Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18570817
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185708173
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18570817
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1857
- Monat1857-08
- Tag1857-08-17
- Monat1857-08
- Jahr1857
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
in den gerade für bibliographische Werke so höchst wichtigen Punk ten der Vollständigkeit und Uebersichtlichkeit im höchsten Grade un genügend und gleicht darin den übrigen Arbeiten Pcignot's, die, wenn sie sich auch einen gewissen Ruf verschafft haben, und den selben um ihres Gehaltes an brauchbaren Materialien willen auch gewissermaßen verdienen, doch überall die Spuren eilfertiger und, oberflächlicher Compilation an sich tragen, so vollkommen, daß man j die Angriffe, welche die Peignot'sche Schrift von Seiten der Kritik in sehr scharfer Weise erfahren hat, zum überwiegenderen Theile durchaus gerechtfertigt wohl finden mag. In Betracht dieser Unzulänglichkeit an bibliographischen Hilfs- § Mitteln der ebcngcdachten Art nun habe ich mich, theils aus wahrer j Neigung zu dergleichen Arbeiten, theils und vorzüglich durch meine! der Bibliographie und Bibliothekwissenschaft fast ausschließlich ge- j widmeten Studien veranlaßt, schon seit einer langen Reihe von ^ Jahren damit beschäftigt, die Materialien zu einem Werke zusammen zu bringen, welches, zunächst zum Gebrauche der deutschen Gelehr ten bestimmt, denselben bei ihren Nachforschungen über bibliogra phische Werke mit Rath und That zur Hand gehen und wie einer seits die überhaupt vorhandenen, namentlich neueren besseren und vorzüglicheren, mindestens brauchbaren und nöthigen Bibliographien in übersichtlicher Reihenfolge auszählen, so auch andererseits mit einigen Worten auf den Werth dieser Bibliographien und ihre Stellung und Verhältnisse zu einander — soweit ich dies womöglich aus eigener Lectüre zu beurtheilen im Stande bin — aufmerksam machen soll. Die Sammlung der Materialien ist bereits zu einem gewissen Abschlüsse gelangt und soweit gediehen, daß ich nicht blos ? an eine planmäßige Zusammenstellung derselben denken kann, son dern auch hoffen darf, mit ihrer Verarbeitung im Laufe des nächst- ^ folgenden Jahres fertig zu werden und die Arbeit in dem bibliogra- I phischen Handbuche für Deutschland dem Publicum vorlegen zu ^ können. Allerdings muß ich, um das Ziel zu erreichen, mit darauf j rechnen , daß mir von Seiten meiner Freunde und Derer, die sich ^ für die Vollendung einer solchen Arbeit interessiren, noch manche Unterstützung zu Theil werde, weil, wenn mir auch meine Stellung und meine jahrelangen bibliographischen Beschäftigungen reichliche Gelegenheit zur Herbeischaffung von Materialien für das Handbuch gewährt haben, doch mehrere Lücken in meiner Sammlung geblieben sind, zu deren Ausfüllung die mir zunächst zugänglichen Bibliotheken und sonstigen Hilfsmittel nicht ausreichen. Ich habe cs daher für zweckmäßig erachtet, durch den gegenwärtigen Prospekt das Publicum auf das künftige Erscheinen des Handbuches aufmerksam zu machen, um dadurch die, welche mich bei der Herausgabe desselben zu unter stützen Willens und vermögend sind, zur freundlichen Mitwirkung einzuladen. Der Umstand, daß Zuverlässigkeit und Genauigkeit ganz be sonders wesentliche Erfordernisse der Bibliographie überhaupt sind, hat es mir bei der Sammlung der Materialien zum Handbuche als Hauptaufgabe erscheinen lassen, möglichst genaue und zuverlässige Angaben über die Schriften, welche ich in dem Buche anzuführen habe, zusammenzubringen, damit eine sichere Grundlage gewonnen werde, auf der sich später von meiner sowohl als von anderer Seite weiter fortbauen läßt; ich habe daher, obschon ich billigen Anforder ungen an Vollständigkeit Rechnung zu tragen überall bestrebt gewe sen bin, doch immer mehr auf das Sichere als auf das Viele mein Augenmerk gerichtet und mich stets bemüht, diejenigen Schriften, welche ich für die Zwecke meines Handbuches erlangen konnte, nicht blos selbst und mit eigenen Augen zu sehen und mit aller bibliogra phischen Sorgfalt, man nenne es meinetwegen Pedanterie, aufzu zeichnen, sondern auch genau durchzugehen und zu prüfen oder, wo dies nicht thunlich war, die Durchsicht und Prüfung durch sachver ständige und zuverlässige Personen an meiner Statt bewerkstelligen zu lassen. Durch einen anderen Umstand, den nämlich, daß bei Bibliographien in der Regel das Neuere vor dem Aclteren den Vor- zug hat, bin ich darauf hingcwiesen worden, theils und im Allge meinen die neuere bibliographische Literatur vor der älteren erforder lichen Falles zu bevorzugen, theils und insbesondere bei der Erwähn ung von Werken, welche mehrere Auflagen erlebt haben, ausschließ lich aus die genauere Angabe der neuesten Auflagen — vorausge setzt, daß sie auch zugleich die besseren sind — mich zu beschranken, alle ältere Auflagen aber nur kurz nach den Jahren ihres Erscheinens zu nennen und blos, dafcrn sie sich von der neuesten in Betreff ihrer Herausgeber, des Verlags- oder Druckortes, der Bändezahl und des Formates unterscheiden, diese Angaben dem Citate beizufügen. Ich weiß zwar recht wohl, daß es für einzelne Fälle, z. B. zur Eonstati- rung des Unterschiedes einzelner Auflagen von einander, wünschens- wcrth und von Nutzen ist, die genauen Angaben über jede der cin- zelücn Auflagen zur Hand zu haben, allein ich habe auch nicht ver kennen mögen, daß nicht blos die größere Mühewaltung, für jede Auflage die detaillirtc Titelbcschrcibung herbeizuschaffen, sondern auch der größere Umfang, den das Handbuch bei Aufnahme aller dieser Titclbeschreibungen erhalten dürfte, mit dem wirklichen Nutzen, der möglicher Weise daraus erwachsen kann, nicht im Entferntesten im richtigen Verhältnisse steht. Endlich habe ich bei der Sammlung meiner Materialien einen dritten Umstand fest im Auge behalten zu müssen geglaubt, und zwar den Umstand, daß es, anstatt planlos eine Menge Notizen zusammenzutragen, besser ist, etwas weniger, aber innerhalb gewisser Grenzen möglichst vollständig und mit kon sequenter Rücksicht auf ein bestimmtes Ziel zu sammeln. Aus diesem Grunde hat es mir rathsam geschienen, theils gleich von Haus aus dieienigen Grenzen, innerhalb welcher sich vorzugsweise die Interessen deutscher Wissenschaft bewegen, auch für das Handbuch als maaß- gebcnd anzunehmen, da ich in der Hauptsache doch nur auf die Be nutzung deutscher Hilfsmittel für meine Sammlung rechnen durfte, theils diese Sammlung im Wesentlichen auf Angaben über selbst ständig erschienene Schriften deshalb zu richten, weil es bei den we nigen umfangreicheren Vorarbeiten, auf die sich mein Handbuch stützen kann, geradezu zu einer Unmöglichkeit, mindestens für jetzt gehört, alle Angaben über selbstständig erschienene so gut wie über die in anderen Werken eingedruckten Bibliographien mit nur einiger Vollständigkeit zusammcnzubringcn. Der Gedanke lag natürlich nicht fern, daß, wenn ich mich nur damit zu beschäftigen brauche, von den in anderen Werken eingedruckten Schriften ebenfalls nur die vorzüglicheren und diejenigen, für welche keine selbstständigen Stellvertreter vorhanden sind, zu berücksichtigen, der größere und hauptsächlichere Theil meiner Mühwaltungen den selbstständigen Schriften gewidmet bleiben könne. Zudem habe ich, was auf der einen Seite für die durch Weglassung vieler eingedruckter Schriften entstandenen Lücken als Entschädigung angesehen werden kann, wodurch aber auch auf der andern Seite meine Mühwalt ungen um Etwas vergrößert worden sind, darauf mit Bedacht genom men, mehrere in gewissen Fachern überwiegend reichhaltige antiqua rische Bücherverzeichnisse und vor Allem Kataloge von öffentlichen und Privatbibliotheken in den Bereich meines Handbuches hinein zuziehen. Ich verspreche mir von der Angabe dieser Classe von Schriften um deswillen gerade besonderen Nutzen, weil dieselben vor den meisten anderen Bibliographien darin entschieden den Vor zug haben, daß ihre Verfasser stets nach den Büchern selbst, die ihnen wirklich zur Einsicht Vorgelegen, die Titelcopien verfaßt haben, wäh rend in den meisten gewöhnlichen Bibliographien nur zu viele un sichere und unzuverlässige, Anderen blos nachgeschriebene Titelcopien mit unterlaufen müssen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder