Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1866
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- 1866-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1866
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Se«hag«n in Berlin. 1596. Friedrich, W., Blüthen kindlicher Liebe u. Dankbarkeit. Eine ausgewählte Sammlg. v. Gelegenheits-Gedichten f. die Jugend, gr. 16. Geh. * U ^ 1597. Salomo», S., praktisches Lehrbuch zum Selbst-Unterricht im Buch- führcn. 5. Aufl. gr. 8. Geh. ^ 1598. -j-SpiNdler, W., Millionen — Billionen Staaten — Soldaten Zahlen beweisen! 8. Geh. 2>4 N-i Soltau in Norden. 1599. voorvkLkrl-Lloolmkr», teil, 6ie 8pracke nacti U. Osrriöre u. fixieren. 2. ^ukl. gr. 8. <4ek. 14 ^ 1606.— 6ie llneacklicklrsit 6er Welt. Lins religiöse dielturbetreeektK. 2. Auü. gr. 8. 6ek. ^ Bieweg 8 Sohn in Draunschweig. lOOl.lloille, H., Lsnllbuek 6er s)-stemsti8c>ien ^neetomie ll. Nensedeli^ 2. 116.: LinAewsidelekre. 3. l-sx. Lex.-8. 6«l>. * 214 ^ Zerni» in Darmstadr. i 1602.Erlach, I. F. L. v., die Kriegführung der Polen imJ. 1863. gr. 8. Geh. * 2l Nsk 1603. Krug, G., üb. den Schutz der Fabrik- u. Waarenzeichen nebst den einschlag. Gesetzen sämmtl. deutschen Staaten, gr. 8. Geh. * 14 ^ 1604. Roth, W., das Zeltlager auf der Lockstädter Heide in Holstein, gr. 8. Geh. * 4 ! 1605.Tobias, E. F. M., das gute Recht der evangelischen sächsischen Lausitz auf Einführung d. Ephoralinstituts. gr. 8. Geh. * 14 ,s Nichtamtlicher Theil. Ferdinand Riegel.*) Die Allgemeine Zeitung hat seit langen Jahren wiederholt mit Ehren des Verlagsbuchhändlers Ferdinand Riegel gedacht, und so mag cs erlaubt sein, jetzt, nach dem Tode desselben, in diesen Blattern ein Wort der Erinnerung an ihn niederzulegen. Das Verdienst seiner Thatigkeit und seines Lebens besteht ganz vor wiegend in jener Reihe ausgezeichneter und großartiger Kupfer- wcrke, durch die überhaupt erst in Deutschland eine architektonische Literatur gegründet und geschaffen worden ist, und durch die seinem Namen noch ein spates Andenken gesichert bleiben wird. Ferdinand Riegel stammte aus Rothweil im Breisgau, er lernte bei Herder in Freiburg den Buchhandel, arbeitete dann in Earlsruhe, Gießen und Berlin, und eröffnete 1824 im Alter von 27 Jahren zu Potsdam eine Buchhandlung. Er war ohne alle eigenen Mittel, und fing sein Geschäft mit einem Darlehen von 1000 fl. an, das seine Mutter ihm gewährte. Bald aber sah er seinen Fleiß belohnt, und konnte 1830 bereits an die Ausführung größerer Unternehmungen denken. Er ließ das Normand'sche Werk über Säulenordnungen nachstechen, und den Text durch den ihm befreundeten berühmten Mathematiker Jacob! bearbeiten. Allein er erkannte sogleich die Mängel dieses Buchs für den deut schen Architekten, und fand in Mauch einen Mann, der durch Be arbeitung der „griechischen Säulenordnungen" denNormand sach kundig ergänzen konnte. Die folgenden Auflagen erschienen dann als Verschmelzung beider Arbeiten, und fanden ihren Weg in die Hände aller deutschen und sehr vieler ausländischen Baukünstler. Es mögen etwa 10,000 Exemplare dieses Werks nach und nach ins Publicum gelangt sein. Nun war einmal der Grund gelegt. Schinkel und Veuth wurden auf Riegel aufmerksam, der Acchi- tektenvcrein in Berlin knüpfte enge Beziehungen mit ihm an, die Oberbaudeputation folgte nach, Friedrich Wilhelm IV. beglei tete sein Wirken mit unausgesetzter Theilnahmc und stetem Wohl wollen. Man bewunderte allgemein den Muth und die Sicherheit, den Geschmack und die Sachkenntniß, womit Riegel diese schwie rigen und kostbaren Unternehmungen durchführte, ungeachtet ihm keinerlei besondere Eapitalien zur Verfügung standen. Das ,,Album und die Entwürfe des ArchilektcnvereinS", das amtliche Werk über „Kirchenbau", Bötticher's,,Tektonik der Hellenen",Stüler's Kupfer vom „Neuen Museum", Gräb's Aquarellen von „Schloß Babclsberg" und so vielcsAnderc gingen nach und nach aus seinem Verlag hervor. Sein bedeutendstes Verdienst aber war die Her ausgabe der großen Werke Schinkel's. Noch bei Lebzeiten des Meisters erschien der „Entwurf zum Königspalast auf der Akropolis in Athen", und nach seinem Tode setzte Riegel aus eigenem Antrieb durch Vermittlung von Beuch *) Aus der Allgemeinen Zeitung. und Humboldt die Herausgabe der „Orianda" durch. Die herr lichen Farbenblätter, welche diese beidenWerke enthalten, sindnoch heut unübertroffen, und bezeichnen die Blüthenepoche des deut schen Farbendrucks überhaupt. Das Berliner Institut von Win- ckelmann verdankt den Riegel'schen Aufträgen seinen Ruf, der auch sofort fiel, als jene aufhörten. An 700 zum Theil sehr große lithographirte Steine und an 600 gestochene Kupferplatten waren nach und nach auf den Lagern des Riegel'schen Verlags ange sammelt, und der Absatz der Werke nahm immer größer» Umfang an. Allein das Jahr 1848 überraschte Ferdinand Riegel inmitten großer angefangener Unternehmungen, und legte ihm wie so vielen andern bedeutenderen Verlegern manche Sorgen auf. Doch war er in Bewältigung derselben, wahrscheinlich weil sie nicht so plötzlich und heftig eintraten, nicht so glücklich als jene, und mußte mit stets sich steigernden Widerwärtigkeiten kämpfen. Die frische Lust des Strebens und die freie Lebenskraft hatten zudem durch den Verlust zweier erwachsenen Kinder und der Frau schwere Schläge erlitten; ein frühzeitiges Alter bereitete sich so mehr und mehr vor. Deshalb schien es gerathcn, den ganzen Ver lag in andere Hände übergehen zu lassen, und es gelang auch im Jahr 1861, einen Verkauf desselben an eine jüngere Handlung, die, man darf es behaupten, als seine Schülerin angesehen werden muß, nämlich Ernst L Korn in Berlin, zu bewirken. Seit dieser Zeit lebte er in Berlin, zurückgezogen von allen Geschäften, in enger Gemeinschaft mit seinen Kindern, einer ! Tochter und dem Kunsthistoriker Or. E. H. Riegel. Leider zeigte j sich seit dem Herbst 1864 ein eigenthümlicher Schwächezustand, der seit Anfang December v. I. einen schnellen Verfall der Kräfte zur Folge hatte. Am 6. Januar früh Morgens verschied Ferdi nand Riegel, nachdem er wenige Tage zuvor sein siebenzigstes Le bensjahr angetreten, ohne jeden Kampf, schmerzlos und in selte nem Frieden der Seele. Seine sterbliche Hülle ward auf dem Begräbnißplatz der Familie zu Potsdam beerdigt. Wir könnten eine überreiche Zabl von Anerkennungen seines verdienstlichen Wirkens anführen, allein dies trägt eben doch in sich selbst den Werth, und hat in sich selbst sein bleibendes Denkmal. König Friedrich Wilhelm IV. verlieh ihm, und wir dürfen dies hier wohl nicht verschweigen, schon 1845 den Rothen Adler-Orden 4. Elasse, und unter andern Denkmünzen auch die große goldene Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft. Von seinen College» im Buchhandel allgemein geschätzt, wurde ermitverschiedenen Ehrenämtern betraut, nament lich aber zeigte sich sein gemeinnütziger und edler Sinn in den bin- gebenden Diensten, die ec der Stadt und dem öffentlichen Wesen in Potsdam, selbst mit Hintansetzung eigenen Interesses, geleistet hat. 59
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