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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1929
- Strukturtyp
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- 1929-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1929
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X: 85, 13. April 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. kürzen. Von dieser Maßnahme werden die Preußische Staats- Bibliothek, die Universitäts-Bibliotheken und die Bibliotheken der Technischen Hochschulen getroffen. Wir halten eine solche Maßnahme deshalb für nachteilig, weil bekanntlich die Auf wendungen für Bildungszwecke schon bisher durchaus hinter den Anforderungen zurückgeblieben sind. Den Bibliotheken wird ein Ausfällen der Lücken ihrer Bestände und insbesondere die An schaffung ausländischer Werke nur durch besondere Zuwendungen möglich. Unter Berücksichtigung der Steigerung der Bücherpreise gegenüber 1914 müßte der Vermehrungsetat der Bibliotheken an statt herabgesetzt zu werden eine Steigerung um mindestens 70A der Summen von 1914 erfahren. Wenn auch .die Verminderung bereits im Preußischen Landtag beschlossen worden ist, haben wir trotzdem durch eine Eingabe den Landtag zu überzeugen versucht, daß hier Sparsamkeit an falscher Stelle geübt wird, und gebeten, von der Kürzung Abstand zu nehmen. Bclicscrung der Volksbüchereien. Schon im vorigen Jahre haben wir versucht, eine Regelung zu erzielen, die das Sortiment in die Lage versetzt, Bücher in Bibliothekseinbänden zu gleichen Bedingungen an die Volks bibliotheken zu liefern, wie sie die Beratungsstellen für Volks büchereien ihren Abnehmern einräumen. Wir haben darüber eingehende Verhandlungen.mit der Deutschen Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen geführt, um mit dieser gemeinsam eine Art Barsortiment für Bücher in Bibliothekseinbänden zu schaffen, doch sind diese Verhandlungen im Laufe des Berichts jahres zum Stillstand gekommen, da die Forderungen der Zen tralstelle für den Buchhandel unannehmbar waren. Dagegen führten Unterhandlungen mit der Gesellschaft für Volksbildung in Berlin zu dem Ergebnis, daß sich die Gesellschaft bereit erklärte, die in ihr Verzeichnis »Deutsche Bolksbücherei« aufgenommenen Bücher sowie alle Bücher, die vom Verleger ungebunden abgegeben werden, in Büchereieinband dem Sorti ment mit einem Nachlaß von 25?S für das broschierte Buch, Büchereieinband netto, zu liefern. Wir haben den Buchhandel hierüber bereits durch besondere Bekanntmachung <Bbl. Nr. 79 vom 6. April 1929) unterrichtet und möchten an dieser Stelle nochmals empfehlend auf den Bezug von der Gesellschaft für Volksbildung Hinweisen mit dem Bemerken, daß bei reger Ge schäftsverbindung wohl mit einer Verbesserung der Bezugsbe dingungen zu rechnen ist. Studcnten-Buchhandcl. Über die Zweckmäßigkeit des Abschlusses von Verträgen über Preisvergünstignngcn für unbemittelte Studenten mit dem Ziel, dadurch die Tätigkeit der studentischen Bücherämter zu beseitigen, sind die Meinungen noch immer geteilt. In Orten, wo der Studentenausschuß weniger rührig ist, wird sicher auch das stu dentische Bücheramt keine wesentliche Rolle spielen, so daß die Buchhändler nicht allzu sehr unter dieser Konkurrenz zu leiden haben und deshalb darauf verzichten können, besondere Opfer zu bringen, um die Studentenschaft wieder als Käufer zu gewinnen. Aus dieser Erwägung heraus haben wir auch bisher davon abgesehen, eine einheitliche Regelung an allen Hochschulplätzen anzustreben, zumal sich der Kreisausschuß in seiner Sitzung in Königswinter dagegen ausgesprochen hat. Außerdem würde mit der in Dresden ansässigen Zentralstelle der deutschen Studenten ausschüsse auch nur ein Rahmenvertrag vereinbart werden können, der zwar empfohlen, nicht aber zwangsweise durchgesetzt werden könnte. In einer süddeutschen Universitätsstadt haben die Meinungs verschiedenheiten über das Abkommen mit der Studentenschaft zu einem ernsthaften Zerwürfnis und zum Zerfall des bestehenden Ortsvercins geführt. Durch Eingreifen des Vorstandes ist cs gelungen, die an der Studentenbelieserung interessierten Firmen wieder zusammenzuschließen. Wettbewerb der öffentlichen Hand. Die Befürchtungen der deutschen Wirtschaft, daß der Wille zur Sozialisierung zufolge unserer politischen Konstellation immer stärker würde, haben sich bewahrheitet. Die Debatte über die Wirtschaftsdemokratie stellt nichts anderes dar als die Absicht 402 großer Parteigruppen, auf diesem Wege ans Ziel der wirtschaft lichen Machtentfaltung zu gelangen. Den im Gegensatz hierzu stehenden Wirtschaftskreisen, insbesondere dem Unternehmertum, ist es nicht gelungen, auch nur eine Hemmung auf der Bahn dieser Entwicklung zu erreichen. Selbst die doch sicher nicht un berechtigte Forderung, daß die öffentlichen Betriebe zum min desten unter den gleichen Bedingungen wie die privaten Unter nehmungen arbeiten müßten, daß sic also insbesondere die glei chen Steuerlasten zu tragen hätten, war bisher nicht durchzu setzen. Die Auseinandersetzung hierüber wurde anläßlich der Aus sprache über die Deckung des Defizits im Reichshaushalt ent facht. Dabei wurde als Gegengrund angeführt, die Steuerfrei heit läge im Interesse der Konsumentenschaft. Mag sein, daß eine wirklich ins Gewicht fallende Nufbringungssumme nicht her auskäme, obwohl es in Anbetracht der Finanzlage u. E. auch auf die kleinsten Beträge ankommt, so muß doch aus Gründen des Wettbewerbs Gleichheit von der öffentlichen Seite gefordert wer den. Bei vielen Unternehmungen der öffentlichen Hand wird sich dann ergeben, daß sie unrentabler arbeiten als das private Gewerbe und daß diesem deshalb der Vorzug zu geben ist. Die Beschwerde aller Wirtschaftszweige hat zur Einreichung eines Gesetzentwurfes über die Beschränkung der privatwirtschaftlichen Betätigung der Gemeinden durch die Deutschnationale Bolkspartei an den Preußischen Landtag geführt; über sein Schicksal ist nichts weiter bekannt geworden. Auf dem Gebiete des Buchhandels war es vor allen Dingen die händlerische Be tätigung öffentlicher Stellen, gegen die wiederholt Stellung zu nehmen war. So ist es im Zusammengehen mit dem Verein der Deutschen Lehrmittelverleger und -Fabrikanten gelungen, den Betrieb der Berliner Anschasfungsgesellschaft zur Einstellung zu bringen, soweit er sich aus Gegenstände des Buchhandels er streckte. Ein gleiches Vorgehen wird gegen andere städtische Be schaffungsämter, so in Leipzig, geplant und vorbereitet. Verhandlungen mit der Hamburger Oberschulbehörde wegen der Schulbücherlieferungen sind eingelcitct. Die dem Königsberger Buchhandel durch den Arbeitsaus schuß der Deutschen Lehrerbücherei bereitete Konkurrenz ist im Verhandlungswege beseitigt. Der Arbeitsausschuß hat zuge- sichert, seine Sammelbestellungen an den ortsansässigen Buch handel weiterzugeben. Vertretung im Normenausschuß. Buch- und Papicrnormung. Von der Papiererzeugung und der Papier verarbeitenden Industrie — letzterer ist auch der Buchhandel angeschlossen wurde im Herbst des Jahres ein »Fachnormenausschuß Papier- gegründet. Seine Aufgabe ist, die gesamte Normungstätigkeit auf dem Gebiete des Papiers auf eine gesunde wirtschaftliche Grundlage zu stellen und dafür zn sorgen, daß Normungen nur vorgenommen werden, soweit sie wirtschaftlich gerechtfertigt sind. Der Ausschuß wird sich mit der Frage zu beschäftigen haben, wie weit auf dem Gebiete des Verlagswesens eine Normung über haupt in Frage kommen kann. Dabei muß man bei der etwaigen Formatnormung von Büchern und Zeitschriften von der Prüfung ausgehen, ob eine derartige Normung wirklich wirtschaftliche Vorteile bringt; denn nur unter dieser Voraussetzung könnte eine Normung vom Standpunkt des Verlages aus ver treten werden. In den Fachnormenausschuß Papier sind als Vertreter des Börsenvercins gewählt worden die Herren vr. Friedrich Oldenbourg und vr. Georg Elsner. Im Arbeitsausschuß des Fachnormenausschusses vertritt den Buchhandel Herr vr. Georg Elsner. Werbung. Wohl in fast allen gewerblichen Verbänden spielt die Frage der Werbung eine immer zunehmende Rolle. Gemeinschafts- Werbung zur Erleichterung des Ilnkostenetats, rationelle Maß nahmen bei Durchführung der Einzelwerbung, Vermittlung der für die Wirksamkeit von Werbemaßnahmen zu beachtenden Psycho logischen Gesichtspunkte stehen im Vordergrund des Interesses. Der Buchhandel unterscheidet sich hierin nicht von anderen Ge werbezweigen. Wenn trotzdem in seiner Werbearbeit ein anderer Weg zu beobachten ist, so liegt das weniger an den Büchern selbst
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