Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18571102
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185711021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18571102
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1857
- Monat1857-11
- Tag1857-11-02
- Monat1857-11
- Jahr1857
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^7 135, 2. November. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 21.31 N i ch t a mtli Norwegens literarisches Leben in den Jahren 1848—1854. In der „Nordist Universitets-Tidskrift", einer von Docenten an den Universitäten zu Kopenhagen, Christian!«, Upsala und Lund unlängst gegründeten Zeitschrift, findet sich eine Zusammenstellung der in dem Septennium von 1848 bis 1854 incl- in Norwegen er schienenen Werke. Dem Freunde der Literatur überhaupt und ins besondere demjenigen, dem es ein Interesse gewährt, die geistigen Bestrebungen eines uns so nahe verwandten Volkes, wie die Nor weger, zu verfolgen, dürfte eine übersichtliche Mittheilung gedachter Art nicht unwillkommen sein. Wir erlauben uns daher, dieselbe in gedrängter Kürze hier folgen zu lassen und einige Bemerkungen daran zu knüpfen. Das literarische Leben Norwegens concentrirt sich in derHaupt- und Universitätsstadt Christian!«, weßhalb über zwei Drittheile der ganzen norwegischen Literatur in Christian!« erschienen sind. Nächst Christian!« kommt Bergen, dann, mit sehr geringer Betheiligung, Drontheim, Stavanger, Skien, Christianssand u. s. w. Von den während der sieben Jahre 1848—1854 in Norwegen erschienenen 1023 Büchern sind nämlich in Christiania allein 791 Bücher gedruckt, während auf Bergen 100, auf Drontheim nur 27 u. s. w- kommen. Von sämmtlichen Werken haben 136 neue Auflagen erlebt, und zwar sind die Wissenschaften, deren Werke die meisten Auflagen haben, Theologie, schöne Literatur, Philologie, Pädagogik und Geschichte. Es sind in dem erwähnten Septennium 870 Originalwerke, 139 Uebersetzungen und 14 Abdrücke älterer Schriften erschienen; von den Uebersetzungen fallen die meisten, nämlich 67, auf die Theo logie, die übrigen auf die schöne Literatur (21), Geschichte und Oekonomie. Wir wollen uns'jetzt zu den einzelnen Fächern im Besonderen wenden. Die Philologie zählt während des genannten Zeitraums 87 Werke, von welchen 15 neuere Auflagen haben. Nur Ein Werk besteht aus mehr als einem Bande. Von den 87 Werken behandeln 23 theils das Altnordische, theils die norwegische Volkssprache. Dieser Zweig der Philologie wird also, wie man sieht, fleißig bear beitet, und zwar eigentlich erst seit 1847, als die Universität ansing, die Behandlung derselben durch Programme (Fagrskinna, Edda), welche an die Stelle der früheren lateinischen traten, zu veranlassen. P. A. Munch's und Unger's altnorwegische Grammatik und Lesebuch erschienen auch in jenem Jahre, und gleichzeitig eine ^My thologie" von P- A. Munch und eine „Darstellung des religiösen Zustandes der Norweger zur Zeit des Heidenthums"*) von P.Keyser. Seitdem ist das Gebiet in immer weiterem Umfange und mit Ge schicklichkeit, Eifer und Fleiß von Männern wie P. A. Munch, P. Keyscr, C- N. Ungcr behandelt worden. Munch hat unter Anderem geschrieben: „Gothische Formenlehre", „Darstellung der ältesten norwegischen Runenschrift", und hat, in Verbindung mit Unger, die „Sage von Olaf dem Heiligen" 1853, und mit Keyser und Unger den „Königsspiegel", 1848, herausgegeben. C. R. Unger hat unter Anderem die „Sage Dietrich's von Bern" 1853, die „Alexander-Sage" 1848, die Sage von Barlaam und Josaphat" 1851, erscheinen lassen. C. A. Holmboe bearbeitet die verglei chende Philologie und hat 1.854 eine kurze Vergleichung des Sans *) Wir geben die Titel der norwegisch geschriebenen Bücher gleich in der Ueberfttzung; bei den deutsch geschriebenen Büchern fügen wir „deutsch" in Parenthese hinzu. cher Th eil. krit, des Keltischen und Norwegischen als Programm veröffentlicht. Ein „norwegisch-lappisches Wörterbuch" hat A. V. Stockfleth im Jahre 1852 herausgegeben. Von Jvar Aasen sind sechs Werke erschienen und fast alle zur genaueren Kenntniß der Volks sprache. Wir heben seine Grammatik und sein Wörterbuch hervor. — Von classischer Philologie ist eben nicht viel zu sagen; dagegen hat die moderne Philologie, jedoch besonders für Schulzwecke, in letz terer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Die historischen Wissenschaften stehen in Norwegen sehr in Ansehen. Es sind hier besonders P. A. Munch' s geschicht liche Arbeiten, welche hecvorragen, und namentlich seine „Geschichte des norwegischen Volkes", von welcher bis jetzt (1857) drei starke Bände und ein Theil des vierten erschienen sind. Die ganze hier her gehörige Literatur wird vorzugsweise von Arbeiten über die Ge schichte des Nordens, und namentlich Norwegens, eingenommen. Wir erwähnen „Norwegische Sammlungen", herausgegebcn von einer historischen Gesellschaft; „Norwegische Stiftungen", herausge geben aus Veranstaltung des Kirchen-Departements von N. Niko- l ay son; „viplomstorium Korv6§ieum", herausgegeben von C. A. Lange und C. R. Unger. Die Geographie ist bearbeitet von I. Geelmuyden, Platou und Schjöth. P. A. Munch hat 1849 eine „Beschreibung von Norwegen im Mittelalter" geliefert. M. B. Tvethe schrieb 1848 eine „Statistik von Norwegen". In der Personalgeschichte sind namhaft zu machen A. Erlandsen's „Biographische Nachrichten über die Geistlichkeit des Stiftes Drontheim", in vier Heften. — Die unter obige Abtheilung zu rechnenden Schriften betragen 123, darunter 11 Uebersetzungen. In den Natur w i ssen sch a ften sind 39 Werke (darunter 5 Uebersetzungen) erschienen. In der Zoologie sind M. Sars (sein großes Werk über Norwegens Küstcn-Fauna), P. C. Asbjörnsen und H. Sicbkc hervorzuheben. I. W.Normann hat Abhand lungen über Botanik und Arbo Schulbücher über denselben Gegen stand geliefert. M. N. Blvkt's begonnene „Norwegische Flora", wovon das erste Heft 1847 erschien, ist noch nicht (1855) fortgesetzt worden, vr. O. I. Broch hat in Deutschland eine Mechanik in zwei Bänden herausgegeben, vr. A. Strecker ließ 1848 „das chemische Laboratorium der Universität Christian!«" u. s. w. (deutsch) als Universitäts-Programm erscheinen und hat (deutsch) eine Chemie herausgegebcn. Von den Naturwissenschaften ist jedenfalls die Geognosie am bedeutendsten durch Kcilhau's „6ses diorvexies^ undTH. Kj erulf'sArbeiten vertreten. Unter letzteren ist besonders die „Darstellung von dem mineralogischen Charakter der Umgegend Christiania's" (deutsch), welche als Universitäts-Programm für 1855 erschien, zu erwähnen; die Arbeit gründet sich auf chemische Unter suchungen und eröffnet Aussichten auf neue, höchst wichtige Ergeb nisse. Außerdem ist zu bemerken, daß in dem „Magazin für die Naturwissenschaften", herausgegebcn von dem physiographischen Verein durch Chr.Lang berg, und der„PolytechnischenZeitschrift", herausgegeben von dem polytechnischen Verein, werthvolle Unter suchungen in den verschiedenen Zweigen dieser Wissenschaften geliefert worden. Die Kriegswissenschaft umfaßt 23 Werke, welche, mit Ausnahme eines einzigen, original sind und von denen nur die „Mi litärische Zeitschrift", herausgegeben vom militärischen Verein, aus mehr als Einem Bande besteht. Am bändcreichsten, aber dem Inhalt nach unbedeutendste», ist die Theologie. Sie zählt 218 Werke, doch sind darunter 68 Ueber- sctzungen und 14 neu aufgelegte, altere Werke Während die meisten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder