Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1857
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- 1857-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1857
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- Deutsch
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Vandenhoeck A Nuprecht's Verl, in Gvltingen. 026V. Blume, W. H., lateinisches Elementarbuch 2. Thl. zum Ueber- setzen aus dem Deutschen in das Lateinische. 11. Ausl. gr. 8. Geh. * »R-t 8261. Bodemann, F. W., biblische Geschichte. Mit den Worten der Bibel erzählt. 8. Ausl. 8. Geh. * »/o Vclhagcn 8 Klaiing in Bielefeld. 9262. Burkhardt, G E., kleine Missions-Bibliothek. 1. Bd.: Amerika. 2. Lfg. Die Indianer in Nord- u. Süd-Amerika, gr. 8. Geh. ^ Allgem. Deutsche Verlags-Anstalt in Berlin. 9263. Schiller's Briefe. Mit geschichtl- Einleitgn- u. Erläutergn. 2. Ausl. 6—8. Lfg. gr. 16. Geh. L * 4 R-f , Voigt Le Günther in Leipzig. 9268. *Parker's Th., sämmtliche Werke. Deutsch v. I. Ziethen. 2. Ausl. II. u. i2. Lfg. 8. Geh. ä ^ Weidmann'sche Buchh. i» Berlin. 9269. VkrestomLtIliu kliuiuua. Hrsx. u. erklärt v. k>. flrlicks. gr. 8. 6ek. 9270. klatoii's susAewädlte vialoßen erklärt v. H. 8auppe. 2. ödobn.: l?rotLgorns. ßr. 8. 6eli. * ^ ^ 9271. Lopkoirles erklärt v. b. IV. 8cb>ieidewin. 6. Ucledn.: l'rLcdlnie- rinne». 2. 4.VÜ. besorgt v. X. Kauck. gr. 8. 6ek. * ^ ^ Q. Wigand in Leipzig. Verlags - Magazin in Berlin. 9264. Andersten, H. L., das Franzefuß- u. Klabberjas-Spiel. 32. Geh. * ^ 9265. Bahn, A., Bühnenspiele f. das deutsche Theater. 4. Bd. 8. 1858. Geh. * 1 9266. Berlins Spelunken u. Verbrecherkneipen. Beiträge zur Sittenge schichte der Residenz aus der Vergangenheit u. Gegenwart. 8. Geh. * '4 9267. Stadtvoigtei, die, in Berlin. Eine historische Darstellung d. Ge fängnisses u. der damit verbundenen Gebäude. 8. Geh. * ^ 9272. Ebeling, F. W., die deutschen Bischöfe bis zum Ende des 16. Jahrh. 4. Lfg. gr. 8. Geh. * 16 N-f 9273. Lexikon, physikalisches. 2. Ausl. Von O- Marbach. Fortges. v. C. 5. Cornelius. 59. u. 60. Lfg. Lex.-8. Geh. ä ». Zabcrn in Mainz. 9274. klau, »uskübrlicber, der 8tvdt Msinr nebst Leeeicknung sämwt- liekor Verwüstungen, welek« dis pulverexplosion am 18. IVovbr. 1857 sngericbtet u. der ^bbildg. d. explodirten Iburmes. l-itk. Iinp.-k'vl. dasr * ^ ^ Nichtamtlicher Th eil. Wilhelm und Bernhard Perthes. Ein Doppelbild aus dem deutschen Buchhandel. „Er ist gestorben und lebt noch" — „das wird der Sohn, sein einziger Sohn, der ein so wichtiges Erbtheil empfängt, also erfahren, daß er in dem großen Wirkungskreise, welchen der edle Vater durch seltene Einsicht und Thatkraft geöffnet und gesichert hat, in des edlen Vaters Sinn und Geiste fortarbeitet zur dauernden Blüthe des Hauses, zum wachsenden Segen für Viele." So sprach am 13. September 1853 ein würdiger Geistlicher am Grabe von Wil helm Perthes. Das Wort hat sich erfüllt; aber die Hoffnungen Vieler, die in jener Stunde sich an das junge, frische Leben des „einzigen Sohnes" knüpften, wurden zerstört, als am 27. October d.'J. Bernhard Perthes in der Blüthe seiner Jahre abgerufen wurde. Der Name Perthes hat, wie in der ganzen gebildeten Welt, so besonders in unserm Thüringen einen so Hellen Klang, daß es einem thüringischen Blatte wohl ziemt, dem Gedächtnisse der jüngst verstorbenen zwei würdigen Träger dieses Namens ein Wort zu weihen. Dem Verleger dieses Blattes ist es aber eine besonders heilige Pflicht, zur Bewahrung dieses Ehrengedächtnisses das Sei- nige bcizutragen, je mehr er in seinem Leben erfahren hat, wie gering die Zahl Perthes'scher Naturen in der Gegenwart ist, und je mehr er von der Ueberzeugung durchdrungen ist, daß solche Männer un serer Zeit und dem Stande, der der Vermittler zwischen Wissenschaft und Leben sein soll, noth thun. Die Männer, welche im deutschen Buchhandel den Namen Perthes führten, waren die echten „Pio nniere des Geistes", bahnbrechende, vorwärtsstrebende Menschen, die von den Ufern der Elbe und den Bergen Thüringens aus in groß artigster und eigenthümlichster Weise Wissenschaft und ihre treue Begleiterin, Bildung, förderten. Wie es Friedrich Perthes, der Reformator des Buchhandels, gethan, ist bekannt, und wem es nicht bekannt sein sollte, der mag das schöne Bild betrachten, welches sein Sohn von seinem Leben entworfen; wie es Wilhelm und in noch größerem Maaßc Bernhard Perthes gethan, wie es der letztere ver standen, unter Benutzung der Resultate der treuen Lebensarbeit seines Vaters Gotha zum Ausgangspunkte der wichtigsten Mit theilungen epochemachender geographischer Entdeckungen zu machen, das mögen folgende Zeilen in Umrissen verzeichnen. Um die kurze, aber inhaltreiche Wirksamkeit von Bernhard Perthes richtig würdigen zu können, wird ein Rückblick auf die lange, segensreiche seines Vaters von Nutzen sein. Wilhelm Perthes, geboren zu Gotha am 18. Juni 1793, war der Sohn des Buchhändlers Justus Perthes, des Begründers der seinen Namen noch heute tragenden Buchhandlung. Wie ein, unter Freunden des Verstorbenen vertheilter Lebensabriß meldet, wuchs er in den einfachsten Verhältnissen eines kleinbürgerlichen Lebens, in abgeschlossener Häuslichkeit, unter streng beschränkender Aufsicht ängstlicher Eltern auf. Seine Jugend war durch manches Unglück getrübt. Es waren die Jahre der französischen Gewaltherrschaft, die auch auf dem Buchhandel schwer lasteten, — und das damals noch kleine Geschäft vermochte nur bei der höchsten Einschränkung eine Familie zu ernähren. Dazu kam noch häusliche Noth. Von fünf zehn Geschwistern blieb Wilhelm Perthes bald nur noch ein einziger Bruder am Leben. Nach einer schweren Krankheit entwickelte sich sein kräftiger Körper zu einer eiscnfcstcn Natur, der er die größten körperlichen und geistigen Anstrengungen zumuthen durfte, und die dem Geiste eine Unabhängigkeit von dem körperlichen Befinden verlieh, die immer sein Stolz blieb. Den Buchhandel erlernte er in der Buchhandlung von Friedrich Perthes in Hamburg, einem der ersten Geschäfte, welches in dem Sinne geleitet wurde, daß der Buchhandel nicht in vorderster Linie von Seiten des kaufmännischen Erwerbes, sondern vor Allem als der Diener des wissenschaftlichen, überhaupt des neu erwachten geistigen Lebens der Nation behandelt ward. Im Jahre 1813 trat er in die Reihen der begeisterten Käm pfer. Aus dieser Zeit rührte wohl ein gewisses Selbstgefühl, eine soldatische Derbheit im Ausdruck und eine Scheu vor jeder Nach giebigkeit gegen den Körper, vor jeder verweichlichenden Bequem lichkeit, namentlich vor jeder Bedienung durch Andere, andererseits aber auch der glühende Haß gegen alles Franzosenthum und die innige Liebe für das deutsche Vaterland. Diese Liebe, verbunden mit einem eifrigen Festhalten an der persönlichen Unabhängigkeit im Kreise des Privatlebens, aber auch getragen von Ehrerbietung vor der Rechtsordnung im Staate, war sein politisches Glaubensbe- kenntniß. In politische Angelegenheiten hat er nur einmal, im Landtage von 1848, thälig eingegriffen, dem Gemeindewohl dagegen 337*
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