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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-09-20
- Erscheinungsdatum
- 20.09.1875
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- Deutsch
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der Heiligen Schrift heraus und hat beispielsweise in ihren „2 mal 52 biblischen Geschichten" ein Büchlein, das durch die ganze Welt geht, indem es bisher in nicht weniger als 64 Sprachen und 218 Auflagen erschienen ist. Der Absatz dieses einen Büchleins ist nach Millionen zu rechnen. — Die Evang. Bücherstiftung in Stutt gart (Leipzig, Buchh. des Vereinshauses) und derEvang. Bücher- verein in Berlin (Berlin, Wiegandt L Grieben) bringen alte, gute Kernschriften von Luther, Arndt, Scriver u. A. im Neudruck, zwar nicht in so bedeutenden Auflagen, aber zu äußerst geringen Preisen. So kostet z. B. der „Liedersegen", ein Buch von 39 Bog., geb. 1 M. 40 Pf. ord. und Luther's Evangelien-Auslegung, 64 Bog., 4 M. 50 Pf. ord. — Die Missionsbuchhandlungen in Berlin (Leipzig, Bredt), Hermannsburg (Leipzig, I. Nau mann) und in Basel (Leipzig, Buchh. des Vereinshauses), sowie das Tractathaus in Bremen (Leipzig, Kittler) lassen sich mehr die Verbreitung neuerer Schriften, namentlich der ihrer Begründer, angelegen sein. So wird Goßner's Schatzkästlein schon lange mit Tauchnitz'schen Stereotypen gedruckt und die Predigten und Erzäh lungen von Harms erscheinen in immer neuen Auflagen. — Von den deutschen Bibelgesellschaften, die der Sache nach auch in dieses Gebiet gehören, ja eigentlich die Vorgängerinnen aller Schrif tenvereine bilden, sind es namentlich die altbewährte und bekannte Canstein'sche in Halle und die Preußische in Berlin, welche durch Ausgaben allerlei Art ihren Zweck zu erfüllen suchen. Auch dieBrittischeBibelgesellschaft (Leipzig, I. Naumann), die aber bekanntlich nur Bibeln ohne Apokryphen druckt, hat Filialen in allen großen Städten Deutschlands wie Berlin, Wien, Cöln, durch welche Hunderttausende deutscher Ausgaben jährlich abgesetzt wer- ^n, und nur nebenbei sei bemerkt, daß diese Gesellschaften seit ihrem Bestehen 68 Millionen Bibeln und Testamente in 204 Sprachen der Welt verbreitet hat. — Wenig bekannt wird es sein, was die verwandten Gesellschaften Englands und Amerikas auf diesem Gebiete leisten. Nur 2 Beispiele. Die „RsliKious Ir not Sooestx m London, schon 1799 gegründet, die nicht nur Tractate, sondern auch Bücher, Sammelwerke und Zeitschriften druckt, hatte im ^ahrel 866 einen Umsatz von 46 Millionen Schriften in 146 Sprachen, bei einer Jahreseinnahme von 1,196,471 Thlrn., und beschäftigt 60 ständige Beamte und io Redacteure. Die Zeit schriften dieser Gesellschaft, „Ille I^sisurs üour" und „ll?bs Luncka^ at Homo", erscheinen in einer Auflage von 100,000. — Die 1825 gegründete „Liusrioan ll?rast 8ooistz-" in New- York setzte von 1866/67 7 Millionen Tractate und 837,676 Bücher um und hatte eine Jahreseinnahme von 545,131 Dollars. - Außer diesen genannten Vereinen existiren noch eine Reihe solcher, die mei stens nur Tractate drucken, deren Anzahl ins Unberechenbare geht und die für den Buchhandel nicht in Betracht kommen können. Jedenfalls aber würden sich diese wenigen Andeutungen nach den vorhandenen Jahresberichten und Katalogen in so überraschender Weise vervollständigen lassen, daß jeder Unbefangene in diesem Schriftthum auch ein „Zeichen der Zeit", und wohl kein geringes, erblicken müßte. Allerdings können Unternehmungen von so nachhaltiger und umfänglicher Natur nicht nur aus eigenen Mitteln hervorgehen. Viele Hände aus allen Ständen sind bereit, die Sache zu halten und zu fördern. Niederlagen, Colporteure und Colportagevereine sorgen für den Vertrieb in Stadt und Land. Das Ganze bildet schließlich gleichsam eine große „Association" auf literarischem Gebiete, die sich der Thatsache bewußt ist, daß man des Guten in allen Zweigen soviel hat, um des Schlechten nicht zu bedürfen und deren stete Parole lautet: „Für das Volk ist nur das Beste gut genugl" Leipzig, im September 1875. M. L. Matthies. Das königl. Kreismagazin von Obcrbayern für Lehrmittel und Schuleinrichtungs-Gegcnstiindr. III.*) In Nr. 188 d. Bl. gibt ein Hr. Henri (den französischen Na men wollen wir ohne sein Nachsuchen entschuldigen) einige Rath schläge, wie der bayerische Buchhandel gegen die Bestrebungen des Kreismagazins Vorgehen soll. Seine eingestrcuten Klagen über Schleudereien sind nicht unberechtigt, doch gehören sie nicht unmittel bar zum Gegenstände, und wir stimmen ihm auch nicht durchweg zu. Der Kundenrabatt ist nun einmal ein von der infolge der Gewerbe freiheit völlig freien Concurrenz kaum zu trennendes Uebel, mit dem sich, namentlich in großen Städten, Jeder abfinden muß, so gut es geht. Wir zucken die Achseln zu den Beispielen von unklugem Rabattgeben, welche Hr. Henri von Münchener Handlungen an führt, zweifeln aber gar nicht, daß solche Heißsporne der freien Con currenz schon von selbst abgekühlt werden. Wie vielen Leuten, so ist es auch uns unverständlich, daß, wie uns von Münchener College» kürzlich mitgetheilt wurde, gerade ältere Münchener Firmen dem dortigen Stadtmagistrat bei der letzten Submission 15, 16 und 162/z o/g Durchschnittsrabatt anbieten konnten, und wir beneiden den Sieger in diesem Wettkampfe nicht, der von den 25 96 Bruttonutzen, welche heutzutage die meisten Artikel bringen, 16U 9b opfert; wir beklagen vielmehr die Selbsttäuschung, die ihn dazu getrieben hat. Weder zu beneiden, noch zu beklagen, sondern strengstens zu tadeln sind dagegen einzelne Verleger (es sind Gottlob nur Ausnahmen), welche in der That an die Behörden um gleiche Preise oder sogar noch niedrigere liefern, als an die Sortimenter. Ein ander Mal viel leicht mehr über diese Herren, heute nur soviel, daß wir allerdings ebenso wie Hr. Henri denselben einen sehr großen, ja den Haupttheil der Schuld beimessen, wenn Behörden Geschmack am directen Verkehr bekommen, wenn insbesondere das liebe Kreismagazin der Ver lockung, etwas Buchhandel zu treiben, nicht widerstehen kann. Daß der Börsenverein, den Hr. Henri neben andern Heiligen anrust, die Sache innerhalb seiner Competenz liegend finden wird, müssen wir bezweifeln; immerhin aber möchten wir hiermit doch die Herren, welche die Leitung der Angelegenheit in die Hand genom men haben, wenigstens zu dem Versuche anregen, den Börsenverein, sowie den Süddeutschen Buchhändlerverein um ihre Unterstützung zu ersuchen; gelingt es, diese beiden Körperschaften für unser An liegen zu erwärmen, so ist das eine Bürgschaft mehr, daß der baye rische Buchhandel sein Ziel erreichen wird. Unbedingt ist Hrn. Henri darin beizustimmen, daß die bayerischen Handelskammern die Pflicht haben, für die Rechte des Buchhandels in die Schranken zu treten. Das Beste aber können zuverlässig, wie auch Hr. Henri meint, die Verleger thun, deren Artikel im Kreismagazin aus gestellt sind, und wir meinen, sie werden es sehr leicht können gegen über der vom Kreismagazin geübten Taktik, durch welche es sie, die Verleger, zu niedrigen Preisoffcrten veranlaßt hat. Durch die im Börsenblatt und vielen andern Zeitungen ab gedruckte Ausschreibung lud es zur Beschickung seiner Ausstellung und zur Angabe der aus Massenbezug berechneten äußersten Preise ein. Durch einen dieser Tage in der „Augsburger Abendzeitung" erschienenen, augenscheinlich vom Kreismagazin beeinflußten Artikel werden wir nun aber nach einer wegwerfenden Bemerkung über die Opposition der Sortimentsbuchhändler belehrt, es sei „gar nicht Aufgabe des Kreismagazins, selbständig Verkäufe zu machen", vielmehr werde durch dasselbe lediglich „Gelegenheit geboten, das Beste kennen zu lernen und durch Vermitte lung des Kreismagazins mit den Ausstellern in directen *) II. S. Nr. 18S,
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