Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310903
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193109032
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310903
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-03
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X: 204, 3. September 1831. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. stiller Festlichkeit. Mit den sparsamsten Mitteln, ohne Vortäuschung vvn nnechtem Prunk, ohne falsche Ornamentik, in schlichtem Material, rein durch Farbe und Linie wirkend, ist hier etwas Kostbares, Ein- t heitliches, Zauberhaftes geschaffen. Es ist ein Worpswcder, dem . dies alles zu danken ist. Es ist der Malerarchitekt Walter Mittler, »ein junger Bremer. Dieselbe Zartheit, derselbe lyrische Schmelz, den ^seine Bilder besitzen, zeigt auch seine Inneneinrichtung. Die Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfälischer Jungbuchhändlcr (lädt zu> einem W o ch e n e n d t r e f f e n am Sonnabend/ VS o n n t a g, d e n 19./20. September 1931 auf der Jugend- l> urg Freusburg bei Kirchen an der Sieg — dem Aus gangspunkt der jungbuchhäudlerischen Bewegung in Rheinland-West falen — ein. Vom 13. bis 20. September findet auf der Freusburg die dritte Freizeit des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler statt (s. Bbl. vom 11. August). Wir treffen uns also am Schluß dieser Freizeit mit den Freizeitteilnehmern. Am Sonntag vormittag wird zunächst ein Teilnehmerbericht über die Freizeit gegeben, anschließend spricht Hans Bott-Berlin über die Lage des Jungbuchhandels im Herbst 1931. Au den Vortrag soll sich eine eingehende Aussprache über alle uns bewegenden Fragen anschließen. X Für gute uud sehr preiswerte Unterkunft und Verpflegung auf der Burg ist gesorgt. Ein Teil der Fahrtkosten kann wahrscheinlich zurückverglltet werden. Ein Programm mit genauen Angaben über die Fahrtverbindungen versendet der Unterzeichnete, an den Anmel dungen zur Teilnahme bis zum 15. September zu richten sind. Köln, Badstraße 1. Ferdinand Trömel i. H. Hermann Schassstein Verlag. »Hellweg« Arbeitsgemeinschaft Essener Jungbuchhändler. — Die nächste Zusammenkunft findet am kommenden Sonnabend, dem 5. September, im Schauspiel-Restaurant, Hindenburgstraße (Beginn 20 Uhr pünktlich) statt. Wie bereits mitgeteilt wurde, ist dem Abend ein Referat von Herrn Mauth über Bert Brecht zugrunde gelegt. Daran anschließend wird Herr Haake von der Buchhandlung Schmemann über die vom 13.—20. September stattfindende Frei zeit auf der Freusburg einen kurzen Bericht geben. Die endgültige Festlegung des Herbst- und Winterprogramms wird wohl sämt liche Jungbuchhändler veranlassen, diesen Abend durch ihren Besuch zu unterstützen. Ich mache nochmals darauf aufmerksam, daß größte Betonung auf den Besuch der auswärtigen Jungbuchhändler gelegt wird. I. A.: Theo Reh er. Die Lichtbildstelle der Gesellschaft für Volksbildung, Berlin RW 40, Lüneburger Str. 31, die auch als Beratungs- und A u s k u u f t s st e l l e in allen Lichtbildaugelegenheiten wirkt, ver fügt über 800 B i l d r e i h e n mit 50 000 Bildern aus allen Wissens gebieten. Die Bilder werden mit ausgearbeiteten Vorträgen gegen geringe Gebühren verliehen. Ein ausführliches Verzeichnis wird kostenlos abgegeben. Die Lichtbildstelle besitzt außerdem etwa 23 000 Negative, nach denen Glasbilder zu mäßigen Preisen hergestellt und käuflich abgegeben werden. Die Liste dieses Bestandes wird ebenfalls kostenlos zugestellt. Aus den Vereinigten Staaten. — In Amerika bemüht man sich, gegen die oberflächliche Bücherkenntnis vorzugehen. Der Durch schnittsbücherkäufer fragt nur nach neuen Büchern, und ist ein Buch vier Wochen alt, ist es für ihn erledigt. Unter der Überschrift »Neue und alte Bücher« gibt kudliskeis' einige Äußerungen über diese Frage wieder. Es erwähnt einen Satz aus einem Almanach der Prineeton Hochschule, der besagt, daß die wichtigste Frage des heu tigen Geschäftslebens die richtige Verteilung der erzeugten Güter sei. Die meisten amerikanischen Industrien erzeugten mehr, als ge braucht und gekauft werden könnte, uud die Verleger seien an diesem Zustand genau so mitschuldig wie alle anderen Warenhersteller. In der Theorie gäbe es freilich für den Bücherabsatz keine Grenzen. Aber neue Verlagshäuser wären wie Pilze hervorgeschossen, ältere Häuser hätten ihre Listen vergrößert uud die Schriftsteller machten sich stärkeren Wettbewerb als jemals zuvor. Die Verleger brächen unter ihrer Bttcherlast zusammen, die Buchläden seien überladen, und dadurch käme das einzelne, das persönliche Buch nicht zu seinem Recht — und das sei eben das ältere Buch. Es wird dann der Aus spruch eines klugen Verlegers angeführt: »Das Geheimnis des Er folges beim Verlagshaudel ist die Fähigkeit, ältere Bücher zu ver kaufen, was soll man aber sagen, wenn heute die großen Buchläden nicht einmal genügend Zeit auswenden können, die neuen Bücher zu verkaufen.« Die New Aorker Verleger Simon und Schuster haben eine An zeigenseite in ?ubIi8bei-8' ^Veekly veröffentlicht, die sich wie eine »Kurzgeschichte« liest. Unter der Überschrift: »klo8t Personal« geben sie in gewöhnlichem Zeitungsdruck in 10 Abschnitten einen Reise bericht eines Firmenmitgliedes nach Europa wieder. Zunächst wird die Abreise erwähnt nnd dabei die .Hainbnrg-Amerika-Linie gelobt (große Kabinen, gute Ernährung, sanfte Fahrt und noch sanftere Bedienung). Dann werden Begegnungen mit den europäischen Ver fassern des Verlages geschildert. Der Verleger besuchte van Loon in dem kleinen holländischen Ort, wo sich dieser Niederländisch- Amerikaner jetzt niedergelassen hat; er besuchte Shaw in England uud in Wien traf er mit Schnitzler und Werfel zusammen. Natür lich erzählt der Besucher von den Psäuen, die die einzelnen Schrift steller haben und was der Simon L Schuster Verlag daraus machen wird nsw. Jedenfalls eine geschickte Anzeige ohne irgend welche werbe- oder drucktechnische Zugaben. Der ttook86ll6r and Lolleotor gibt in seiner Nummer 230 einen Bericht der Vork Umeg wieder, nach dem in der Person eines vr. Clarke ein Dieb verhaftet worden ist, der im ganzen Lande mit einer Schar von Helfern Diebstähle seltener Bücher verübt hat. Er hatte mindestens 50 Vertreter, die außerhalb New Aorks arbeiteten und überall auf seltene Bücher Jagd machten. Die Gesellschaft hatte eine Werkstatt, in der in geschickter Weise alle Eigeutumsvermerke entfernt wurden. Die Diebstähle sollen sich auf eine halbe Million Dollar belaufen. In New Jork haben vier Geschäfte die.Hehlerrotte übernommen. Sch. Aus dein graphischen Gewerbe. — Am 13. nnd 14. September findet in Bad Swine m ünde die diesjährige -Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins statt. Nach der Eröffnung der Tagung wird vr. G. Aubin, Professor der Nationalökonomie an der llniversität Halle, einen wirtschaftspolitischen Vortrag halten. Der stellvertretende Vorsitzende Albert Frisch, Berlin, wird über »Tie sozialpolitische Lage und ihre Auswirkung auf das Buchdruckgewcrbe« sprechen. Hofrat Siegfried Weber, Leipzig, spricht zu dem Thema »Wirtschaftssorgen des Buchdruckers« und Paul Wohlfeld, Magde burg, über »Notgemeinschaft auf kollegialer Grundlage«. Mit der Hauptversammlung ist auch eine Ausstellung graphischer Maschinen und Materialien verbunden. In der Woche vom 15. bis 21. August d. I. waren in Berlin 4972 (4812) Buchdruckergehilfen arbeitslos, und zwar 2758 (2688) Setzer, 382 (365) Maschinensetzer, 1457 (1408) Drucker, 134 (129) Schweizerdegen, 138 (128) Stereotypeure sowie 103 (94) Korrektoren. Außerdem waren 794 (739) Hilfsarbeiter und 2238 (2213) Hilfs arbeiterinnen arbeitslos, zusammen 3032 (2952). Die eingeklam merten Zahlen beziehen sich auf die Vorwoche. — Nach einer in der Woche vom 2.—8. Angust d. I. vom Verband der Deutschen Buch drucker aufgeuommeuen Statistik betrug die Zahl der in verkürzter Arbeit tätigen Gehilfen (sog. Kurzarbeiter) 12157. Es arbeiteten 1—8 Stunden wöchentlich 6924, 8—16 Stnuden 3373, 16—24 Stunden 1584 und über 24 Stunden 276 Gehilfen. Gegenwärtig ist die Zahl der verkürzt arbeitenden Gehilfen noch weiter gestiegen. Die Zahl der Vollarbeitslosen betrug Ende August rund 23 000. v. Wilhelm Raabe über Bücher und Schriftsteller. Zu seinem 10 0. Geburtstage am 8. September 1931. — Die Bücher sind die besten, die der Verfasser selber nicht zum zweiten Male »machen kann«, über die er sich selber wundert. Ein drolliges Buch, das sich einige Generationen durch lebendig hält, ist immer ein ernst anzusehendes Buch. Das Lachen ist eine der ernsthaftesten Angelegenheiten der Menschheit. Nur diejenigen Kunstwerke haben Anspruch auf Dauer, in denen die Nation sich wiederfindet. Es gibt nur zweierlei, durch welches man das Interesse des Men schen fassen und für lauge Zeit literarisch fefthalten kann. Man faßt ihn entweder bei seinem Besten oder seinem Schlechtesten. Was dazwischen liegt ist Unterhaltungslektüre. Ganz gratis können es die Musen leider noch immer nicht tun: aber das muß man ihnen lassen, Rücksicht nehmen sie, und so billig wie die deutsche Nation ist noch keine andere auf Gottes Erdboden zu dem Rufe eines Kulturvolkes gekommen. Wenn Bildung frei macht, so will der Deutsche seine Bildung dazu auch so billig als möglich haben. Und Meyer in Hildburg hausen ist der erste gewesen, der da sprach: Recht hat das deutsche Vaterland! Frei werde es durch Bildung! — Ja: »Bildung macht frei!« sagte Meyer in Hildburghausen. »Aber billig muß sie sein«, sagte das deutsche Vaterland, und beide haben vollkommen recht. Den meisten modernen Kunstwerken jeder Art sieht mau das atemlose Bestreben an, sich der Bekanntschaft des Publikums aus- zudrängeu. Deshalb fehlt ihnen denn auch die wirkliche Vornehm heit und damit das erste und letzte, was nötig ist zur Dauer. 791
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder