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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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.V 10«, S, Mai 1904. Nichtamtlicher Teil, 4081 Maqa,in-Bertag Jacques Hegncr in Berlin. 4078 Leo L. Lisch« in Florenz. 4073 I,n Libliokilis.. 6. laiirx. 3skt 1. Plon-Nourrit ä- Eie. in Paris. 4075 Hnqo Lteinitz in Berlin. 4075 Ruff, Diät und Wegweiser für Galtensteinleidende. 2. Ausl. I E. Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 4078 iiioirsne, Ddk tVoinu-n veit.ii tds k'a.n. (p. lick. vols. 3734 35.) Vaterl. Verlags- ». Knnsianstalt, Abt. I.: Buchhandl. 4078 der Berl. Stadtmission in Berlin. Jooste, Aus der zweiten Heimat. Reisen und Eindrücke eines l Buren in Deutschland. 1 geb. 2 .K. Nichtamtlicher Teil. >l^3 crise ciu livre.- Neue Beiträge zu ihrer Beurteilung von Jos. Thron. sVergl. Börsenbl. 1803, Nr. 247, 248, 2K2, 1804, Nr. 18.) Ein Buch über den modernen französischen Buch handel — das ist geradezu ein literarisches Ereignis, das jeder, der sich mit buchhändlerischen Fragen überhaupt be schäftigt, mit Freuden begrüßen muß. In Deutschland hat die Bllchersche Denkschrift das Gute im Gefolge gehabt, daß sie die Veranlassung zu einer großen Anzahl von Zeitungs und Zeitschriftenartikeln und sogar zu einer ganzen Reihe von Büchern geworden ist, in denen der deutsche Buchhandel nach allen Seiten hin und in allen seinen Teilen beleuchtet und der organische Bau dieses komplizierten Körpers mit einem unendlichen Aufwand von Mühe, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit anatomisch zergliedert wurde. Dabei ist eine große Menge statistischen Materials, an dem die ganze Buchhändlerschaft mitgeholfen hat, zusammengetragen worden, das nicht nur dem vorurteilslosen Nationalökonomen, sondern auch und gerade dem Buchhändlerstand selbst die größten praktischen Dienste zu leisten berufen ist. Die buchhändlcrische Fachliteratur der letzten Jahrzehnte in Frankreich ist unglaublich arm, oder vielmehr es gibt eine solche überhaupt nicht, wenigstens soweit sie den Buchhandel der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts betrifft, abge sehen natürlich von einigen Nekrologen und sonstigen als Privatdrucke herausgegevenen Gelegenheitsschriften.*) Deshalb war bereits die Umfrage der »Revue- über die Buchkrise, über die Schreiber dieses Ende des vorigen Jahres an gleicher Stelle ausführlich berichtet hat (Börsenblatt 1903, Nr. 249, 282) für uns von um so größerem Wert, als sie uns erlaubte, ihre Ergebnisse in dem damals noch ganz aktuellen Streit zwischen Schutzverein und Buchhandel zu verwenden. Eine noch größere Bedeutung aber muß für uns das soeben erschienene Werkchen -l-a crisc äu livrs-**) haben, das einen alterfahrenen Buchhändler und Chef eines der an gesehensten Pariser Verlagshäuser, Henri Baillisre, zum Verfasser hat, gibt es doch eine einheitliche Darstellung des gegenwärtigen Standes des französischen Gesamtbuchhandels, mit besonderer Berücksichtigung von dessen Mißständen, die schließlich eben zur Krisis geführt haben. Das Büchlein, das die Ausarbeitung eines im Januar d. I. vor der »Lsso- ciatiou amicale äes Commis-librairea krsuqais- gehaltenen Vortrags enthält, bringt eigentlich mehr als sein Titel ver spricht. Es gibt eine übersichtliche Darstellung des heutigen Verlags- und Sortimentsbuchhandels in Frankreich unter stetigen Rückblicken auf seine historische Entwickelung. Daß es reich an Anekdoten aus früheren Zeiten ist, müssen wir seinem ursprünglichen Zweck zugute halten, denn es liegt in der Natur jedes Vortrags, zumal über ein an und für sich ' Pa«s ^804. ^Flammarion. Fr. 2 — Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. so sprödes Thema, denselben durch feuilletonistische Beigaben möglichst genußreich und unterhaltend zu machen. Baillidre hat den Stoff folgendermaßen geordnet: 1. Die Ursachen des Übels. Zuviel Verleger. (Zuviel Bücher, Nachdruck, Ramschgeschäft, Krisen der verschiedenen Literatur gattungen.) Zuviel Sortimenter. (Konkurrenz der Lehrer schaft und der Warenhäuser, Rabattunwesen, Konkurrenz durch Zeitungen und Zeitschriften, Mangel an literarischer Kritik.) 2. Mittel zur Abhilfe. Rabattfrage, Ramsch verbot, Verbilligung oder Verteuerung des Buches? Korpo rativer Zusammenschluß der Verleger, der Sortimenter, der Autoren. 3. Ratschläge an die Verleger. Bessere Aus bildung des Buchhändlers. Unterlassung der fabrikmäßigen Bücherproduktion. Sorgfältige Buchausstattung. Keine Massenauflagen. Export. Zusammengehen von Verlag und Sortiment. 4. Ratschläge an die Gehilfenschaft. Hebung des geistigen Niveaus und des Standesbewußtseins. Fach ausbildung. Buchhändlerische Lehr- und Vortragskurse. Einzelne von diesen Kapiteln sind leider nur gestreift worden, und wir vermissen vor allem die durch unverdrossene Arbeit zufammengebrachten, beweiskräftigen statistischen An gaben und den klaren Aufbau, durch den sich unsere neuen deutschen Publikationen gleichen Inhalts auszeichnen. Damit soll nicht etwa gesagt sein, daß der Verfasser den Stoff nicht ganz beherrsche. Aber es ist nur zu begreiflich, daß Baillidre, der auf eine fünfundvierzigjährige Verlegerpraxis zurückblicken kann, die aufgerollten Fragen etwas einseitig vom ver legerischen Standpunkt aus beurteilt. Das um so mehr, als er, wie bereits erwähnt, die moderne Fachliteratur nicht benutzen konnte (weil es keine gibt) und er in den Grundzügen seiner Darstellung vielfach den Ausführungen der Revue-Enquete gefolgt ist, die sich hauptsächlich an die Verleger gewandt hatte. Wie bei dieser Enquete, so vermissen wir auch bei dem Baillisreschen Buche wieder eine gerechtere Berücksichtigung des französischen Provinzial - Sortiments, dessen Gesundung und Festigung vor allem zum Heil des Gesamtbuchhandels dienen würde. Gehen wir nun zu den einzelnen Teilen des Merkchens über. In der Einleitung stellt der Verfasser die Behauptung auf, daß eine sogenannte -Krisis- stets existiert habe und infolge der eigenartigen Natur des Buches als Ware immer bestehen werde. Im sechzehnten Jahrhundert war das Buch das Opfer der religiösen Leidenschaften: Scheiterhaufen wurden angezündet nicht nur für die Bücher, sondern sogar für die Buchhändler (Etienne Dolet, Louis Berquin, Martin Lhomond). Im achtzehnten Jahrhundert litt der französische Buchhandel unter dem holländischen und schweizerischen Nachdruck und unter der politischen Zensur der Bastille. Im neunzehnten waren zuerst Kriege und Revolutionen die Feinde des Buches, dann die reaktionäre Zensur, die Buch steuer, der belgische Nachdruck, die Leihbibliotheken und I schließlich das Zeitungsfeuilleton. 538
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