Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1866

(3915.) Berlin, im Januar 1866, k. k. Das Berlagsunternehmen, das ich mich beehre heute Ihrer Aufmerksamkeit zu unter breiten, ist nach seinem inneren Gehalte wie nach seiner geschäftlichen Tragweite vollberech tigt, Ihr lebhaftes Interesse und Ihre eifrige Mitwirkung in Anspruch zu nehmen. Das Unternehmen führt den Titel: VolkSbibtiothek der Literatur -es achtzehnten Jahr hunderts. In neuen deutschen Uebertragunqen herausgegeben von Adolf Stern. Mit einem Vorworte vonHrrmannHettnrr. Unsere heutige Bildung beruht, da alle Cultur in stetem Entwickelungsprozcffe be griffen ist, wesentlich aus der Literatur des 18. Jahrhunderts. Dies ist nicht bloß von der schönen Literatur verstanden, sondern alle Er rungenschaften des menschlichen Geistes auf philosophischem, politischem und socialem Ge biete weisen auf die Keime, die in der litera rischen Production des vorigen Jahrhunderts enthalten find, zurück. In England beginnend, dann den französischen Geist befruchtend, ent falteten sich diese Keime einer neuen Zeit in Deutschland zu ihrer schönsten Blüthe. Erst in den letzten Jahren haben verschiedene aus gezeichnete Schriftsteller, unter denen wohl Hettner den ersten Rang behauptet, sich der Aufgabe unterzogen, jenen großartigen Ent wickelungsprozeß in ausführlicher Darstellung zu schildern. Wie interessant solche Werke für den Gelehrten oder doch für den nach tieferer Belehrung Suchenden sein mögen, dem größeren Publicum kommen sie doch nur selten zu gute, auch setzen sie bei ihren Lesern eine Kenntniß der ahzuhandclnden Schriftsteller voraus oder suchen zur Lektüre derselben anzureizen. Die größere Menge wird jedoch immerhin weit ge neigter sein, unmittelbare Bekanntschaft mit den Heroen der Literatur zu machen, als ge lehrte, wenn auch noch so treffliche Abhand lungen darüber zu lesen- Solche Erwägungen waren es, die den Ge danke» in uns hervorriefen und befestigten, eine Auswahl der epochemachenden Schrift steller des 18. Jahrhunderts zu veranstalten. Der Prospect, der in beliebiger Anzahl, mit und ohne Firma, zu Gebote steht, entwickelt ausführlich den Plan des Unternehmens, und wir bitten Sie, demselben Ihre geneigte Be achtung zu widmen. Die nächsten Serien werden fast ausschließ lich englische und französische Schriftsteller in neuen und, wie wir versichern dürfen, vorzüg lichen Uebersetzungen enthalten. Die Redac tion wird sich die strengste Sichtung des un geheuer» Stoffes zum ersten Grundsätze machen. Wir bieten Ihnen nicht ein planlos zusammen gewürfeltes Konglomerat allen möglichen Ma terials, sondern eine mit der höchsten Sorgfalt und dem feinsten Geschmacke getroffene Aus wahl dessen, was erstlich noch heute wirklich lesbar und interessant, und zweitens zur ge treuen Charakteristik der betreffenden Schrift steller unerläßlich ist. Jedem Schriftsteller wird überdies ein Essay vorangeschickt werden. Unser Unternehmen steckt sich also seine Grenzen zwar enger, es ist dafür aber auch, wie wir denken, tieferund bedeutender angelegt, als ähnliche Sammlungen, die auf gutes Glück aus dem unversieglichen Borne der schönen Literatur schöpfen. Ich brauche Sie nicht darauf hinzuweisen, ein wie großes Absatzgebiet sich für dieses Un ternehmen öffnet; ich will Ihnen auch nicht, wie dies neuerdings öfters geschieht, auf Heller und Pfennig den Gewinn herausrechnen, der Ihnen bei einer Conrinuation von so und so viel Exemplaren erwachsen muß. Ich begnüge mich damit. Sie einfach um recht lebhafte Theilnahme, deren das Unternehmen sicherlich werth ist, zu bitten. Jede Woche erscheint eine Lieferung von sechs Bogen, nach Format und Ausstattung dem Prospect entsprechend. Den Preis der Lieferung habe ich auf 5 S-s festgestellt. Lieferung 1. und 2. gebe ich in heliebiger Anzahl ü cond., 3- und ff. nur fest, resp. baar mit 33sh H>. Freiexemplare 11/10, 28/25. Handlungen, die durch umfassende Ansicht versendung oder durch Colportage roße Umsätze erzielen, unterstütze ich gern durch esondere Creditvortheile. Albert Eichhoff. (3916.) Bei mir ist unter der Presse: Alte Fehler und neue Erfahrungen in der Kartoffelcrrltur. Ein nützliches Büchlein für Jeden, der Kartoffeln baut, reiche Ernten von den selben erzielen und der Kartoffelkrankheit Vorbeugen will. Von A. Desde, praet. Landwirtb. (Ca. 3 Druckbogen in 8.) und wollen Sie gefälligst ä cond. verlangen. Weimar, im Februar 1866. B. F. Doigt. (3917.) In unserm Verlage erscheint in Kürze: N o 1 i v ir s äs Arnmmaire et ä'orttio^rapke, elioix ä'domouz-mss st äs o^non^mss, xrovsrkss «xxliHuss, ste. par kL. S. LssL. prolesseur. In 12. (200 Leiten.) Osrt. ca. 12 Bildet zugleich den theoretischen Theil zu des Verfassers: Odoix äs levturss frantznisss. 1. kartis: I-solurss äu xrswisr »As. In-12. Ourt. 8 N-s. von dem eine neue Auflage unter der Presse. Wir bitten, Bedarf durch den Allgem. Wahlzettel zu verlangen. Straßburg, den 15. Februar 1866. Wwe. Berger-Levrault Sk Soh«. (3918.) Varmstadt, 15. Idebruar 1866. Vs» von mir »I» demnächst erscheinend anxekündigte Werk: V. von Lsrnisr's Kei8k sw oberen M etv. wird wodl bestimmt im k,auke de« lVlouats Närr rur Versendung gelangen können. Der krospect über «lies Werk kommt nock in dieser Woche rur Versendung; der selbe wird übrigens der ganrs» ^ukage von ketermann's geographische» IAit- tbeilungen vorgekektet. virecte Xusendungsn, die sowohl vom Werke selbst, als such von dem pro «pevt vielfach gewünscht worden, kann ich unmöglich macken; das Werk wird in I-eip- rig, wo es eingebunden wird, an einem Tags an alle Handlungen versandt werden. öestellungen ä cond. werden bei der kleinen .4 uklage dos Werke» und den rablreicb einlaukenden testen Lestellungon nur in beschränkter 2sli1 ausgekükrt wer den können. Hochachtungsvoll Llüuurü /srnili. Angebote,«: Bücher u. s. w. (8919.) F. W. Falkenhagen in Berlin of- ferirt und sieht gef. Geboren entgegen: 1 Rust, vr. I. M., Handbuch der Chi rurgie. Berlin 1831—36. Geb. Gut erhalten. (3920.) Die Maurer'sche Buchhdlg. in Schw.- Hall offerirt und sieht Geboten entgegen: Novus -lktlus (des ganzen Erdballs). Mil schönen, neuen ausführlichen Landtafeln in Kupfer gestochen u. an den Tag gege ben durchWilh. u. Johann Blaev. Am sterdam 1641. Das Werk enthält gegen 400 Karten über die ganze Erde, viele Städte-Ansichten und Pläne, Volkstrachten, Abbildungen vieler Mün zen, Alrerihümer und zahlloser Wappen- ES besteht aus 4 Bdn. Fol. in Pergament mit reicher Goldverzierung und Goldschnitt. Die Landkarten tragen zum Theil die Jahreszahl 1621, 1628, 1629. (3921.) I« Keiser Lk Co. in Minden of- feriren: 1 Jahrbücher für Nationalökonomie, von Hildebrandt. 1. 2. 3. Jahrg. 1 Deutsche Schaubühne. 1—6. Jahrg. 1 Hans Sachs. 1 Bd. Nürnbg. 1560. (3922.) Th. von der Nahmer in Stettin offerirt: 1 Reise d. Prinzen Waldemar v. Preußen nach Indien in d. I. 1844—46. 2 Bde. Imp.-Fol. Prachtausg. m. vielen Ab bildungen. Berlin 1853. In Calico eleg. geb. (3923.) Gustav Ernestl in Limbach offerirt: 1 Gartenlaube 1858—63 geb., 1864 u. 65 ungeb. Gut gehalten. 1 Dtsche. Jndustriezeitung 1862 u. 63 geb., 1864 ungeb. Gut gehalten.