpapierfa brikanten, und den Herren Gebr. View eg, als kleine Erzeuger und Selbstconsumentcn") derTrost zugesprochen wird, daß die Nicht- betheiligung ihr Schaden nicht sein soll! Beleidigend für viele andere Fabrikanten ist es aber, daß die Herren Bohnenberger «Co. und Fl in sch in Frankfurt „erst noch zur Folie dienen sollen"; Hessen, Baden, Frankfurt rc- geleimte und halbgeleimte Papiere aus Frankreich mit Nutzen einführcn können, wenn der enorme Eingangszoll von 5 pr. Centner nicht wäre! 7) Wir haben die Thatsache nur einfach markirt. 8) Rein: Agent ist Herr Rudel nicht, sondern General-Agent; daß er l2 Vollmachten von Preis-Aufschlagsbegierigen Fabrikanten in der Tasche mitbrachte, scheint uns doch von einiger Dienstwilligkeit zu zeugen; — die ihm (siehe Nr. 18 des Centralblatts) von Seiten der sich der „heitersten Stimmung" (Centralblatt S. 280) hingebenden Herren Fabrikanten gewordene Anerkennung in Baarschaft wissen wir von Bezahlung nicht wohl zu unterscheiden. 9) Es gibt keine Coalition der Buchhändler: die ganze öffentliche Meinung ist einig; da braucht's gar kein Bündniß. 10) Also die von Herrn Rudel „in Auftrag" erlassene Verkündig ung des Preis-Aufschlags in den Zeitungen war auch nur Be sprechung!!! Da hört alles auf! 11) Ferdinand Flinsch in Leipzig ist zufällig auch Besitzer meh rerer Papierfabriken, Gebrüder Rauch fabriciren bekanntlich viele Papiere, die man sonst.auch von Fabrikanten der jetzigen Coalition bezogen hatte, und Gebrüder Vieweg sind — als Erzeuger von Papier nach Quantität und Qualität viel bedeutender, als viele der Firmen, welche Herr Rudel als „bedeutendere Fabrikanten Deutschlands" aufgeführt hatte; — wir hät ten allerdings noch manche tüchtige Fabrikanten aufführen können, welche nicht in den Reihen der Coalition zu erblicken uns gefreut hat (z. B. den trefflichen Joh. Sutter in Schopfheim); aber wir wollten überhaupt nur Beispiele geben. alle Achtung vor den Firmen, aber sie stehen nicht über den Andern, sie sind College»! Halle a. d. S., den 11. Juli 1857. Rudel, kl. 8. Soeben erhalte ich die Nr. 86 Ihres geschätzten Blattes, danke Ihnen für derenZusendung und füge noch hier zur Aufklärung des fraglichen Punktes wegen der Unterschrift der Thode'schen Pa pierfabrik dem Obigen hinzu, daß Herr Wilh. Knoop beigefügt hat: „Mitunterschrieben dem Publicum gegenüber und in der vollen Absicht der Durchführung sammtlicher Paragraphen, aber nicht als Verpflichtung den Herren Fabrikanten gegenüber")." Der Obige. Fassen wir den Stand der Dinge kurz zusammen: I. Kein vernünftiger Mann wird es dem Fabrikanten verwehren wollen, wenn er als Einzelner seine Preise nach seinem Gut dünken und seiner Convenienz festsetzt. II. Wenn aber eine allgemeine Verbindung der— durch hohen Eingangszoll geschützten—Papierfabrikanten zur allge meinen und gemeinschaftlichen Erhöhung der Preise sich kundgibt, so wird man einer solchen immer mit dem besten Gegen-Mittel: öffentlicher Rüge und Besprechung entgegentreten. 12) Da wir zugleich eine Erklärung des Hrn. Thode in der D. L. Z. finden, so geben wir diese hier auch: „Berichtigung. In verschiedenen Zeitungen sind Berichte über die Generalver sammlung der Thode'schen Papierfabrik mitgetheilt worden, und zwar wird in den Worten des Herrn Vorsitzenden einerseits, sowie in den von mir gemachten Aeußerungen andererseits, ein Widerspruch gefunden mit der Thatsache, daß die Thode'sche Papierfabrik bei der Versammlung in Frankfurt a. M. nicht allein vertreten gewesen, sondern auch die dort gefaßten Beschlüsse mit unterschrieben hat. Ich habe hierauf zu entgegnen, daß der Herr Vorsitzende in der Gene ralversammlung einfach erklärte, der Verwaltungsrath der Thode' schen Papierfabrik werde sich keiner Coalition anschließen, die eine künstliche Fixirung der Papierpreise zum Zwecke habe. Als eine solche ist die in Frankfurt abgehaltene Versammlung keineswegs zu betrachten, da die Preise nur in Folge der sehr bedeutenden Steiger ung des Rohmaterials in die Höhe gesetzt wurden. Die Thode'sche Papierfabrik wird, ich wiederhole was ich in der Generalversamm lung schon sagte, ihre Papierpreise lediglich nach den Lumpenprcisen reguliren. Die Bethciligung an der Versammlung in Frankfurt war eben darum unbedenklich. Ich sagte in der Generalversammlung: „Wir richten uns nach der Lage der Dinge im Allgemei nen und nicht nach der Frankfurter Versammlung." — Ich habe den Sinn der Frankfurter Beschlüsse nicht anders aufgc- faßt, als daß man eben in Folge der Lage der Dinge im Allge meinen steigern müsse und wolle. Die Thode'sche Papierfabrik hatte aber schon ihre erhöhten Preise vor jener Versammlung cingeführt und hat sich also nicht durch die Beschlüsse derselben leiten lassen- Eine Jnconsequenz kann mir deshalb nicht zum Vorwurf gemacht werden. Mich zu vertheidigen gegen die in einer auswärtigen Zeit ung gethanc Acußcrung: „ob es sich vielleicht um eine absichtliche Täuschung des Publicums handle?" glaube ich nicht nöthig zu haben. Im klebrigen verweise ich einfach auf den eben herausgcgebenen Be richt der erwähnten Generalversammlung. Dresden, am 15. Juli 1857. Robert Thode." Hierüber haben wir Folgendes :u sagen: Herrn Thode in solcher Positur antreffend, finden wir es nicht paffend, uns mit ihm zu unter halten, wir nehmen unser Taschentuch vor das Antlitz und eilen stille und hurtig vorüber, um an Herrn Rudel folgende — sehr ernste — Fragen zu richten: s) Wann hat Herr W. Knoop diesen Vorbehalt bei der Zustimmung der Thode'schen Fabrik hinzugefügt? 6) Ist den übrigen Unterzeichnern dieser Vorbehalt am Tage der Unterzeichnung bekannt geworden? v) Existiren noch mehr solche Vorbehalte den Fabrikanten ge genüber, mit Versprechungen der Durchführung der höheren Preise^ demPublicumgegenüber, welche etwa auch nicht im Protokoll erwähnt sind?
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