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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1931
- Strukturtyp
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- 1931-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1931
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- Deutsch
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MsMMMmDrMlM VnckkaM Nr. 198 (R. 109). Leipzig, Donnerstag den 27. August 19S1, 98. Jahrgang. ReÄMLoneller Teil Deutsche Vuchausstellung in Montevideo (Uruguay). Die Reihe der vom Börsenverein veranstalteten deutschen Buch- und Graphikausstellungen in Südamerika hat mit der 'Ausstellung in Montevi-deo (Uruguay) ihren Abschluß gefun den. Sie wurde dort im Palacio Sarandi vom 24. Juli bis 15. August gezeigt. Die Ausstellung hat nach den uns vor liegenden Nachrichten einen außerordentlich günstigen Eindruck hinterlassen. Das ist um so wichtiger, als ja Uruguay vor wiegend unter französischem Einfluß steht, mithin erst allmäh lich für die deutsche Sache Raum gewonnen werden kann. Die Eröffnung der Ausstellung fand in Gegenwart des Präsidenten der Republik Uruguay, des Ministers des Äußern und zahl reicher offizieller Vertreter des Landes statt. Die Eröffnungsrede hielt der Deutsche Gesandte, Herr vr. S ch m i d t - E lf k o p in Montevideo. Er wies darauf hin, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Uruguay auf geistigem Gebiet durch die Ausstellung eine entschiedene Förderung er fahren dürften, zumal da die Zahl der Uruguayer, die die deutsche Sprache verstehen, von Tag -zu Tag zunehme. Schon mit den 400 Schülern, die jährlich die deutsche Schule in Montevideo besuchen, und von denen die Mehrzahl Kinder des Landes seien, wachse eine Generation heran, die das Deutsche beherrsche, Nach dem Gesandten sprach der Präsident der Soeieckack Oulturat vruguaxo^Iemana, Herr vr. Pou O r f i l a. Seine Ausführungen erscheinen uns wertvoll genug, um hier im Wortlaut wiedergegeben zu wenden: »Ungeachtet der Schwierigkeiten unk Ungewißheit der gegen wärtigen Stunde, und vielleicht gerade, um diese uicht mit ganzer Schwere suhlen zu lassen, hat eine Gruppe unserer Mitbürger, Freunde unserer nationalen Kultur, sich zusammengefunden, um gerade in jetziger Zeit die kulturellen Beziehungen zwischen unserem Lande und Deutschland enger gestalten zu helfen. Sie haben damit eine doppelte Aufgabe zu erfüllen geglaubt: Vor allem ihre patriotische Pflicht, dann die Pflicht, die menschliche Solidarität zu verwirklichen, und die Pflicht des Dankes gegen jenes Land, in dem sie unvergeßliche Zeiten ihres Lebens verbracht haben, wo sie von bedeutenden Lehrern nicht allein technische und praktische Kenntnisse empfingen, sondern auch unschätzbare Beispiele von Ord nung, Disziplin und Arbeitsamkeit. Diese Gruppe von Mitbürgern hat mich damit beauftragt, bei der heutige» Feier das Wort zu ergreifen. In Erfüllung dieser Pflicht liegt cs mir ob, hier daraufhinzuweisen, daß die junge »8oei6- äack Oultural vrugua^o-^Iemana« nach teil Erfolgen, die tie deut schen Buchausstelluugen kürzlich in Rio de Janeiro und Buenos Aires gezeitigt haben, sich beeilt hat, die Organisation einer solchen hier in Montevideo zu ihrer Angelegenheit zu machen und diesem Unternehmen ihre aufrichtige und entschiedene Unterstützung zuteil werden zu lassen. In der Tat läßt sich wohl kaum eine kulturelle Vereinigung denken, die nicht dem Buche ganz allgemein den allerersten Platz einräumen würde, denn das Buch ist einer unserer besten Freunde und eines der mächtigsten Mittel der Kultur und des- Fortschritts. Von den Menschen wie von den Familien und den Völkern gilt das Wort: Sage mir, welche Bücher du liest, und ich will dir sagen, wer du bist. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß die Ausstellung nicht die gesamte zeitgenössische geistige Produktion Deutschlands umfassen kann. Sie zeigt nur einen Teil, und zwar eine begrenze Auswahl dessen, was die deutschen Verlage neuerdings herausgebracht haben, — aber doch eine hinreichend eindrucksvolle Auswahl, die den außer ordentlich hohen Kulturstand jenes großen Volkes aufzeigt, das trotz seiner heutigen schwierigen Wirtschaftslage mit Zuversicht und Hoffnung am Werke seines Wiederaufbaus tätig ist. Nehmen wir Uruguayer uns ein Beispiel an dieser Zuversicht und Hoffnungsfreudc, und tragen wir zum Erfolg dieser achtung gebietenden Arbeit, die vor uns ausgebreitet wird, nach Kräften bei. Gehen wir den Schwierigkeiten nicht aus dem Wege, die es für uns bedeutet, uns mit der Sprache eines Schiller und Goethe vertraut zu machen, und versuchen wir mit ihrer Kenntnis — jeder in seinem engeren Wirkungskreise - die Lehren fruchtbar werden zu lassen, die in dieser wunderbaren Sammlung von Werken der National ökonomie und Rechtswissenschaft, der Geschichte und Geographie, der Naturwissenschaften, der Medizin, Philosophie und Pädagogik, der Literaturwissenschaft, der Technologie enthalten sind — alles Werke, die sowohl im Inhalt wie nach ihrer Gestalt des Landes Gutenbergs, der Heimat der Buchdruckerkunst, würdig sind. Unsere Ausstellung hat auch für den, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist, besonderes Interesse. Denn es gibt in der Tat eine Sprache, die alle verstehen können: die Sprache der Form und der Farbe. Ohne Zweifel ist es ein sehr glücklicher Gedanke der Veran stalter dieser Ausstellung gewesen, sie durch gute graphische Repro duktionen bedeutender Werke der zeitgenössischen deutschen Malerei zu ergänzen. Ich für meinen Teil fühle mich glücklich in dem Gedanken, daß mehr als ein Besucher durch die Betrachtung der ausgestellten Bilder dazu geführt werden wird, jenes wichtige Element der geistigen schmuck' bezeichnen — Schmuck der Wände des Hcims^ der bei uns einstweilen noch etwas vernachlässigt wird. Dank moderner Nepro- duktionsverfahren ist der Bildschmuck der Wohnung uicht mehr nur eine Angelegenheit für wohlhabende Volkskreise. Die Techniker, die die wichtige Kulturfrage gelöst haben, die großen Leistungen auf dem Gebiete der Kunst in guten Reproduktionen auch dem beschei deneren Heim erreichbar zu machen, haben sich ein großes Verdienst erworben. Sie haben es ermöglicht, zur Erziehung und Belehrung durch das Wort die durch das Bild zu fügen. Auf diese Weise kann die Pflege des Wahren und Guten mit der Pflege des Schönen in glücklicher Weise vereint werden. In diesem Geiste, aus diesen Erwägungen heraus, und mit Dank an die Organisatoren dieser Ausstellung für ihre großherzige Tat und ihre Mühen, geben wir dem Wunsche Ausdruck, daß sie auch in unserem Lande den vollsten und schmeichelhaftesten Erfolg ernten möge.« Die Presse von Montevideo hat sich, zum Teil in sehr aus führlichen Aufsätzen, mit der Ausstellung beschäftigt und durch weg die bewundernswerte Leistung der deutschen Buchkunst und Graphik festgestellt, daneben aber auch die gute Organisation der Ausstellung, die auch hier in den Händen des Herrn Theodor Heuberger lag, besonders anerkannt. So heißt es in der Zeitung »Imperial« vom 25. Juli 1931: »Trotz der Überfülle des gebotenen Materials bietet die Aus- 773
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