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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1857
- Sprache
- Deutsch
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1740 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 114, 14. September. Eine Rechtsfrage. Der Verfasser eines naturhistorischen Werkes ist verstorben, und dasselbe ausverkaust, so daß der Verleger sich um einen Heraus geber in neuer Auflage umsteht. Er findet einen Gelehrten von Ruf, der aber, statt die erste Auflage nur zu cmendircn, es vorgezo gen hat, eine ganz neue Arbeit zu liefern, und zwar nach der Er klärung des Verfassers der,Art, daß nicht eine Zeile aus dem Werke des verstorbenen Verfassers in das seine übergegangen ist. Der Ver leger, um seinen neuen Verlagsartikcl, der aber einen ganz neuen und veränderten Titel hat, als zweite Auflage cinführcn zu können, gibt auf dem Titel des neuen Buches an: „als zweite gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auflage von (folgt der Titel des Wer kes von dem verstorbenen Verfasser). Der Verleger wollte damit nichts bezwecken, als sein neues Buch als zweite Aufllage eines ähnlichen Buches (ganz denselben Stoff behandelnd wie das des verstorbenen Verfassers) aus den litera rischen Markt zu bringen, und konnte nach der totalen Umarbeitung ja sonst nichts damit wollen. Auch sind die Erben des verstorbenen Verfassers in keinerlei Weise beeinträchtiget worden, denn sie haben laut Vertrag gar keine Anrechte auf das Buch ihres Angehörigen; der Verfasser selbst hatte sich des Rechts begeben, ohne Zustim mung des Verlegers kein anderes Werk gleichen Stoffs und Inhalts herausgegeben. Nun verlangen die Erben von dem Verleger wegen der Worte auf dem Titel des neuen Buches „als 2. gänzlich umgear beitete und vermehrte Auflage w." dasselbe Honorar, welches der Verstorbene für seine Arbeit bezog, sammt Freiexemplaren. Können sie dies auf Grund der bloßen Titelbenutzung als 2. Auflage, denn nach Vertrag haben sie gar nichts zu fordern ? Man bittet um gefällige Besprechung in diesen Blättern und womöglich von mehr als einer Person; denn der Fall ist zu wichtig. Erwiederung auf den „Vorschlag" in Nr. 106 d. Bl. Obwohl ich nie annehmen konnte, daß sämmtliche Hrn. Verleger meiner Bitte entsprechen würden — somit selbst der leiseste Verdacht, als hätte ich aus dem Unglück einen schmutzigen Gewinn ziehen wollen, von selbst entfällt — so ist doch das Resultat schlimmer als ich erwartete und kann ich nur bedauern, daß im Buchhandel im All gemeinen so strenge Grundsätze herrschen. Sollte übrigens der Vor schlag des Hrn. B- angenommen werden und die Hrn. Verleger sich noch nachträglich erklären, den Verlust zu tragen, so bin ich nicht nur selbst verständlich bereit, die lOO THlr. — sondern auch eine entsprechende Summe aus Eigenem dem „Unterstützungs-Verein für Buchhändler" zuzuwenden. Möge diese Versicherung, sowie meine erneute Bitte An klang finden und mir dadurch Gelegenheit geboten werden, zu dem Fond des segensreichen Vereins mein Scherflein beitragen zu können. Wien, 4. September 1857. Eduard Hügel. Miscellen. Ne»e Setz- und Ablege-Maschinen. — Zn der gro ßen Buchhandlung der Herren Trow ck Eomp. in New-Aork ist seit Kurzem eine Setz- (Oompot-inx-) und eine Ablegc- (Distrilnilinx-) Maschine im Gange, welche mindestens das Tagewerk von vier ge wandten Schriftsetzern verrichtet und zwar nur mit Hilfe zweier lenkender Hände. Die Setzmaschine gleicht den mannigfachen Ver suchen, die in Wien, Leipzig, Paris und London schon so oft gemacht wurden, nur mit dem Unterschiede, daß ihr Hr. G. Mitchell, so heißt der Erfinder (ein Bruder des bekannten Irländers John Mitchell), ! zur Vollendung geholfen; die Ablegemaschine dünkt uns dagegen ! ganz neu. Beide wirken vortrefflich. Wurden von den europäischen ^ Erfindern die Buchstaben in senkrecht stehende Eanäle oder Röhren ! gebracht, die wie aus Orgelpfeifen auf die Claviatur hinablicfen, an deren Winkelspitze sie die Zeilen ohne Ende bildeten, so läßt sie , Mitchell über horizontale oder wagerccht bewegliche Bänder gleiten, ! von wo sie sich in endlose Zeilen sammeln und im Winkelhaken ab- ! gebrochen werden. Das Ablegen der Buchstaben geschieht überra schend, fast ohne alle menschliche Hilfe. Die Buchstaben werden ! seitenweise in eine Zirkelscheibe mit gespaltenem Rande gebrochen, der sich unausgesetzt um die Achse dreht und jeden Buchstaben durch eine Oeffnung in eine Bcrgrinne fallen läßt, aus der er in den Setzkasten rollt. Jedem menschlichen Jrrthum vorzubeugen, weisen Stifte, die gewissen Einschnitten entsprechen, die für ihn bestimmte Rinne so genau an, daß kein A an den Platz des H, oder kein R an den des K gelangen kann. Herr Mitchell selbst hatte die Güte, dem Schreiber dieses und einem Freunde, der ihn begleitete, den ganzen Mechanismus zu erklären. Aus anderer Quelle erfahren wir, daß großer Jubel im Lager der Buchdruckcrei-Besitzer ersten Ranges über das endliche Gelingen der Maschine herrscht. Da ihr Geschäft größtcntheils auf Nachdruck gerichtet, können sie jetzt die Produktionskosten bedeutend Herabdrücken; beide Maschinen kosten nur 1000 Doll, mit zwei Mädchenhändchen ä 8 Doll, wöchentlich, beträgt jährlich kaum 800 Doll., während ihnen vier gewandte Setzer » 10 Doll, wöchentlich über 2000 Doll, jährlich kosteten; gewandte Setzer erhalten aber oft mehr als 10 Doll, per Woche. Im Lande stellen sich die Productionskosten noch geringer. Diese Erfindung erklärt allen Setzern offenbar den Krieg, und es wird ihnen nichts übrig bleiben, als sich gegen die Wissenschaft, die Früchte ihres eige nen Genies, zu verschwören, oder einen anderen Erwerbszweig zu suchen. (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) Personalnachrichten. Herr De. Gustav Part Hey, Besitzer der Nicolai'schcn Buch handlung in Berlin, ist von der Akademie der Wissenschaften daselbst unter ihre ordentlichen Mitglieder ausgenommen worden. An der vorbemerkten Stelle wird des Unglücksfallcs erwähnt, welcher mich bei dem Brande vom 8. Juni auf dem Leipzig-Dresd ner Bahnhofe betroffen, und in Bezug auf mein dicssallsiges Eircu- lär, worin ich die Herren Verleger bat, „die in dem Ballen befindlich gewesenen Nach-Remittcnden als empfangen anzunehmen" hin- gcwicsen, daß. wenn sämmtliche bctheiligten Verleger meiner Bitte entsprächen, mir noch ein Gewinn von 100 Thlr. — welche die Di rektion als Entschädigung ausbezahle — erwachsen müßte und man von mir erwarte, daß ich diese Summe dem Unterstützungs-Verein für Buchhändler zuweisen würde. — Hierauf erwiedere ich, daß sich der Einsender des Vorschlags in seinen Erwartungen nicht getäuscht haben soll, wenn es mir möglich wird auf die 100 Thlr. zu verzich ten. Leider ist jedoch dazu keine Aussicht vorhanden, denn mit Be dauern ersehe ich aus der Aufnahme meines Eirculärs, daß viele der Hrn. Verleger meinerBitte nicht willfahren, ja thcilweise in kurzen und schroffen Worten eine derartige Zumuthung entschieden zurück weisen. Ein anderer Theil, welchem ich hiermit meinen innigen Dank abstatkc, hat freilich bereitwilligst die Posten gutgebracht, allein die Summe derselben reicht bei Weitem nicht hin, mich nur einiger maßen schadlos zu halten*). *) Die Gesammtsumme der verbrannten von 5 Eentner beträgt 709 Thlr. 1>^ Ngr. 203 Firmen. Hiervon sind nur 7 mit mehr als mehr als 10 Thlr. betheiligt. Unter Elfteren nungen und pr. cplt. berechnete Journale. Bis je Circulär berücksichtigt, wovon 24, Oft Thlr. gej Lheilung angeboren und 50, mit 180 Thlr. haben. Remittenden im Gewicht und vertheilt sich unter 20 Thlr. und nur 14 mit finden sich Vorausberech- t haben 79 Verleger mein richen; 5, mit 190 Thlr-, abschlägig geantwortet
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