Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310827
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193108273
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310827
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-27
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
AuS Polen. — Im Bericht der Industrie - und Han delskammer Warschau für 1930 wird der Buchhandel eingehend behandelt. Der Bericht stellt eine allgemeine Verschlechte rung fest. Die Umsätze des ganzen Jahres waren um 10 bis 30 v. H. geringer als 1929. Ter Rückgang war im letzten Vierteljahr weit größer als in den drei ersten. Die Einfuhr ausländischer Bücher nahm infolge der Verschlechterung der Wirtschaftslage ab. Der vom Polnischen Buchhändlerverband, dem 1200 Buchhandlungen angehören, angestellte Revident besuchte 252 Provinzbuchhandlungen und erteilte ihnen fachmännischen Rat. Auf den Bezirk der Kammer vierte Vierteljahr lagen bei Abfassung des Berichts noch nicht vor) 4185 Veröffentlichungen, was fast die Hälfte (44,95 v. H.) aller darstellt, gegenüber 46 v. H. im Vorjahr. Die Verlagstätigkeit zeigt offensichtlich die Neigung, sich auf die Hauptstadt zu konzen trieren. Diese Tendenz tritt noch deutlicher in dem Umstande her vor, das; von den umfangreicheren Veröffentlichungen, d. h. Büchern von mehr als vier Druckbogen, 51,4 v. H. in Warschau erschienen. Guten Absatz fanden enzyklopädische Werke, die auf Raten verkauft wurden. Der geringe Rückgang der Papierpreise, die Modernisierung der graphischen Anstalten und die Reorganisation der Arbeit in den Verlagsunternehmen hatten etwas niedrigere Preise einer Reihe von Veröffentlichungen zur Folge als in den letzten Jahren. Berlin. vr. W. Christ i an i. Wieviel Kinobesucher gibt es in Berlin? — Nach den Veröffent lichungen des Statistischen Jahrbuchs der Stadt Berlin besuchen über 58 Millionen Menschen jährlich die Berliner Kinotheater, also im Durchschnitt 160 000 Menschen täglich. BerkebrSnackrickten. Der Postanweisungsoerkchr aus Ungarn nach dem Ausland — also auch nach Deutschland — ist nach einer Mitteilung der ungarischen Postverwaltung bis auf weiteres eingestellt worden. Der Nachnahme- und Postauftragsverkehr bleibt in beiden Richtungen bestehen. ?e rso nalnackrickterr. Gestorben: am 23. August infolge Herzschlags in Oberhof, wohin er eben zur Erholung gefahren war, der Verlagsbuchhändler Herr Hans Goldschmidt, Inhaber des Grieben-Verlags Albert Gold- schmidt in Berli n im Alter von 58 Jahren. Der Verstorbene begann seine buchhändlerische Laufbahn als Siebzehnjähriger bei der Gselliusschen Buchhandlung in Berlin. An schließend war er bei F. Volckmar in Leipzig und ein Jahr in Londons Am 1. Oktober 1806 trat er in den Verlag seines Vaters Albert Gold schmidt ein. Nach drei Jahren wurde er Prokurist und nach weiteren drei Jahren Mitinhaber der Firma, die nach dem Tode seines Vaters, im Januar 1911, in seinen Alleinbesitz überging. Sein besonderes Interesse galt dem Ausbau der Sammlung »Griebens Reiseführer«. Mit einigen 20 Bänden wurde die Sammlung im Jahre 1863 be gonnen, beim Eintritt des Verstorbenen in die Firma bildete sie schon den wichtigsten Bestandteil des Verlages. Unter Hans Gold schmidt wurde die Sammlung um 150 Bände erweitert. In den letzten Jahren hatte Goldschmidt der Reiseführer-Sammlung zwei neue ergänzende Sammlungen ungegliedert: die »Grieben-Bücher für Natur und Kunst« und »Griebens Stadtpläne und Wanderkarten«. — Daß Herr Goldschmidt nicht nur ein tüchtiger Geschäftsmann war, sondern auch ein für das Wohl seiner Angestellten besorgter Chef, be weist die Stiftung in Form einer Versicherung bei Anlaß seines 35jührigen Jnhaberjubiläums, die den durch Krankheit oder Alter arbeitsunfähig gewordenen Angestellten ein sorgenfreies Dasein sichern soll. Sprecksanl Wo dämmert es? Eine Erweiterung der Diskussion für und wider das Leihbiblio- thekcnwcsen (s. Nr. 186) erübrigt sich, da dasselbe höchstwahrschein lich auch bei uns der Entwicklung folgen wird, die sich in anderen zum Teil größeren und reicheren Ländern vollzogen hat. Daß ein Buchhändler sich noch Illusionen mit restriktorischen Tendenzen hin geben kann, zeugt vom traurigen Zustand unserer Information und unserer Kenntnisse über den Stand des Buchwesens in der übrigen Welt. Wir wollen aber bei dieser Gelegenheit zu einer grundsätzlichen Frage Stellung nehmen. Es handelt sich um die Einsicht, die der Buchhändler von seiner geistigen, und nicht ausschließlich von seiner kommerziellen Vermittlerrolle besitzen muß. Als Mittler in einem Gütcrtausch darf der Buchhändler niemals außer acht lassen, daß er nicht allein der Verkäufer bedruckten Papicrcs ist und daß der »Besitz« von Büchern nicht immer identisch ist mit Eigentum an Bänden, die man an sich auch meter- oder kiloweise verschachern kann. Es gibt viele gute, vielleicht sind das auch die besten Kunden des Buchhandels, die im Besitze guter Bücher sind, ohne dieselben je ihrem Bücherschrank einverleiben zu können. Soll sich der Buch- ^händler durch Kurzsichtigkeit aus dem Belicserungsprozeß der gei stigen Elite ausschallen und diesen der Zigarrengeschäftsbranche oder gar ungebildeten Nentenjägern überlassen? Wir können und dürfen uns den Entwicklungstendenzen unserer Zeit gegenüber nicht verschließen. Der Gemeinbesitz setzt sich durch. Das ist durchaus keine sozialistische Theorie. Im Gegenteil. Der geistige Besitz eines und desselben Bncheremplares ist schon die An gelegenheit einer auserlesenen Kollektivität. Warum soll der Buch händler seinen Anteil an diesem wirtschaftlichen Prozeß anderen überlassen? Das geschieht aber, solange der Sortimenter im Buchverleih aus schließlich den unlauteren Konkurrenten sieht. Die Entwicklung des Antiquariates ist auch denselben Weg ge gangen. Der Buchhändler mußte mit seiner höheren Organisations fähigkeit den Altwarenhändler aus dem Felde schlagen, um nach träglich zu entdecken, daß sich auf dem neuerschlossencin Gebiete un geahnte Möglichkeiten wissenschaftlicher und kulturpolitischer Aktivi tät boten. Die Parole kann also nicht lauten: Drosselung des Ge meinbesitzes am Buche, sondern Intensivierung dieser geistigen Zir kulation! Die Verleger in Amerika und England haben es schon längst herausgefunden, daß der zahlenmäßige Absatz des Buches dadurch nicht beeinträchtigt wird. I. N a t s ch e f f. An die deutschen Buchhändler von New Dork, City. Die ehemaligen Deutschen Jugendbewegler haben sich zu einem Heimkreis in New Bork, Bleecker Str. 280, seconck Noor, zusammen geschlossen. Das New Dorker Heim besteht seit Januar 1930 und wird durch monatliche Abgaben seitens der Mitglieder erhalten. Neben zwei kleinen Zimmern sind zwei größere (etwa 4,50X3,50 m) vorhanden. Ich plane nun vor dem Weihnachtsfest im Monat November dort eine B i l d e r b ü ch e r - A u s st e l l u n g zu veranstalten und für die New Dorker Buchhändler den Verkauf zu übernehmen. Diese Bilderbücher sollen mir die New Dorker Buchhändler selbst liefern. Als Empfehlung kann ich Mr. Uebel, International News Co., und meinen Arbeitsplatz: H. W. Wilson Co., Magazin Dept., angeben. Die Sache ist von den Deutschen Jugendbünden und vom Heimkreis leiter gutgeheißen und soll auch in späteren Jahren wiederholt werden. Ich bitte nun die Herren Sortimenter und Buchhändler, mir ihre Meinung wissen zu lassen. Der Unterstützung durch die Zeitungen und die deutschen Vereinigungen, sogar der Steuben Society, glaube ich sicher zu sein. New Aork, City, Bleecker Str. 280, seeonck kloor. Joachim Olden bourg. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Deutsche Buchausstellung in Montevideo. S. 773. Wahrheit über die Lage des deutschen Sortiments. Von W. Her mann. S. 774. Strafbare Gerüchtemacherci. S. 775. Kleine Mitteilungen S. 779/76: Ausverkauf / Berner Über einkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst / Deutscher Biichgewerbeverein zu Leipzig / Vom französischen Schulbuchhandel / Aus Japan / Aus den Niederlanden / Aus Polen / Wieviel Kinobesucher gibt es in Berlin? Verkehrs Nachrichten S. 770: Der Postanweisungsverkehr aus Ungarn. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 776: Gestorben: Hans Goldschmidt in Berlin. Sprechsaal S. 776: Wo dämmert es? / An die deutschen Buch händler von New Jork, City. Percnrtmortk. Schriftleiter: ssrauz V a g n c r. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutfches Bnchhändlerhauö. Druck: E. Hcdrich Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift ü- Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, GerichlL>ocg26 (B u ch hä ndle rt> aus >, Pvstfchliesrsach 274/75.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder