Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1866

fl1865.f Die dritte Auflage von: Die modernen Darstellungen des Lebens Jesu. Vier Vorträge im evangelischen Verein zu Hannover gehalten von vr. Gerhard Uhlhorn, Oberconsistorial- rath und erstem Hofprediger. 9U Bogen 8. In Umschlag geheftet. Preis 12 N-s. steht jetzt thätigen Handlungen, welche Aussicht auf Absatz haben, auf Verlangen gern a cond. zu Diensten. Hannover, 3. Juni >886. Carl Meyer. fl 1866. j Zur Versendung liegen bereit und bitten zu verlangen: Brugsch, Consul vr. H., Wanderung nach den Türkis-Minen u. der Sinai-Halb insel. 8. 108 S. u. 3 Tafeln mit In schriften. ca. 22'^ N-f. Liuüiedsii, lost»., ^lltü^xtisoliL Xalsnäer- inseUriktöll. 1863—65 an Ort n. 8tsIIe Aesammslt. 120 in l'oi. ea. 40 Enthält lauter bis jetzt noch nicht bekannte Inschriften, kann aber der kleinen Auflage wegen nur in einfacher Anzahl auf kurze Zeit L cond. gegeben werden. Leipzig, den 6. Juni 1866. I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung. Verlagsconto. Künftig erscheinende Bücher n. s. >v. Nur einmal angezeigt. f!I867.f Unter der Presse befindet sich folgende wichtige und zeitgemäße Novität, welche in 2—3 Wochen zur Versendung kommt: Das Militärsanitätswesen der Vereinigten Staaten von Nord amerika, nebst Schilderungen von Land und Leuten nach dem Kriege von vr. von Haurowih, kais. russ. Gcheimerath u. Gcneralinspector der Sanitätswesens der k. Marine. 1 Band in 8., ca. 20 Bogen. Höchst elegant ausgestattet. Preis 2 ord., I ^ 10 N-i no. Inhalt der I. Abtheilung. Einleitung. 1. Nord und Süd. II. Die Armee. HI. Die Bewaffnung. IV. Der Generalstab. V. Das Verpflegungswesen. VI. Das Sanitätswesen. VII. Ambulanz- und Hospitalorganisation. VIII. Die Medikamente- IX. Die Kranken pflege. X. Transportwesen. XI. Krankheits und Sterblichkeitsverhältniffe. XII. Auszüge aus Sanitätserlässen. Xltl. Die Saniläts- commission. XIV. Pensions-Reglement. XV. DasGeneralquartiermeistcr-Departement.XVI. Das Iahlamt. XVII. Die Flotte. XVIII. Das Sanitätswesen der Marine. Inhalt der II. Abtheilung. I. Reise und Ankunft. II. Washington. Das Patentbu reau. Das Schatzamt. Das Capitol. Smith- sonia. Das Army-Medical-Museum. Der VerschwLrungsprozeß. Capitän Wirtz. III. Die Generale: Grant, Sherman, Sheridan, Vice- admiral Faragut. IV. Die Militär-Akademie in Westpoint. V. Richmond. General Lee. VI. Baltimore. VII. Philadelphia. VIII. New-Pork. Wohlthätigkeilsanstaltcn. Un- terriches- und Erziehungswesen. Jeitungswe- sen. Weibliche Erziehungsanstalten. Eman- cipation der Frauen. Gesundheiksverhältnisse. Religion. Verfassung. Miliz. Der Central- park. Oeffentliche Versammlungen. Die Emi gration. IX. Der Hudson-River. X. Die Mi neralquellen von Saratoga. XI. Das Reisen in Amerika. XII. Niagara. XIII. Quebeck. Boston. Der Verfasser, der im Austrag der russi schen Regierung in Folge eines von ihm vor- ' gelegten Resormplanes für das Militärsani- ! kätswesen die europäischen Staaten bereist hatte, um die Sanitäiseinrichtungen der ver- ! schiedenen Armeen kennen zu lernen, wurde zu ! demselben Zwecke von dem Kaiser nach Ame rika gesandt, da sich die während des großen Bürgerkrieges in der Unionsarmee eingeführte Organisation eine große Berühmtheit erwor ben hatte. Die Reform des Militärsanitätswesens bildet schon seit Jahren den Gegenstand der Berathungen in den verschiedenen Staaten, und ist als ebenso wichtig wie notbwendig all seitig anerkannt. In dem gegenwärtigen Au genblick . wo sich die Heere kampfgerustet ge genüberstehen, ist es geradezu eine der bren nendsten Fragen, und die Erfahrungen, von einer solchen Autorität mitgelheilt, bieten daher namentlich jetzt das höchste Interesse. Das Buch wird nicht nur unter Sachver ständigen großes Aufsehen machen, — die Lheilnahme für die Pflege der Verwundeten ist bei Hoch und Nieder, bei Volk und Regie rungen seit den Verhandlungen in Genf, welche die Oonvention internationale, von dem Ver fasser in der Einleitung besprochen, zur Folge hatten, eine allgemeine. In seinem zweiten Theile enthält es au ßerdem die neuesten, aus sicherster Quelle ge schöpften, ungemein reichhaltigen Nachrichten über die Zustände in den Vereinigten Staaten nach dem Kriege, in entsprechender Form ge schildert. Von der russischen Regierung, die bekanntlich mit Nordamerika die freundschaft lichsten Beziehungen unterhält, dem Präsiden ten dringend empfohlen, von diesem mit den Generalen und anderen hervorragenden Per sönlichkeiten bekannt gemacht und auf jede Art in seiner Mission gefördert, wurden dem Ver fasser von allen Seiten Mittheilungen und Nachweise zur Verfügung gestellt, die sonst nicht leicht Jemand zugänglich sind. Daß es ein hochgestellter Russe ist, der seine Beobachtungen über das Land der Frei heit der Oeffentlichkeit übergibt, von dem er theilweise mit Bewunderung, überall aber mit Anerkennung des vielen Vortrefflichen in den Einrichtungen spricht, erhöht noch das Inte resse des Buches. Dasselbe ist dem Groß fürsten Constantin, Bruder des Kai - fers und Großadmiral der russischen Flotte, gewidmet. Aus dem Gesagten werden Sie leicht be- urtheilen können, ob Sie in Ihrem Kunden kreise Absatz für das Werk haben. Hauptsäch lich sind höhere Militairs und Militärärzte, sowie Russen und Käufer von Memoirenlite ratur Abnehmer. In Rußland, Oesterreich und Preu ßen wird natürlich das größte Interesse dafür sein, außerdem namentlich in Bädern und stark von Reisenden frequentirten Orten. Im Allgemeinen liefere ich nur fest, bei gleichzeitigen festen Bestellungen nach Maß gabe des Vvrralbs einzelne Exemplare ä cond. Stuttgart, 4. Juni 1866. Gustav Weise. Höchst zeitgemäß! — Nur auf Verlangen! fl 1868. j In meinem Verlage erscheint demnächst: Polignac. Historisch-Politischer Roman von KchmiLt-Weißenftls. 2 Bände. Elcg.geheftet. Preis 2,^ lOS-sord., I 17 S-s netto — I ^ 12 S-s baar. Mit der Julirevolution von 1830 war ge wissermaßen die erste Schlacht des constirutio- nellen Prinzips gegen die aristokratische und dynastische Rsaclion gewonnen worden. Fürst Polignac, der Minister Karl's X., mar es, der es zu einem solchen Entscheidungskampfe bringen wollte, um die konstitutionellen Parteien nie- derzuwerfcn und das Kdniglhum zum Sieger über die Ideen der französischen Revolution zu machen. Aber seine Ordonnanzen, welche die Verfassung in ihren Hauptbestimmungen schwer verletzten, brachten nicht die französische Charte aus der Welt, sondern stürzten die Dynastie der Bourbons. Dies Ercigniß ist lehrreicher für die politische Well gewesen, als irgend ein anderes, und seine Bedeutung ist heute mehr als bisher zu würdigen, da wir uns wieder in demselben Kampf befinden und eine Entscheidung durch eine Katastrophe voraussichtlich ist. Diesen äußerst dankbaren historischen Stoff hat nun Schmidt-Weißrnfels in der Form eines Romans bearbeitet, nicht etwa in der Weise einer dialogisirten Geschichte oder einer romantisch ausgeputzten Biographie; sondern mit der historisch treuen Schilderung i der Ereignisse, welche zur Julirevolulion führ ten, der Charaktere Karl's X. und Polignac's, hat der Verfasser künstlerisch einen interessan ten Familienroman verwebt, welcher ihm zu gleich auch Gelegenheit gab, ein farbiges und pikantes Bild der Zeit von 1830, der Literarur- und politischen Bestrebungen von damals zu liefern. So treten Armand Carrel und Thiers, Victor Hugo und Talleyrand und die Personen de« Hofes Karl's X., sowie der liberalen Op position hervor. Der rothe Faden, der durch diese, nach ihrer historischen wie romanhaften Seite geistig anregende Erzählung sich hin durchzieht, ist der politische Gedanke. Die Entwickelung desselben gibt dem Ganzen, ohne daß es in tendenziöser Polemik sich gefällt, einen politischen Inhalt, anziehend durch die Form, in der er sich bietet, durch die scharfe Charakteristik der verschiedenen Partei-Doctri- nen, durch den sittlichen Ernst, der hier zur Geltung kommt, und durch die frappanten Parallelen mit der Gegenwart, welche sich aus den Thatsachen und ihrer politischen Bedeutung i von selbst ergeben. Der Verfasser nimmt nicht nur unser volles Interesse in Anspruch für die pikante Detailschilderung der historischen Ereignisse und Personen, die er unverfälscht mit der Ge-