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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1864-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1864
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- Deutsch
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Die Akadem iesrage anlangend, so halte ich die Errich tung einer Akademie für Buchhändler zur Zeit nicht für noth- wendig, und zwar deshalb, weil unserem Berufe leider immer noch junge Leute zugeführt werden, die eine mangelhafte und unvollendete Schulbildung besitzen. An sich wäre eine höhere Lehranstalt für Buchhändler wohl wünschenswerth, aber ihre Möglichkeit gehört der Zukunft, wenn erst die angeführten Män gel beseitigt sein werden. Die namhaft gemachten Unterrichts fächer finde ich zu ausgedehnt. Zu welchem Zwecke soll der Buch händler so umfassende Studien machen? Literarisch soll er von Rechtswegen gebildet sein, aber nicht mehr, denn um buchhänd lerisch nützlich wirken, die Strömungen der Literatur richtig be- urtheilen und bei deren Vertrieb wohlthäkig für Bildung und Gesittung wirken zu können. Diese Bildung sich zu verschaf fen, dafür bieten unsere Universitäten hinlänglich Gelegenheit, und manche Buchhändler haben diesen Bildungsgang zu ihrem Glücke gemacht und finden in neuerer Zeit immer mehr Nach folge. — e. Miscellen. Leipzig, 14. März. Ueber die hiesige Lehranstalt für Buchhandlungslehrlinge ist von deren Director, Hrn. vr. Paul Möbius, soeben der achte Bericht erschienen, der eine sehr ansprechende Abhandlung über das Studium der deutschen Dich tung als eines der vorzüglichsten nationalen Bildungsmittel und sodann die Schulnachrichten über das Biennium 1862—64 ent hält. Der Lehrplan umfaßte Literaturgeschichte, Handelswissen schaften, deutsche, französische und englische Sprache'. Die Schülcrzahl in dem genannten Zeitraum belief sich auf 65, eine Zahl, die das vorige Biennium um 8 übertrifft und überhaupt' noch von keinem früheren Jahre erreicht worden war. Der Schluß des abgelaufenen Schuljahres ist gestern in Gegenwart der hiesigen Buchhändler-Deputation durch freie Vorträge von drei Schülern, und zwar einen englischen über Shakspeare von A. Georgi, einen französischen über die Buchdruckerkunst von C. C. A.Weißenbocn, und einen deutschen über den verstorbenen Friedrich Fleischer von O. Reiß feierlich begangen worden, worauf durch den Vorsitzenden der Deputation, Hrn. Stadtrath Härtel, eine Prämienvertheilung an A. Georgi bei E. H. Reclam (Beitzke's Geschichte der deutschen Freiheitskriege), E. R. Lindner bei I. Jackowitz (Schiller's Werke) und an R. Streller in der Arnoldischen Buchhandlung (Hanser, fünf Bücher klassischer Prosa) erfolgte. Die Aufnahmeprüfungen für das nächste Schuljahr werden in der zweiten Woche des Mai abgehalten und die Unterrichtsstunden selbst am 23. Mai wieder beginnen. Zur richtigen Beurtheilung der laut gewordenenKlagcn über die sächsischen Preßzustände bringt das Dresdner Journal über den Stand und Umfang der Presse in Sachsen während des verflossenen Jahres 1863 folgende aus amtliche Erhebungen ge gründete Uebersicht zur öffentlichen Kenntniß: „Im Jahre 1863 sind im Königreich Sachsen überhaupt 3042 Bücher und Flug schriften gedruckt und in je einem Pflichtexemplare bei dem Mi nisterium des Innern eingereicht worden. Außerdem sind 276 Zeitschriften erschienen, und zwar im Regierungsbezirk Budissin 22, im Regierungsbezirk Dresden 59, im Regierungsbezirk Leip zig 151, im Regierungsbezirk Zwickau 44. Von den Büchern sind 225 in fremden Sprachen gedruckt, nämlich 1 in arabischer, 83 in englischer, 44 in französischer, 1 in griechischer, 1 in he bräischer, 3in italienischer, 63in lateinischer, 1 in plattdeutscher, 19 in polnischer, 1 in spanischer, 4 in russischer, 1 in ungarischer und 3 in wendischer Sprache. Die im Jahre 1863 neu erschiene nen Zeitschriften belaufen sich aus 28, die erloschenen auf 10. An Cautionen für Zeitschriften waren im Jahre 1863 bei dem Ministerium des Innern deponirt 133900Thlr. und zwar 76100 Thlr. in baacem Gelbe und 57800 Thlr. in königlich sächsischen Staatspapieren. Wegen der sämmtlichen im Jahre 1863 in Sach sen erschienenen und beziehendlich aus demAuslandceingeführten Preßerzeugnisse ist im Ganzen siebenmal mitpvlizeilicher Beschlag nahme und Einleitung eines gerichtlichen Strafverfahrens einge schritten worden und darunter fünfmal gegen Zeitschriften und zweimal gegen Bücher." Aus Preußen. Nr. 8 des „Justiz-Ministerial-Blatts" enthält ein Erkenntniß des k. Ober-Tribunals vom 18. Der. 1863 lautend: 1) An einer musikalischen Composition kann schon vor ihrer Herausgabe ein strafbarer Nachdruck begangen werden. 2) Derjenige, welcher einen Nachdruck im Aufträge eines Anderen bewirkt, Inacht sich strafbar, wenn die Voraussetzungen der strafbaren Theilnahme zutreffen. Nr. 1 war ergangen in Be zug auf Meyerbeer's Königsbergec Krönungsmarsch. „33^och in Rechnung, — 40U gegen baar" lautet die Bedingung vieler Verleger. Wenn eine solche Offerte Ende des Jahres gemacht wird, mag dies noch Sinn haben, dann kann der Sortimenter sich rechnen, daß er dafür, daß er 3, 4, 5 Monate früher bezahlt, 62/ho/g Disconto hat; wenn aber z. B. die Hrn. Schmorl ck v. Seefeld ihren neuen an und für sich nicht billigen Roman von Armand: „Der Sprung vom Niagara" im Januar mit 33UU in Rechnung und mit 40gh baar anbieten, so scheinen sie denn doch von den Rechenkünsten der Sortimenter einen gar zu schlechten Begriff zu haben. Bei 33sHo/o in Rechnung hätte der Sortimenter 12 bis 15 Monate Credit und genösse das Meß agio; bei 40U müßte er 12 bis 15 Monate früher bezahlen, was doch mindestens 5U zu rechnen wäre, er verlöre das Meßagio und hätte noch die Spesen des Baarcontos zu tragen. Ec stände sich also bei Baarbezug um einige Procent schlechter. Was ihn dann noch bestimmen sollte, dem Verleger das Geld früher zu zahlen, ist wirklich nicht zu begreifen; man muß also darauf rech nen, daß er n i ch t re chn e n kann. A. M. Curiosum. — Inder „Wochenschrift des Nationalver eins" vom 25. Febr. befindet sich eine Anzeige von der Schles wig-Holsteinischen Verlagsbuchhandlung in Neumün ster, worin dieselbe die „Specialkarte der Dannewerkstellung" s cond. mit 25U und baar mit 50A>, sowie das „Brodbeutel-Lie- derbuch" ä cond. mit 25U>, fest 33U und baar mit 40«/» nebst Freiexemplaren bei Partiebezügen offerirt und zur Bequemlich keit der Besteller gleich ein Verlangzettelschema beifügt! Von Reinwald's 6»tslo§us annusl äo I» librsiris krsussios ist soeben der sechste Band, die literarischen Erzeug nisse von 1863 umfassend, in gewohnter sorgfältiger Bearbei tung und solider Ausstattung erschienen. Wie den Jahren 1859 und 1861, so ist auch dem vorliegenden Bande wieder ein Ver zeichnis der Journale und Zeitschriften beigefügt, die in Paris herauskommen, oder worauf daselbst zu abonniren ist. Wer für einzelne Zweige der Wissenschaft, oder für die statistischen Ergeb nisse des literarischen Verkehrs im Allgemeinen besonderes In teresse hat, dem bietet die systematischeJnhaltsübersichtbequemen Nachweis; so sieht man darin beispielsweise, daß das berüchtigte Renan'sche Buch schon im verflossenen Jahre nicht weniger denn 74 Streitschriften hervorgerufen hat. Wir wollen nicht unter lassen, das Erscheinen dieses trefflichen Katalogs wieder zur be sonderen Beachtung zu empfehlen und dem Hrn. Herausgeber: für die geregelte Fortführung desselben aufrichtig zu danken. 80*
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