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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-04-04
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1866
- Sprache
- Deutsch
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^ 39, 4. April. Nichtamtlicher Theil. 791 Hr. Schuber spricht ferner von einer al lg cm e i n en B c- steuerung der „auswärtigen" Collegen und von einem großen Vortheil für die Stuttgarter Verleger. Das scheint ein doppelter Hieb, beidemal aber den letzteren zugedacht. Er trifft jedoch nicht. Denn erstlich — wo ist denn von einer Besteuerung die Rede, wenn die süddeutschen Sortimenter künftig den Rorhstift bis Stutt gart los werden gegen das kleine Aequivalent der Remit- lenden-Francatuc? Aber freilich, Hrn. Schaber stellt sich die künftige Ersparniß des letzteren Postens für die Stuttgarter Verleger als eine Un gerechtigkeit dar, und er meint sogar, diese müßten an den Platz- Commissionskosten theilnehmcn, weil sie so großen Vortheil da von hätten! (Etliche Gulden für Remittenden-Rothstift weniger!) Es ist in der That schade, daß Hr. Schaber dieseVorlesung nicht den Leipziger Verlegern gehalten hat, welche neben der gesummten Remiktcnden-Francatur das ganze Jahr keinen Gro schen Fracht und keinen Groschen Eommissionsspesen haben. Ich gäbe etwas drum, wenn ich das Gesicht sehen könnte, was ein Leipziger Verleger machte, wenn ein dortiger Commissionär ihm etwa eine Rechnung über 50 Thälerchen überreichte für den An- undVortheil, welchen jener von des letzteren Commissionsbe- sorgung genieße! „Er soll billig auch an denKosten theilnehmcn!" Hört es, ihr Herren an der Pleiße! — Ich dächte, ganz ohne Scherz, die Stuttgarter Commissionäre möchten billig den Stutt garter Verlegern etwas dafür vergüten, daß sie die wöchentlichen Ballen füllen. Ließe sich eher hören. Die Einzigen, welche bei Aufhören des Rothstifts einen, obwohl auch sehr überschätzten Entgang haben werden, sind die wenigen süddeutschen Verleger außer Stuttgart, welche über diesen Platz verkehren. Was wird es aber sein, wenn sie dies kleine Opfer ihren Abnehmern, ihren Geschäftsfreunden bringen, welche sie damit auch nur der übrigen Dreiviertheilzahl gleichstellen? Hr. Schaber wird sie doch nicht von diesem, sicher nie zu ihrem Nachtheil führenden Schritt abhalten wollen? Es ist seltsam, daß es oft, zumal im Buchhandel, so lange dauert, bis eine Frucht reif wird. Ist sie aber reif, so soll man sie auch pflücken und nicht hängen lasten, bis sie fault und andere mit verdirbt. Lineorus. Miscellen. Meßgelder und Zahlungslisten. — Alle für die be vorstehende Leipziger Ostermesse bestimmten Meßgclder und Zahlungslisten müssen spätestens am 16. April in den Händen der Commissionäre sein, wenn sie in der nöthigen Ordnung expe- dirt werden sollen. Der technische Gang des Meßgeschäfts er fordert dies aufs dringendste. Gelangen die Listen erst in die Hände des Commissionärs, nachdem dieAbrechnung auf der Börse bereits begonnen hat, so muß nothwendig deren Erledigung bis zu dem letzten Börsenkage, Mittwoch vor Pfingsten, den 16. Mai, verschoben werden und auf die Meßcirculation ver zichten, ein Umstand, der bekanntlich die größten Störungen im Geschäftsverkehr zur Folge haben und die ungünstigsten Ansichten über die Säumigen entwickeln kann. Aus Bayern. — Eine beträchtliche Anzahl von Verlegern erhielt seitEndeNovember v.J., theilweisauch schon viel früher, von einerReihe zumeist bayerischer Sortimentshandlungen gleich- lautende Anfragen in Betreff der billigsten Baarpreise für diverse rechts-und staatswissenschaftliche Artikel, meist in Partien bis über 40 Exemplare. Die Menge der Frager hat einige der Ge fragten zu derMeinunggebracht, es handle sich um eineFopperei, und »flössen deshalb verschiedene etwas unwirsche Antworten. Die Betreffenden werden jetzt gemerkt haben, daß die Sache doch einen sehr reellen Kern hatte. Es handelte sich um eine groß artige B ücherliefer u ng im Betragevon ca. 30,000Gulden, welche das k. bayerische Justizministerium Mitte November zum Behufe der Errichtung und Completirung von Gerichts bibliothekenausgeschrieben hatte und für welche die Frage steller Offerten eingereicht hatten. Der Bewerber waren etwa ein Dutzend, von denen sich nach der Hand die drei Münchener Firmen: Cotta, Kaiser und Lindaucr, mit denen zum Theil schon vor der Ausschreibung verhandelt worden zu sein scheint, zu einem gemeinschaftlichen Antrag vereinigten, welcher dem Ministerium als der vortheilhafteste erschien, weshalb dieser Association die Lieferung übertragen wurde. Ein großartiger Mißbrauch. — Die meisten Collegen werden sich entsinnen, in einem der letzten Zettelpacketc einOctav» blatt mit der Ueberschrift: „Die erste deutsche Classiker- Ausgabe in klein Folio-Format" erhalten zu haben. Dasselbe war anonym versandt (nicht einmal dieDrucksirma war beigefügt) und enthielt außer einem Aufsatz aus dem Werke: „Der Buchhandel vom Jahre 1815 bis zum Jahre 1843" eine kurze Polemik gegen Hrn. von Cotta. Ich unterlasse es, die letztere irgend einer Kritik zu unterziehen, und will nur darauf Hinweisen, daß dieselbe heftige Ausfälle gegen Hrn. von Cotta enthält. Wozu soll es aber führen, wenn die Bestellanstalt die Beförderung anonymer Angriffe gegen die Mitglieder des Bör senvereins übernimmt! Kein Mitglied des Buchhandels ist dann noch sicher, von irgend einem Gegner aufs höchste beleidigt und verunglimpft zu werden, ohne daß er sich dagegen wehren kann. Es dürfte deshalb in ernsteste Erwägung zu ziehen sein, ob ferner derartige anonyme Circulare durch dieBestellanstalt zu befördern sind. Hoffentlich lassen sich bald noch andere Stimmen darüber hören. A. P. Die Versammlung des dritten Deutschen Journali stentages wird am 20. und 21. Mai in Berlin stattsinden. Auf der Tagesordnung steht vorläufig: 1) Jahresbericht und Rechnungslegung; 2) die Tagespresse in Deutschland; 3) das Annoncenwesen und die Behörden; 4) das Zeitungstelegraphen- wesen; 5) Altersversorgung der Journalisten. Anmeldungen anderer Gegenstände für die Tagesordnung, sowie Mittheilungen in Bezug auf obige Fragen werden bis zum 1. Mai unter der Adresse der Redaction der Voß'schen Zeitung in Berlin erbeten. Von dem Theo logischen Sortiment und Antiqua rium (Theodor Licsching) in Stuttgart ist vor kurzem ein anti quarischer Lager-Katalog erschienen, der hauptsächlich Theo logie und Verwandtes enthält. Mit Recht bezeichnet derHeraus- geber den Katalog als einen sehr gewählten, sein Inhalt sei wäh rend einer Reihe von Jahren mühsam gesammelt worden, und deshalb verzeichne derselbe auch selten vorkommende Werke in ungewöhnlicher Zahl, unter welchen man da und dort längst Ge suchtem begegnen möchte. So finden sich z. B. dieZeugnisse aus der evangelischen Kirche Württembergs vom Ausgang des fünf zehnten Jahrhunderts an bis zum Ende des achtzehnten in un unterbrochener Reihe und in seltener Vollständigkeit vertreten. Auch Liebhaber von Kostbarkeiten in Handschriften, Jncunabeln u. s. w. werden manche Seltenheit darin finden. Der Katalog verdient der Beachtung des Buch- und Antiquarhandels vorzüg lich empfohlen zu werden.
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