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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1875
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Buch bald oder wenige Wochen später recensirt wird, wird seinem Erfolge durchaus keinen Abbruch thun. Derjenige, für den dasselbe geschrieben ist, wird es sich, wenn es gediegenen Inhaltes ist, auch sicherlich anschaffen. Mag man doch vorher durch Inserate, die zweifelsohne leider mit größeren Kosten verknüpft sind, das Publi cum von dem Erscheinen eines neuen Werkes in Kenntniß setzen und warte man alsdann die Recension ruhig ab. — Streng genommen ist diese Bücher-Recension durchaus nichts anderes, als eine Re klame, die gratis abgedruckt wird. Es werden mitunter die schlech testen Werke aufs wärmste empfohlen, mit Ausdrücken, die auf die selben durchaus nicht anwendbar sind, wie z. B.: „Einem langgesühl- ten Bedürfnisse ist durch das Erscheinen dieses einzig dastehenden Werkes abgeholfen worden", oder „Eine erhebliche Lücke ist endlich ausgefüllt worden" re. re. Die Interessenten werden auf diese un gerechte Weise so recht hintergangen und ihnen Bücher empfohlen, die für sie keinen Werth haben. Möchte diesem Unwesen auch von anderer Seite aufs kräftigste entgegengearbeitet und möchten von den Redactionen nur solche Schriften einer Recension gewürdigt werden, die es vermöge ihres Inhalts verdienen. Man ist durch die in Zeitungen abgedruckten Besprechungen keineswegs im Stande, ein wirklich gutes Buch von einem schlechten zu unterscheiden und steht man in dieser Beziehung vollkommen rathlos da. — Was alles Uebrige, das sichere Ankommen von Recensionswerken rc. anbetrifft, so mag man das Buch, dessen Besprechung man wünscht, direct per Post an die betreffende Redaction senden und dieselbe um möglichst baldige Recension bitten. Ein solches Ansuchen wird alsdann, wenn anders das eingesandte Werk dies in der That verdient, gern von der Redaction berücksichtigt werden. Fährt man indeß wie bisher mit der Versendung via Leipzig fort, dann werden Unregel mäßigkeiten sich auf keine Weise beseitigen lassen. Ein Packet ge langt vielleicht durch Versehen des LeipzigerCommissionärs an eine falsche Adresse, ein anderes geht bei Gelegenheit der Rücksendung verloren rc. rc. Wage man nur ganz ruhig die 50 Pf. Porto für die directe Sendung daran und die Ausgabe auf der einen Seite wird durch den Vortheil auf der anderen sicherlich ausgeglichen werden. Paul Keil, im Hause W. G. Korn in Breslau. Der Jahresbericht des Vorsteheramtes der Kaufmannschaft zu Königsberg i. Pr. für 1874 enthält über die Einwirkungen des neuen Packetportotarifs auf den Buchhandel Folgen des: „Günstig auf den Bücherumsatz wirkt die neue Postpacketporto- taxe und die damit verbundenen Einrichtungen insofern, als durch dieselben dem Wunsche, ein Buch zu besitzen, das erst verschrieben wer den muß, sehr viel bequemer als früher die rasche Erfüllung folgen kann, da einige Geschäfte alle Zusendungen, andere wenigstens einen großen Theil derselben mit der Post in Palleten zu 5 Kilogramm beordern. Für den ganzen Geschäftsbetrieb aber wirkt diese neue Einrichtung, verbunden mit der Erleichterung des Geldverkehrs durch Postanweisung, geradezu umwälzend. Wenn auch ange nommen werden kann, daß manche Geschäfte derselben vorläufig nicht die große Bedeutung beilegen, so glauben wir doch, daß sie allmählich decentralisirend auf unsere buchhändlerischen Usancen einwirken und die Bedeutung unserer Metropole Leipzig in vielen Stücken wesentlich verringern wird. Während bisher der Commissio- när in Leipzig für jeden Sortimenter die verkörperte Vorsehung war, während jener alle Bestellungen für ihn in Empfang nahm, jede Zahlung für seine Rechnung leistete und die Zusendung der ge summten Correspondenz vermittelte, wird sich jetzt der Sortimenter, und am meisten der fern von Leipzig wohnende, mehr und mehr von seinem Commissionär emancipiren. Er läßt sich vom Verleger direct seine Zusendungen in Palleten von 5 Kilogramm machen, leistet Zahlung ebenfalls direct durch Postanweisung und macht dadurch Ersparungen an Spesen und Zeit." Ein vortreffliches Hilfsmittel für den gesammten literarischen Verkehr bildet das soeben im Verlag von I. I. Weber erschienene „Deutsche Akademische Jahrbuch. Vollständiges Verzeichniß sämmtlicher in Deutschland, Oesterreich, der Schweiz und den deut schen Provinzen Rußlands befindlichen Akademien der Wissen schaften, Universitäten und Technischen Hochschulen, ihrer Mit glieder, Lehrkräfte und Vorstände. Nebst einem Personen-Register. Nach amtlichen Quellen bearbeitet. Erster Jahrgang (8. XXXII, 690 S. In eleg. Leinwandband. Preis 10 M.)". Abgesehen von dem großen Werthe, den das Jahrbuch für die Kreise der Wissen schaft, sowie für die Statistik insbesondere hat, bildet dasselbe auch für den gesammten Buchhandel ein sehr schätzenswerthes Handbuch, dessen reicher Inhalt sich für dessen Verkehr vielfach aufs allernütz lichste erweisen wird. Die thätige Verlagshandlung aber hat sich mit der Herausgabe dieses Werkes und dessen ebenso gediegener als sorgfältiger Herstellung von neuem gerechten Anspruch auf die all gemeinste Anerkennung der literarischen Kreise erworben. Von Moritz Perles' „Adreßbuch für den Buch-, Kunst- Musikalienhandcl und verwandte Geschäftszweige der österreichisch ungarischen Monarchie mit einem Anhänge: Zeitungs-Adreßbuch für Oesterreich" liegt jetzt der zehnte Jahrgang (gr. 8. II, 140 S. mit dem Bildnisse von L. T. Neumann) in der bekannten fleißigen und sorgfältigen Bearbeitung vor, wodurch sich das Adreßbuch einen zahl reichen Freundeskreis erworben hat. Nach der voranstehenden stati stischen Uebersicht enthält dasselbe in der Rubrik Buch-, Antiquar-, Kunst-, Musikalien-, Landkarten-, Schreibmaterialien-Handlungen und Leihbibliotheken in 291 Städten 948 Firmen (gegen 925 Fir men in 284 Städten im Vorjahre), wovon jedoch nur 496 (6 weni ger als im Jahr 1874) über Leipzig verkehren. Auf die verschiedenen Kronländer vertheilen sich die 948 Handlungen folgendermaßen: I. Böhmen an 81 Orten 209 (Prag 70). Bukowina an 3 Orten 7 (Czernowitz 5). Dalmatien an 3 Orten 7 (Zara 3). Galizien an 21 Orten 59 (Lemberg 19). Kärnten an 2 Orten 6 (Klagenfurt 4). Krain an 2 Orten 6 (Laibach 5). Küstenland an 4 Orten 17 (Triest 11). Mähren an 21 Orten 46 (Brünn 10). Oesterreich u. d. Enns an 13 Orten 217 (Wien 197). Oesterreich o. d. Enns an 11 Orten 26 (Linz 10). Salzburg 7. Schlesien.au 6 Orten 19 (Troppau8). Steiermark an 10 Orten 39 (Graz 25). Tirol an 11 Orten 32 (Innsbruck 11). II. Ungarnan82 Orten 202 (Pest und Ofen sBuda- Pestj 52). Kroatien an 11 Orten 23 (Agram 4). Siebenbürgen an 11 Orten 18 (Hermannstadt 5). — Im Zeitungs-Adreßbuch sind Nachweise enthalten über 536 der hervorragendsten Journale, die in 101 Städten erscheinen (Wien 183, Buda-Pest 60, Prag 63). Personalnachrichtcn. Den Herren Emil Goldschmidt und Richard Wilhelmi, Inhaber der Firma F. Schneider L Co. in Berlin, wurde von dem König von Preußen das Prädicat „Kgl. Hof-Buchhändler" verliehen. Herr Julius Hainaner in Breslau ist von dem Großherzog von Sachsen-Weimar zum Commissionsrath ernannt worden. Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgcbung. des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirung.
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