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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1875
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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kann, als: „die Pallete haben sich beim Auspacken des Korbes nicht vorgefunden", und damit basta! — Das absendende Personal will sich nun aber nicht versehen haben, — das auspackende auch nicht — und bei der Bahnverwaltung ist ebenfalls nichts auszurichten, weil der Herr Commissionär in Leipzig den Empfang der Sendung und damit auch das richtige Gewicht derselben auf der Frachtkarte bescheinigt, ohne nachzuwiegen. — Ich wiederhole: Was ist da zu thun? Berlin, October 1875. Langenscheidt'sche Verlagsbuchh. (Prof. G. Langenscheidt). Zum Recensionswesen. — Die Mittheilungen des Hrn. Paul Keil in Nr. 207 d. Bl. sind allen Dankes werlh, und der sei ihm auch hiermit dargebracht. Aber Hrn. Keil's Ansicht von Recen- sionen ist eine einseitige; er hat nur die politischen Zeitungen im Auge — ich hatte aber vorzugsweise jene Zeitschriften gemeint, welche sich aus der Besprechung von Werken ein Geschäft machen, also die Literaturzeitungen. Nun habe ich den von genanntem Herrn vorgeschlagenen Weg, die Exemplare direct zu senden, schon mehr fach benutzt, jedoch meist ohne Erfolg. Daß freilich einzelne (lei der sehr vereinzelte) Zeitungen die Bitten der Verleger um baldige Besprechung gern berücksichtigen, habe ich unter andern auch an der „Schlesischen Zeitung" erfahren, aus deren Redactiousoureau Hr. Keil wohl seine Mittheilungen geschöpft hat. Zu meinem Bedauern aber muß ich nochmals constatiren, daß es nicht viele Blätter gibt, welche den Verlegern entgegenkommen. Beispielsweise versandte ich am 7. October 1873 eine neue Publication von einer unserer ge feiertsten Romanschriftstellerinnen in 13 Exemplaren; heute, den 10. October 1875 sind trotz aller Bitten und trotzdem, daß Ro mane im Allgemeinen schnell besprochen werden, erst 4 Recensionen von Blättern erfolgt, von denen es von vornherein zu erwarten stand. Am 23. April 1874 versandte ich 24 Exemplare eines Werkes über die Religion vom politisch-juridischen Standpunkt; davon sind bis heute 8 recensirt, weitere folgen nicht, davon bin ich überzeugt, und die Exemplare kommen auch nicht zurück; weiter am 18. Juni 1874 an 9 der bedeutendsten Literaturzeituugen Deutsch lands, Frankreichs, Englands und der Niederlande je 2 werthvolle philologische Werke; die Jenaer recensirte bald, später folgte die kavus oritigus, von den übrigen aber habe ich nie etwas erfahren. An die restirenden wandte ich mich mit der Bitte um Auskunft; — von einer erhielt ich zur Antwort: daraus, daß noch keine Recension erfolgt, dürfe nicht geschlossen werden, daß das Buch überhaupt nicht besprochen werden solle; eine andere antwortete mit Klagen über den Mangel an guten Kritikern. Eine sehr bekannte gelehrte Zeitschrift hat von Mai 1873 bis Juli 1875 von mir 18 Werke im Nettobeträge von nahe 60 M. erhalten. Ob je ein Werk recen sirt ist, weiß ich nicht; das ist aber gewiß: ein Beleg ist mir nie zu gegangen, nie ein Werk zurückgekommen und nie eine Antwort auf meine Bitten und Mahnungen erfolgt. Das Zarncke'sche Blatt da gegen recensirte 12 dieser Werke und sandte 6 (weil neue Auflagen, welche dasselbe nur sehr ausnahmsweise bespricht) bald nachher zurück. Daß ich der ersterwähnten Zeitschrift von nun an keine Exemplare mehr sende, ist selbstverständlich. Weiß ich doch gar nicht, welchem Schicksale sie entgegen gehen! — Endlich: wenn Zei tungen eingehen (wie die Spener'sche), wo bleiben dann die massen haft eingesandten Recensions-Exemplare? — Solchen Zuständen gegenüber ist der Verleger in der That rathlos. Soll er etwa selbst eine Recension schreiben, sie der Redaction einsenden und gegen ein Exemplar aufnehmen lassen? Das wäre für den Redakteur äußerst bequem! Ich habe auch versucht, durch gleichzeitiges Einsenden eines Inserats die Redaction zur Besprechung zu stimmen; auch das war selten von Erfolg. Soll ich nun trotz dieser Thatsachen jedes Jahr 500 — 600 ^ für eine Sache ausgeben, welche mir kei nen Nutzen bringt? Und wie mir, so ergeht es vielen Verlegern — gibt es da keinen Ausweg? ?. 8. U. In dem „I. de Geneve" schildert ein Augenzeuge die kürzlich auf Schloß Spietz am Thuner See infolge Bankerotts des gegen wärtigen Besitzers abgehaltene öffentliche Versteigerung der v. Erlach'schen Familienbibliothek, auf der cs ganz vandalisch zugegangen sein soll. Diese Bibliothek, deren Sammlung von den Freiherren v. Babenberg, den ersten Besitzern des Schlosses, be gonnen, und von den Freiherren v. Erlach, den späteren Besitzern, fortgesetzt wurde, würde, wenn sie an einem andern Ort, in Paris oder in einer andern großen Stadt versteigert worden wäre, min destens 100,000 Franken erzielt haben, während sie so wahrhaft verschleudert worden ist. Dieselbe enthielt eine Menge geschriebener Chroniken, so die von Justinger, viele Memoiren, Berichte, Briefe re.; alle selten gewordene Ausgaben lateinischer und griechischer Klassiker, namentlich aber Werke militärischen Inhalts. Von den vorhandenen Manuscripten waren vor allem bemerkenswerth die des Marschalls v. Erlach, des Commandanten der Garden des Königs Gustav Adolf; ferner eigenhändige Briefe dieses Königs, seiner Tochter, der Königin Christine, des Kanzlers Oxenstierna, des Herzogs von Sachsen-Weimar, der schwedischen Generale von Nassau und Horn; dann Briefe Ludwig's XIII., Anna's von Oesterreich, Ludwig's XVI., der Cardinäle Richelieu und Mazarin, der Marschälle Turenne und de l'Höpital. Neunzig Bände solcher kostbaren Originalbriefe und Autographen sollen schon vor der Versteigerung in die Hände des Hrn. v. Erlach auf Gerfensee übergegangen sein; eine große Anzahl wurde aber auch versteigert, und meistentheils zu Spottpreisen: ein Band Briefe der Mutter des Marschalls v. Erlach ward z. B. mit 1 Fr. 50 Ct. bezahlt. Aber auch die Taxation hatte ohne alles Ver- ständniß stattgesunden. So waren merkwürdigerweise 2 Bände Originalbriefe des Marschalls Turenne, welche ein Franzose zu 200 Fr. kaufte, nur mit 20 Centimes taxirt, und ein Band, „Die Aben teuer des Chevalier de Guesclin", der 1000 Fr. erzielte, nur 10 Ct.; daß so etwas in der Nähe der Universität Bern Vorkommen konnte, ist aber gewiß das Allermerkwürdigste. (Allg. Ztg.) Am 3. October fand in Zwingenberg a. d. Bergstraße die con- stituirende Versammlung des Mittelrheinischen Gauverban des jüngerer Buchhändler statt. Der Zweck dieses Verbandes, dessen Grundpfeiler die drei Vereine „Darm" (Darmstadt), „Netto" (Mannheim) und „Novität" (Frankfurt a/M.) bilden, ist: die In teressen seines Standes in jeder Hinsicht und mit Nachdruck zu wah ren und gleichzeitig das collegialische Leben zu fördern. Mitglied kann jeder im mitt-elrheinischen Bezirk conditionirende Gehilfe wer den. Der Vorstand besteht aus den Herren: Gust. Nahde (I. Schncider's Verlag) in Mannheim als Vorsitzender, Rob. Mohr (Frz. Bender) daselbst, als Schriftführer, und sechs Beigeordneten. Curiosum. — Im Bielefelder Wochenblatte sind un längst „5 Bände äußerst interessanter Lesebücher, »jedes 31 Cmt. lang, 23 Cmt. breit und 3 Cmt. dick« Pro St. zu 15 Sgr." ausge boten worden. «S- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels unh der Bnchdruckcrkunst — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts Und der Lehre vom Verlagsve,trag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schrisjsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur Und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene HonorirUNg.
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