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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1875
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18751013
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Erscheint außer Sonntag« täglich. — Bi« früh S Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beiträge für da« Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu lenden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenbereins der Deutschen Buchhändler. ^ 237 Leipzig, Mittwoch den 13. October. 1875. Nichtamtlicher Theil. Ueber Buchhandlungsreisende. Wie in allen Branchen des Geschäftslebens, ist es auch im Buchhandel Brauch geworden, Reisende in die Welt zu schicken. Der Anfang wurde von einigen Verlegern gemacht, welche sich von der Verwendung seitens der Sortimenter nicht genug versprachen und darum den Entschluß faßten, durch Vermittelung von Reisenden direct mit dem Publicum zu verhandeln. Jetzt haben es mehrere Berliner Buchhändler, die man mit dem kaufmännischen Ausdruck „Grossisten" bezeichnen könnte, unternommen, ihrerseits gleichfalls in dieser Weise zu manipuliren. Wir haben hier selbstverständlich nicht die sogenannten Colporteure im Auge, welche erste Lieferungen von Colportageromanen oder illustrirten Journalen vertreiben, sondern meinen die intelligenten Leute, welche das Zeug haben, mit der ge bildeteren Gesellschaftsclasse zu Verkehren. Diese Grossisten beschrän ken sich in der Regel auf ein bestimmtes Fach, dem sie ihre ganze! Thätigkeit widmen. Die einen lassen ans banwissenschnftlicke Sacken! reisen, andere auf Kunst- und Prachtwerke u. s. w. u. s. w. Die resp. „Oommis vo^azeuro" suchen sich geeignete Adressen in den verschiedenen Städten, welche sie berühren, zu verschaffen und machen den Interessenten ihre Aufwartung, indem sie ihnen die be treffenden Literaturprvducte zur Einsicht vorlegen und event. die Bestellung notiren. Diese Art des Vertriebes ist häufig sehr loh nend, da es großentheils Werke von bedeutendem Werthe sind.' Besonders ist die Bauwissenschaft ein sehr ausgiebiges Feld, Weil Baubeflissenen die Literatur ein nothwendiges, praktisch auszubeu tendes Material bietet, während andere Fächer mehr der Liebhabe rei anheimfallen. Manche Firma hat ihre Fühlhörner über ganz Deutschland auszustrecken gewußt, indem sie bei dem mit dem buch-! händlerischen Usus nicht vertrauten Publicum den Glauben zu er wecken verstand, als ob nur durch sie, oder wenigstens am wohl feilsten durch sie, bestimmte Bücher zu beziehen wären. Dazu mag nun allerdings noch kommen, daß sie in der That recht günstige Be dingungen stellten, durch den umfangreichenBezug von demVerleger dazu in den Stand gesetzt. Mit größeren Kunstwerken werden namentlich die Gutsbesitzer auf dem Lande, denen eine bequeme Verbindung mit der nächst- gelegeney Buchhandlung mangelt, heimgesucht und man muß gestehen, daß die Reisenden häufig recht brillante Resultate erzielen. Bei der herrschenden Concurrenz ist es den Großhändlern gewiß nicht zu verargen, daß sie auf diese Idee verfallen sind, und An gesichts des Mangels an Stellen haben sich auch Buchhandlungs- gehilsen dazu hergegeben, um ihre Existenz zu fristen. Mag immer hin eine derartige Beschäftigung, welche einer höheren Colportage nicht unähnlich sieht, ihre Bedenken haben, so sind doch gerade sie in Anbetracht ihrer buchhändlerisch-literarischen Bildung sowohl als auch ihres kaufmännischen Geschicks am meisten dazu befähigt, den Interessenten die Vorzüge eines Buches auseinander zu setzen und dieselben für den Ankauf zu gewinnen. Wenn auch ein eigenthüm- licher Sinn dazu gehört und die Herren auch leicht mit der so genannten „buchhändlerischen Ehre" in Collision gerathen können, so ist diese Stellung doch an und für sich nicht so verwerflich, wie sie von vielen Collegen aufgefaßt wird. Wir müssen auch in dieser Frage, so absurd es auch Manchem Vorkommen mag, stets den Standpunkt des Kaufmannes festhalten, auf den uns die Aufhebung des Gewerbezwanges unerbittlich versetzt hat. 8. Misrellrn. Entgegnung. — Wenn der anonyme Hr. Einsender der Mit theilung aus Eisenberg in Nr. 231. d. Bl. doch nur seine Augen besser aufgethan hätte, so würde er gefunden haben, daß das Werk, auf welches Hr. Seiffert in Eisenberg Subscribcnten sammelte, nicht N^laa Non iR Käi'icpu bie^ ist, twbpr' rnoinen Neptkia wolle sich jener Herr erst dann ein Urtheil erlauben, wenn er denselben kennt. Ob die, dem sog. „edlen" Werke beigegebenen Prämien, be stehend in Damentaschen, Meerschaumspitzen und Cigarrentaschen, gut und der Nachzahlung angemessen sind, darüber ist jedenfalls das Urtheil des betheiligten Publikums maßgebender, als das eines anonymen — vielleicht — Brotneiders, welcher übrigens jetzt die voreilig abgeurtheilten Gegenstände am Orte selbst besichtigen kann, da sie vor einigen Tagen den Subscribenten behändigt wurden. Leipzig. Georg Schellhardt. Eine auf amtliche Anordnung kürzlich aufgenommene Statistik der Pariser Bibliotheken lieferte folgendes Ergebniß: Die Bibliothek des Arsenals besitzt 200,000 Bände und 8000 Hand schriften; die Bibliothek der Sorbonne 80,000 Bände; die Bibliothek der Mediciuschule 35,000 Bände; die Natioualbibliothek 1,700,000 Druckbände, 80,000 Handschriften, 1,000,000 Kupferstiche und Karten, 120,000Medaillen; die Bibliothek Mazarin 200,000 Bände, 4000 Handschriften und 80 Reliefmodelle der pelasgischen Denkmäler Italiens, Griechenlands und Kleinasiens; die Bibliothek Sainte- Geneviöve 160,000 Bände und 350,000 Handschriften. Im Ganzen besitzen also die öffentlichen Sammlungen von Paris 2,375,000 Bände, 442,000 Handschriften und 1,120,000Kupferstiche, Medaillen u. s.w. «K- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirung. Zweiundvierzigster Jahrgang. 490
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