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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1929
- Strukturtyp
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- 1929-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1929
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- Deutsch
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internationales Komitee von fünf Mitgliedern hätte einen Bericht ausgearbeitet und darüber beraten, w o das Büro eingerichtet wer den solle. Rudolf Ullstein erklärte, daß die internationalen Buchdrucker-Kongresse zu freundlichen Beziehungen führen müßten. Die Kongresse müßten Arbeiten cinleiten, die von den Interessenten aller Nationen für notwendig gehalten würden. Das in Köln ge wählte Komitee habe in der kurzen Zeit sein Bestes getan. Das Komitee befürworte die Schaffung eines Büros. Die Min destlasten hierfür würden 24V00 NM. sein, zu denen Großbritan nien, Amerika, Frankreich und Deutschland zusammen 14 000 RM. beitragen würden; die fehlenden Gelder sollten anteilig durch die kleineren Länder bezahlt werden. Nach Ullsteins Ansicht ist die Frage besonders schwierig, in welchem Lande dieses Zentralbüro errichtet werden solle. Er erklärte, daß er zu seinem Bedauern das Ersuchen, daß das Büro in Deutschland errichtet werden solle, ab lehnen müsse; er nähme an, daß Großbritannien diese Aufgabe auch nicht übernehmen wolle. Der Kongreß nahm schließlich einstimmig folgende Vorschläge an: »1. Der Fünferausschuß, ergänzt durch einen Schweizer Vertreter an Stelle des zurückgetretenen Vertreters der Tschechoslowakei erklärt sich in Permanenz und erhält vom Kon greß den Auftrag, binnen sechs Monaten zu beschließen, wann und wo das internationale technische Büro des Druckgewerbes einzurich ten ist; 2. ferner wird diesem Ausschuß die Vollmacht erteilt, die notwendigen Mittel durch ihm geeignet erscheinende Umlagen auf zubringen. Bis zur Fassung dieser Beschlüsse übernimmt die eng lische Organisation des Druckgewerbes die vorbereitenden Arbeiten für die Errichtung dieses Büros.« — Der HI. Internationale Buch drucker-Kongreß fand seinen Abschluß mit einem Bankett, das in Connaught Nooms stattfand und zu dem sich etwa 500 Teilnehmer eingefunden halten. Der nächste internationale Buchdrucker-Kongreß wird voraussichtlich in Amerika abgehalten werden. Oxford liest zuviel. — Oxfords neue Niederlage gegen Cambridge in den historischen Bootsrennen läßt Englands Sportenthusiasten nicht schlafen. Denn nicht nur hat Cambridge die gegnerische Uni versität mit sieben Längen geschlagen, sondern seine Mannschaft war nach dem Sieg noch vollständig frisch, während die Oxford-Acht am Ziel ausgepumpt zusammenklappte. Etwas, sagen die Sportkrittker, muß an Oxford und seinen Studenten zehren, und sie haben auch schon herausgefunden, was das Etwas ist: die Bücher nämli ch. Die Oxforder lesen zu viel; sie sind vom vielen Lesen, Denken und Studieren weibisch geworden. Außerdem scheint man in Oxford anch gern zu trinken, denn während des Trainings hat die Oxford-Mann schaft sogar täglich Bier erhalten. Kurz, die Oxford-Studenten sind degeneriert, und ehe sie nicht von ihren Büchern und ihrem Bier lassen, werden sie kein Rennen wieder gewinnen. So zu lesen in einer Berliner Abendzeitung. Das Fremdwort in der Buchhändlersprache. — Das Alter des Buchhandels bringt es wohl mit sich, daß seine Sprache verhältnis mäßig viele Fachausdrücke fremder Herkunft aufweist, die auch der neuen Zeit nicht weichen wollen. Daß aber mancher Jünger des Buchhandels recht auf dem Kriegsfüße mit diesen Fachansdrücken lebt, zeigt folgende Mitteilung aus einer bekannten Sortiments firma an ihren Kommissionär: »Das Paket von A. Hoffmann L Co., Berlin, Inhalt: unsere Kondulation vom Kladderadatsch, ist heute gänzlich ausgcblieben. Falls sich das Paket dort noch vorfindet, bitte sofort per Post nachzusenden«. Archäologischer Lichtbildvortrag. — Die Arbeit des Spatens im Dienst der Wissenschaft ist durch die Hundertjahrfeier des Archäo logischen Instituts des Deutschen Reichs und die anschließende inter nationale Archäologentagung in Berlin in den Vordergrund des Interesses gerückt. Die beiden Veranstaltungen haben zu einem von etwa 60 Lichtbildern erläuterten Vortrag Veranlassung gegeben, in dem der Verfasser, Schriftleiter Scholl-Berlin, auf die Bedeutung der Archäologie hinweist, einen historischen Überblick über die Aus grabungen seit ihrem Beginn gibt und dabei besonders die Ernte der internationalen wissenschaftlichen Spatenarbeit der letzten Jahrzehnte würdigt. Der Vortrag erscheint im Deutschen Lichtbilddienst und ist zu den üblichen Bedingungen auszuleihen. Das 17. Deutsche Bachfest der Neuen Bachgesellschaft wird vom 8.—10. Juni d. I. in Leipzig veranstaltet. Es ist die Erinne rungsfeier an die vor 200 Jahren erfolgte erste Aufführung von Bachs »Matthäus-Passion« an der Stätte seines Wirkens: der Thomaskirche zu Leipzig. Hier soll das Werk in ungekürzter Form in zwei Teilen zu Gehör kommen; es wird den Mittelpunkt der ge samten Veranstaltung bilden. Den Hauptanteil an dem Programm haben die Werke von Johann Sebastian Bach, daneben sind Kompo sitionen von seinem jüngsten Sohn, Johann Christian (dem soge nannten »Londoner Bach«j vertreten, von Anton Vivaldi, dessen Kon zerte Bach Anregung für eigenes Schaffen gegeben haben und dem immer mehr zur Anerkennung kommenden Zeitgenossen Georg Philipp Telemann. Der Versammlung der Mitglieder der Neuen Bachgesellschaft werden sich wie immer Vorträge anschließen, dieses Mal über das Thema »Die Bachsche Passion und ihre innere Ge schichte«. Die Übergabe der Bachgruft in der Johanniskirche in Leipzig nach ihrer Vollendung ist gleichfalls in den Nahmen des Bachfestes eingeschlossen. — Auskünfte über die Veranstaltung er teilt die Geschäftsstelle Leipzig, Nürnberger Straße 36. VerkekrSnackriclrten. Behandlung unzustellbarer, weriloser Drucksachen durch die Rcichsposl. — Drucksache», die dem Empfänger aus irgendeinem Grunde nicht ausgehändigt werben können, werben nicht in jedem Falle an den Absender zurückgcsandt. Nur die Drucksachen, die nach Ansicht der Post einen Wert darstellen, z. B. Bücher, Zeit schristen, Kataloge, gelangen bei Unbestellbarkeit a» den Absender zurück. Alle anberen nur dann, wenn durch einen Vermerk aus de,n Umschlag die Rücksendung der unbestell - baren Sendungen gefordert wirb. Um die Kunden-Kartei aus dem laufenden zu halten, ist es notwendig, bast der Absender über Veränderungen in den Adressen unterrichtet wird. Deshalb sollte der Vermerk bei allen Drucksachen angebracht werden. Wir haben darauf wiederholt im Börsenblatt hingewiesen. Kürzlich hat sich auch der Reichsverband der Deutschen Industrie mit dieser Angelegenheit beschäftigt und, wie wir cs auch schon früher getan hatten, beim Neichspostministeiium die Rücksendung aller unbestellbaren Drucksachen ohne Ausnahme beantragt. Das Reichspostministerium hat darauf am 2. Januar folgenden Bescheid gegeben: »Die Vorschrift der Postordnung Z 45, III, wonach die Rück sendung unzustellbarer, wertloser Drucksachen unterbleibt, wenn nicht der Absender sie durch einen Vermerk aus der Austeuseite der Sen dung verlangt hat, besteht nicht nur für den innerdeutschen, sondern sür den gesamten Wcltpostvcrkehr. Sie ist seinerzeit getroffen wor den, weil die Erfahrung gelehrt hatte, das, trotz der früher üblichen Rücksendung aller unzustellbaren Drucksachen ein erheblicher Teil der Sendungen immer wieder mit denselben nicht mehr zutreffenden Anschriften ausgeliescrt wurde. Vermutlich ist dies daraus zurück- zusühren, dast die Anschristen von Anschristcnbnreaus bezogen wur den, die von der Unzustellbarkeit keine Kenntnis erhielten und daher nicht in der Lage waren, ihre Anschristenkarteien zu berichtigen. Da nicht anzunehmen ist, daß bei einer Wiederausnahme des srüheren Verfahrens hierin eine Änderung eintrctcn würde, bcbaure ich, Ihrer Anregung keine weitere Folge geben zu können. Ich bemerke dabei, dast auch nach den unlängst stattgehabten Vorbesprechungen sür de» nächsten Weltpostkongrest keine Aussicht besteht, den früheren Zustand im Weltpostvereinsverkehr wieder herzustellen. Es must daher den Versendern, die auf die Rücksendung ihrer Drucksachen Wert legen, überlassen bleiben, dies durch einen entsprechenden Ver merk aus den Sendungen zum Ausdruck zu bringen. Dadurch ist auch die Entscheidung, ob eine Drucksache wertlos ist oder nicht, in ihre Hand gegeben. Die Mehrarbeit, die den Versendern durch die An bringung des Vermerks entsteht, ist gegenüber der Leistung, die der Post durch die Rücksendung erwächst, wohl geringer, zumal der Vermerk nach den gemachten Beobachtungen in der Regel sogleich mit den Absenderangaben «»gedruckt wird, oder, wo hierzu keine Gelegen heit ist, mit Stempel angebracht werden kann». ?ersonalnacürickten. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Karlsruhe starb im Alter von 71 Jahren Rechtsanwalt vr. Ernst Fuchs, Vorkämpfer der Freirechtsbewegung; in Magdeburg im Alter von 72 Jahren Musikdirektor Gottfried G r u n e w a l d, Chormeister und Komponist; in München 54 Jahre alt der Professor der Musik Johannes Hegar, Sohn des weltbekannten Männer- chor-Komponisten Friedrich Hegar; in Berlin 87jährig der Maler I u- lius Jacob; ebenda 43jährig Prof. vr. weä. Paul Jung mann; in München im Alter von 72 Jahren der Bllhnenschrift- steller Heinrich Stobitzer; im Hafen von Haifa der Berliner Musikwissenschaftler Prof. vr. Adolf Weißmann, der von der Universität Jerusalem aufgesordert worden war, Vorträge zu halten, im 56. Lebensjahre. Verantwort!. Schriftleiter: F Druck: E. Hedrtch Nachf. ranz Wagner. — Verlag: DerBörsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» Buchhändlerhaus. Sämtl. in Leipzig. Anschrift L. Schriftleitung ».Expedition: Leipzig C 1. Gerichtsweg-6 fBuchhänblerhauS), Postschlteßf.-74/75.
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