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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1931
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- 1931-08-04
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- 04.08.1931
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X; 178, 4. August 1931. Redaltioneller Teil. s. i.Ttschn.B„chhand-I. Übertreibung behaupten, das hieße auf Nachdruck und sonstige Verletzung eine Art Prämie setzen, denn gerade in den heutigen Zeiten einer beispiellosen Wirtschaftskrise entschließen sich viele Gewerbetreibende bei weitem schwerer zu einem gerichtlichen Vorgehen wie in Zeiten des aufblühenden Wirtschaftslebens, auch wenn es sich, wie bei einem zweifelfreien Nachdruck, um einen durchaus risikofreien Prozeß handelt. Bei der Feststellung der für die Entschuldigung des Zuwartens sprechenden Gründe muß auch der wirtschaftlichen Lage des Verletzten ausgiebige Rech nung getragen werden. In Zeiten, in welchen ein flotter Ge schäftsgang und ein rascher Geldeingang vorhanden ist, kann in dieser Hinsicht ein schärferer Maßstab angelegt werden wie jetzt. Mit allem Nachdruck ist aber zu betonen, daß es auf dieFrage, ob das lange Zuwarten entschuldbar ist oder nicht, überhaupt nicht ankommt, wenn auf fei ten des Verletzers mit Absicht und mit Bewußt sein die Rechtsverletzung begangen wird. Die Ansicht, welche auch insoweit die Verwirkung anerkennt, ist un richtig und kann sich auch nicht auf die Autorität des Reichsge richts berufen. Auch für die Erfüllung der dem Verleger nach dem Gesetz und dem Verlagsvertrag obliegenden Pflichten kommt die Ver wirkung in Betracht, z. B. wenn der Verleger das ihm über gebene Werk nicht innerhalb der bestimmten Zeit vervielfältigt und verbreitet, der Urheber aber sich gar nicht darum kümmert, sondern sich vollständig passiv verhält, z. B. mehrere Jahre hin durch den Verleger nicht an die Vervielfältigung usw. erinnert. Solche Fälle sind gewiß außerordentlich selten, aber sie sind möglich und auch bei dem Verfasser können Gründe für sein pas sives Verhalten vorliegen, welche dasselbe verständlich machen. In einem solchen Falle könnte der Verleger sich wohl mit Er- Eine verkannte Bibliographie. Blättert man etwa in Schneiders Handbuch der Bibliographie, so könnte bei einem, der mit dem wifsenschastlichen Leben nur in losem Kontakt steht, leicht der Eindruck der überfülle entstehen. Zergliedert man aber diese Fülle nach den Bedürfnissen der Be nutzer, dann erkennt man nicht nur die Zahl der laufenden Biblio graphien alz berechtigt an, vielmehr man äußert bald selbst Wünsche und sieht Lücken. Auf der einen Seite findet man die großen Ge- samtbibltographien mit dem Streben nach möglichster Vollständigkeit, wie sie etwa die »Deutsche Nationalbibliographie« oder die »Biblio graphie der Zeitschristenliteratur« verkörpern, auf der anderen Seite die Unzahl von Sonderbibliographien, die sich nur an Spezialisten wenden. So bedeutsam nun das Streben nach Vollständigkeit ist, so muß z. B. der Wissenschaftler doch manchen Ballast mit in Kauf nehmen. Man denke an die vielen Schulbücher, Gelegenheitsschriften, Volks literatur ufw. usw. Dazu kommt, baß diese Bibliographien die Zeit schristenaussätze, in denen sehr wichtige Ergebnisse niedergelegt sind, nicht berücksichtigen können. Und so kommt cs zu dem Wunsch nach einer Auswahlbibliographie der wichtigsten wissenschaftlichen Bücher und Zettschriftenaufsätz«. Es wirb leider immer noch zu wenig beachtet, daß die Deutsche Bücherei zusammen mit dem Börsenverein schon längst diese wichtige Ergänzung ihrer Gesamtbibliographie geschaffen hat. Soeben legt sie den siebenten Band vor*). Diese Bibliographie umfaßt den In halt des Literarischen Zentralblattes unter F-ortlassung aller In haltsangaben. Da die einzelnen Gebiete von Fachreserenten aus Grund der Eingänge der Deutschen Bücherei bearbeitet werben, ist jede Gewähr sllr bibliographische Genauigkeit und Vollständigkeit des zugrunde liegenden Materials gegeben. *> Jahresberichte des Literarischen Zentral blattes über die wichtigsten wissenschaftlichen Neuerschei nungen des deutschen Sprachgebietes. 7. Jahrgang 1930 mit Anhang: Personen- und Sachregister des Nachrichtenteils. Zu gleich Register zu Jahrgang 81 der Zeitschrift. H-rauSgegeb. von der Deutschen Bücherei. Schriftlcitung: Bibliothekar vr. Hans Praesent. Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. 1981. 938 Sp. 4" Für Abonnenten des L. Z. Lwd. Mk. SO.—; für Nichtabonnenten des L. Z. Lwb. Mk. SS.—. 718 solg auf die Verwirkung der Ansprüche berufen, Verzichte dürfen freilich nicht vermutet werden, aber in einem so gelagerten Falle würde die Annahme eines beiderseitigen stillschweigenden Ver zichtes keinen Bedenken unterliegen, namentlich dann nicht, wenn während der betreffendest Zeit die Verhältnisse, mit denen, sich das betreffende Werk beschäftigt, sich so grundlegend ver ändert haben, daß dasselbe vollständig gegenstandslos geworden ist.. Entsprechendes gilt auch für den Vertrag über die Auf führung eines dramatischen, dramatisch-musikalischen oder musi kalischen Werkes. Der zu der Aufführung Verpflichtete kann in gewissen, allerdings nur als Ausnahmefälle zu bezeichnenden Fällen den Einwand der Verwirkung geltend machen, praktisch hat dies aber ebensowenig Bedeutung wie der Verwirkungsein wand bei Nichterfüllung der Vervielfältigungs- und Verbrei tungspflicht des Verlegers. Was folgt aus Vorstehendem? Daß in allen Fällen der Verletzung des Urheber- oder Verlagsrechts sowie des Rechts an den Äußerlichkeiten, in denen sticht mit absoluter Bestimmtheit nachzuweisen ist, daß der Verletzer in vollem Bewußtsein der Rechtswidrigkeit die Verletzung begangen hat, ein längeres Zu warten auf seiten des Verlegers mit der erheblichen Gefahr des Verlustes seiner an sich wohl begründeten Rechte verbunden ist. Rasches Einschreiten ist daher unbedingt zu empfehlen! Dem Ver fasser sind gerade in der letzten Zeit mehrfach Fälle bekannt ge worden, in welchen die Verwirkung angenommen wurde, obwohl man über die Schaffung des sogen, wertvollen Besitzstandes zum mindesten geteilter Auffassung sein konnte. Nach dem griechi schen Sprichwort heilt die Zeit auch den Zorn, aber die Zeit heilt doch nicht bewußte Rechtsverletzung, die fortgesetzt wird und auch durch den Zeitablauf wird aus dem Unrecht kein Recht. Die Einteilung erfolgt systematisch in 31 Hauptgruppen, die sich wiederum vielfältig gliedern, innerhalb der Gruppen nach dem Al phabet des Verfassers. Buchtitel sind durch einen Vorgesetzten Ster» sosort zu erkennen. Ich habe einige mir gut bekannte Literatur gruppen durchgeprüft, habe auch einige andere Literaturkenner das selbe machen lassen und muß sagen, daß diese Proben äußerst günstig aussielen. Einige Beispiele mögen die Reichhaltigkeit bestätigen. Man findet für das Jahr 1930 z. B. unter folgenden Stichworten Buchtitel Zeitschristentitel Aegyptische Religion 3 20 Kommentare zum alten Testament 6 6 Sowjetrußland und die Religion 7 36 Parlamentarismus 4 11 Siedlung und Bodenreform 15 14 Wirtschaftsphilosophie 5 10 Geschichte der Provinz Hannover 8 7 Geographie Italiens 8 18 Theodor Fontane 10 3 Schon diese wenigen Beispiele zeigen, welche wichtige Fundgrube hier geschaffen wurde. Für alle, die bibliographisch arbeiten: Buch händler, Bibliothekare und Wissenschaftler, ist ein arbcit- und zeit sparendes Hilfsmittel entstanden. Alle Buchhändler werben hiernach rascheste Auskunft geben können, ohne durch unwichtige Veröffentlichungen verwirrt zu werben. Kür große Bibliotheken, die über das umfassende bibliographische Rüstzeug verfügen, bedeuten diese Jahresberichte eine Entlastung der Auskunftsstellen und der Lesesäle. Kür kleinere Bibliotheken, die mangels eines entsprechenden Etats auf die großen Bibliographien verzichten müssen, sind die Jahresberichte ein erschwinglicher Ersatz, der die meisten Wünsche erfüllt sSchulbibliothcken, Vereinsbiblio theken, Institute usw.). Aber auch der einzelne Gelehrte kann sich hier für einen verhältnismäßig geringen Betrag ein bibliographisches Arbeitsmaterial anschaffcn, das ihn von den große» Bibliotheken und sonstigen Auskunstsstellen weitgehend unabhängig macht und die mühselige Anlegung privater Titelkarteien in vielen Fällen er übrigt. Möge der Buchhandel alle seine in Frage kommenden Kunden nachdrücklichst darauf Hinweisen, er wird ihnen wie sich nützen. Die Verbreitung dieser Auswahlbibliographie bedeutet aber auch ein gutes Stück Werbearbeit sllr den Absatz wissenschaftlicher Literatur. H. Kliemann.
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