Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1857
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- 1857-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1857
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- Deutsch
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4) Der Verkauf neuer, ungebrauchter, vom Pcoducen- ten (Verleger) bezogenen Bücher, den bestehenden Gewerbsgrenzen und u.-ais entgegen, konnte von den Antiquaren nicht als ein „wohl begründetes Recht" in Anspruch genommen werden, sondern wurde nur auf einseitige Nützlichkeits-Theorien zu begründen versucht. 5) Die Gewerbsbehörde hat die Beschwerde für begründet ge funden und gemäß der Acten- und Sachlage, sowie in Hinblick auf die bestehende Gewerbeordnung Recht gesprochen und gegen den Be klagten erkannt. Die mit ihren vermeintlichen Rechten in erster Instanz abgewiesenen Antiquare ergriffen hierauf die Berufung zur Vorgesetzten Behörde und versuchen unter Benützung eines von ihnen crwickterü Gutachtens ihre Nützlichkeitstheorien zu verbreiten, um in der Oeffentlichkeit den Anschein von gekrankten Rechten zu ge winnen. ^ Die Unterzeichneten halten sich verpflichtet, die in die Oeffent lichkeit gebrachten Unrichtigkeiten durch vorstehende, auf constatirten Thatsachen beruhende Berichtigung in Kürze zu beleuchten. Wer von ihren Gewerbsgenossen von dem Fall nähere Kennt- niß nehmen und über die Details sich unterrichten will, dem stehen weitere Mittheilungen sehr gerne zu Diensten. München, im November 1857. Jos. Ant. Finsterlin. — Georg Franz. — I. I. Lentner'sche Buchh. — Jos. Lindauer'sche Buchh. — M. Rieger'sche Buchh. — Joh. Palm's Hofbuchh. — Ehr. Kaiser. — E. A. Fleischmann. Miscellen. Der Große Rath von St. Gallen hat am 14. Nov. über die Eingabe des schweizerischen Buchhändlervereins, welcher das Ge such stellte, daß auch der Stand St. Gallen dem Concordat ge gen den Nachdruck beitreten möchte, Tagesordnung beschlossen. Bei den Verhandlungen darüber wurde unter Anderem erwähnt, seitdem man den großen Rausch der Nachdrucksverbote etwas ver schlafen habe, sei man zu der Ueberzeugung gelangt, daß dieselben zu weit gehen. Die Idee des Nachdruckverbots sei namentlich von der gegenwärtigen Autorität Frankreichs ausgegangen, die schon in dem Gefängnisse von Ham für diese Idee geschwärmt und geschrie ben habe. In Deutschland habe man bereits erklärt, daß man mit der Nachäffung des französischen Nachdruckverbots sich selbst geschä digt habe, indem man selbst die Uebersetzungen als einen Nachdruck erklärte; die Deutschen sehen jetzt ein, daß sie die Düpirten seien! De. Livingstone's langst erwartetes Werk „lstii-sionsry Irs- ve>8 snll kssssrolie« in 8cmll> tVkries elo." ist am 3. Nov. bei Mur ray ' l London mit so außerordentlich glücklichem Erfolg erschienen, daß ow starke erste Auflage sofort vergriffen wurde ; man schätzt den Absatz auf 16,000 Exemplare und bereits findet sich das Erscheinen von dem zwanzigsten Tausend angekündigt. Aus Rußland. — In der Allg. Ztg. vom 21. Oct. ist die Mittheilung enthalten, daß „Bücher jeden Inhalts frei und ohne irgend eine Steuer in Rußland zugelassen werden" (vgl. auch Bör- senbl. vom 12. Oct.). Wenn das auch vollkommen der Wahrheit gemäß ist, so muß man sich dadurch jedoch nicht zu dem Glauben verleiten lassen, als wenn nunmehr auch der Verkauf aller Acten von Büchern ohne weiteres gestattet sei. Die Censur-Verhältnisse sind noch ganz die früheren und wenn man in denselben auch hin und wieder das Wehen einer anderen Luft verspürt, so müssen doch alle Bücherballcn vom Zoll zunächst in die Eensur gehen ; dort gibt man den Buchhändlern nur die Werke heraus, welche entweder be reits erlaubt sind, oder ihrer Tendenz nach nichts Verbotenes ent halten können. Die bisher unbekannten Bücher werden erst gelesen, Vierundzwanzigster Jahrgang. was leider so langsam geschieht, daß Bücher in der Regel mehrere Monate, manchmal sogar Jahre in der Eensur liegen, bevor eine Entscheidung erfolgt; die verbotenen Bücher müssen imEensurlocale verpackt und in's Ausland zurückgeschickt werden. Von allen ver botenen Büchern behält man 1 Exemplar für eine Bibliothek in St. Petersburg zurück; dies soll dem Gesetz gemäß dem betreffenden Buchhändler bezahlt werden. Wenn die Buchhändler aber um Be zahlung der zu genanntem Zwecke zurückbehaltenen Bücher seit 1849 bis heute vergebens bitten, so ist das ein Unrecht, welches nur den betreffenden Beamten zur Last fällt, aber nicht dem Staat, der überall das Beste will. Es liegt auf der Hand, daß Censoren, die 2000 Rubel als Gehalt beziehen, sich nicht gern dem Verluste eines solchen Postens aussetzen, und bei dem Mangel von ganz speciellen Instructionen, die ja auch nicht möglich sind, in zweifel haften Fällen ein Buch oder darin enthaltene Stellen, welche eine mißliebige Deutung zulassen, lieber schwärzen und ganz verbieten, als erlauben; wenn man in Rußland aber noch Werke, wie Ma- caulay's Geschichte von England und viele andere derartige zu den verbotenen zählt, so ist das wohl ein Beweis, auf welcher Eultur- stufe man steht und nur zu wünschen, daß auch hier einmal die hu manen Principien zur Geltung kommen möchten, welche jetzt über all sich Bahn brechen. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Amerikanische Literatur. (Mitgetheilt von Lrübner L Co. in London.) iknnorl, llou« 8.6., Nistor) ok Ding Dbilip, 8overeixn 6iiisk ok tl>e WsmpsnosZs; inclullinx tke Lori) Nistvr^ ok tke 8sttlers ok IXew Lnglsnll. Kcp. 8. Willi enArsvinßS. (dlevr 57ork.) 1-onllon. 6iotl>, 5 s. Lisnoe, L.,»leiorsl Nom«; or, Nirst ^esr« ok IVlinnesots: Lsrlx 8ketcl>es, Dster 8tstements, null Duktiler Developments. 12. (dlew Uric.) Donllvn. 6Iotk, 6 s. keile«, llon«. — Dike ok llolm Ditck, tlie Inventor ok tlie8tssm Lost. Lx Itiompson Westcott. 6r. 8. (ptiilsllelpliis.) Donllon. 6IotI>, 7 8. 6 <l. NvR«loi«o, 8. D., Willl lXvrtkern 8ee»e8; or, 8portinx iVllventures vvitli tlie Nikis snll tlie Noll. 12. (dievv Vorlc.) Nonllon. 6Iotli, 6 8. lD»o«s, I- > Drsliminsr) Deport ok tbe Oleoloz;) snll ^Zriculture ok tlie 8tste ok IVIississippi. 8. (Isckson.) ?lsi>8, mops, etc. Don- llon. 6lotl>, 14 8. Ntsnnns« Ltl«»; beinZ Dssssßes krön» tbe Nike ok s ?)tksßoresn. Orovvn 8. (Xsw 55orli.) Donllon. Olotk, 6 s. 6 ll. DneLnsl, Norse snll Norssmsnsliip ok tlie United 8tstes snllöritisl» Nrovinces ok!Xortl>-kmerics. 2 Vols. 8. (dkew Vorlc.) Donllo». 6Iot>>, 63 8. N« Ovlivix W>i.l0«, 8ouvenirs ok Irsvel. 2 Vols. 12. (die»v Vorlc.) Donllon. 6lotk, 12 s. dlrsss, N Nixli-io«, 'Dlie Nrisoner ot tbe Lorller: s l'sle ok 1838. 12. (dlew Urle.) Nonllon. 6IotI>, 6 8. 6 ll. IXol»i«c to 8xr: s 8ligbt 8Isp st iVIobocrstic 8nobber^, vvliick liss „lXotbinK to Do" witli „IXotliing to Wear." 8/ E- ss. Dliiisnller Doestielis, D.L. Dop. 8. Wirk illustrstions. (Xew^orIe.)I,on- llon. 6Iotk, 3 s. 6 ll. Oovoll, N. 8., 8or^!io snll Impkee, tlie Oliiness snll ^kricsn 8u^»r 6snes: s Prestise »pon tlieir Orizin, Vsrieties, snll 6ulture etc. 12. Dull^ illustrstell Viitl» llrsivinAS ot ti>« best mscliiner)'. (bkew ^ory.) Donllon. 6Iotl>, 6 8. 8c»zUb, ?«ir.ik, 6erm»N)'; its lllniversities, liieoloß^ snll Nslißion: wird 8ketckes ok IXesnller, "Dlioluelc, Olslisusen, Nengstenberx, Zwesten, lXitrek, Niiller, VIImsn», Notke, Dorner, Dsnxe, Llb- rsrll, VVickern, snll otker llistinAuisliell 6ermsn Divinss ok tkv iVxe. 6ro>vn 8. (?l>il»llolpl>is.) Donllon. 6Iotk, 7 s. 6 ll. Wtnss«, 6. N., Lxplorstions in tke Dscots 6ountr) in tlie 55«sr 1855. 8. (VVsskingto».) Nsps, etc. Donllon. 8e^ell, 10 s. 6 ll. 323
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