Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18571223
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eine ebenso beachtenswerte als lehrreiche und pikante Lectüre ab geben würde. Wir meinen „das Anzeigewesen und dieRcclame in den deutsch e n Aeitun gen". Was das Ausland, was nament lich Nordamerika, England und Frankreich in dieser Beziehung leisten, ist schon oft kritisch beleuchtet und sattsam dargethan. Unser liebes Deutschland will indessen auch hierin nicht Zurückbleiben, und mit Stolz können die Berliner auf die seit Jahren berühmten An zeigen und Placate der Leinwandhändler und Kleidermagazine blicken. Und der Buchhandel? —— Der „kaufmännische" Ge schäftsbetrieb durfte in dem öffentlichen Anzeigewesen nicht zurück stehen. Wenn früher der Verleger sich damit begnügen konnte, seine Artikel dem Publicum durch eine kurze Titelanzeigc vorzuführen, so sind dies vorsündfluthliche Zeiten gegen die jetzige Art des Vertriebs. Erst kamen wahrlich abenteuerlich-kühne gespreizte Empfehlungen, die der Verleger dem eigenen Kinde mit auf den Weg gab, aber auch die fruchteten nicht mehr, denn das Publicum war abgekühlt oder abgebrüht (die Extreme liegen hier nahe aneinander) genug, um auf haarsträubende Empfehlungen, die der Verleger selbst Unter zeichnete, noch etwas zu geben. Man erfand die Reclame. Und hierin ist der Deutsche wieder, abweichend von den andern Nationen, seinen ureignen Weg gegangen. Wie sinnig-gemüthlich, wie haus backen-deutsch klingen diese „Eingesandt!", die wir jetzt täglich auf's lieblichste variirt in den Berliner Zeitungen finden- Wir können uns nicht enthalten, den Herren College» hier einige Pro ben mitzutheilen, die als besonders gelungen angesehen werden dürs ten, da sie in der Thal wcrth sind, nicht wie die Spreu im Winde mit den Tagesblättern zu verschwinden. Wir nehmen die Nationalzeitung vom 15. December zur Hand und finden folgendes „Eingesandt": „Bei der enormen Thcuerung aller Lebensmittel kann cs den Eltern nur angenehm sein, daß das Anschaffen der englischen Lehrbücher nun auch fortfällt, — da durch das neu erschienene Victoriaspiel diese Ausgabe unnütz, indem die Jugend jetzt spielend das erlernt, wozu sonst die thcurc Grammatik und Lehrunterricht nöthig." Also dem Sparsystem auf der einen Seite mit deutsch-haushälteri scher Gemütlichkeit Vorschub geleistet, auf der andern aber Krieg allen englischen Lehrbüchern. Weniger vernichtend, vielmehr völlig harmlos und naiv-kindlich spricht sich ein „Eingesandt" der Vossischcn Zeitung vom 16. December aus: „Als ich zum ersten Mal Euch sah, wie anders war so Vieles da! Der Fritz, der damals kaum gelallt, Er muß jetzt in die Schule bald. Und Moritz, den Ihr schaltet dumm, geht heut' schon auf's Gymnasium! Puck 1857 (Vorräthig in der Plahn'schen Buchhandlung in Berlin)." Puck hat aber mehr poetische Freunde, und die Nationalzcitung vom 17. December bringt ein „Eingesandt", das ihn wie folgt besingt: „Viel Schüler schmückten ihre Bahn, seit wir zum ersten Mal uns sah'n. Die Grete, der zwar Pupp' und Spiel, doch ach das Lernen nicht gefiel, heut' sagt sie her — ich lüge nicht — auswendig schon manch' schön Gedicht; und Alle — Faule selbst, — sind jetzt einmal zum wenigsten versetzt. Puck'S dritter Jahrgang (Zu finden bei Schneider bb Co. in Berlin)." Wir haben noch mehrere Tage bis zum Christfest, und bis dahin wird wohl noch eine ganze Blumen- und Blüthenlcsc in Prosa und Poesie fällig werden, um den mangelnden Appetit des Publicums zu wecken. Für heut' genug! — x — Miscellen. Aus Wien, 15. Dec. erhalten wir die nachstehende Notiz, wodurch sich die gleichlautende Mittheilung in Nr. 148 d. Börsenbl. bestätigt findet: Interessant für die ausländischen Verleger ist, daß kein einziges nichtpolitisches ausländisches Journal stempclpflichtig wird! Aus authentischer und frischer Quelle! Klemm (Firma: I. B. Wallishausser'schc Buchh ). Berlin, 15. Dec. Die neueste Nummer des Ministerial blattes für die gesammte innere Verwaltung enthält die Verfügung vom 15. October, daß für jede einzelne ca ution spflich ti g e Zeitung eine besondere Caution zu bestellen sei, und es nicht ge stattet werden könne, daß ein Herausgeber für beliebig viel von ihm herausgcgebene cautionspflichtige Blätter nur eine Caution ein- zahlc. (Zeit.) Von der polnischen Grenze berichtet man der D. Allg. Ztg., während der Verkehr im Allgemeinen daniederliege, so bilde der Buchhan del eine Ausnahme. Die jetzige viel mildere Censur in Polen gebe den diesseitigen polnischen Buchhandlungen zu reich lichem Absatz dorthin Gelegenheit; denn während der vornehme Pole hier nur noch einen französischen Roman lese, so sei dagegen dort der Sinn für die Nationalliteratur nach cingetretener Censurrelaxa- tion neu erwacht. Sicherm Vernehmen nach sind diejenigen hannoverschen Pa pierfabrik anten, welche an der in Frankfurt a. M. getroffenen Vereinbarung über die Erhöhung der Papierpreise thcilgenommcn haben, von dieser Vereinbarung zurückgetr»ten. Infolge dessen soll das königliche Ministerium des Innern die gegen jene Vereinbarung getroffene Maaßregel zurückgenommen und den Behörden es freige stellt haben, ihren Bedarf an Papier wiederum von den betreffenden Fabrikanten zu beziehen. (Hannov. Nachrichten.) Personalnachrichten. Der Vorstand des Leipziger Unterstützungs-Vereins für hilfs bedürftige Buchhandlungsgehilfcn besteht für das Vereinsjahr 1857 —58 aus den HH. G-Masch, bei Herrn. Schultze, Vorsitzender; G. Kluge, bei I. I. Weber, Cassirer; C. Röthing, bei Fr. Hofmeister; C. H. Strabcl, bei C- H. Reclam scn-; Ferd. Seidel, bei O. Wi gand; Ad. Ulm, bei K. F. Köhler. Bibliographische Blumenlese, VII., betreff, die Einsendung von zwar deutlichen, aber incorrecten Manu- scripten an die Exped. d. Börsenbl. (VI. S. Nr. IM.) Harte <l« la Urosgu'ctc, statt Urcsgu'il« <Ic 6aIIipo!i;— visscrtatia in perrestutum cvanZel. collicem 8anfrl, statt 8anktl, visscrt. in per- vctustum evsnßvi. «tc.; — Oonvn I.ucilii Iraxm., statt l.ucilii fraxm.,cll. Uuusa; — Ausonii ?opma Varronis opera, statt Varronis opers, e<1 Wil son. ?o>»na; — tzls^erberA, Iter in Noscboviam ^uxustini öaroni«, statt ^uz>. dar. eie tzls^erborA, Iter in IVlosckoviam;— 8tarlcc, 8^»opsi» in vetus et novi testamenti, statt . . . »ovum testaincntum; — kkrie«, Llpicrisis «Steins m^coloßica, statt s^stemal!« in^coloxici; — 8toln, cle In «lilevrenee, statt eislivrance; — 8cliikor<1etzj>er», statt 8cl»'k«r- lleelcerus, Odservationcs; — Uunnius intreutleri jus civile, statt liun- niu«, in 3'reutleri llisput. »<1 jus civil.; — Gentz' Schriften, von Wcitz, statt Weick; — Lapecede, statt kacepede, Naturgesetz, d. Fische. Briefwechsel. Herrn N. R. in N. — Anonyme Beiträge dürfen in unfern Spalten keine Aufnahme finden und schon diescrwegen könnte Ihre Philip pica gegen die Briefcouverts nicht zum Abdruck gebracht werden.
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