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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 214, 15. September Igiz. wissen, um was es sich handelt, und nicht besser geht es mit Nr. 5>2, wo ein »Sehr schönes Pergamentmanuskript aus dem Ende des 15. Jahrh. in lateinischer Sprache französischen Ur sprungs» ausgeboten wird. Der Beschreibung der acht Miniatu ren, die cs zieren, ist ziemlich viel Raum gewidmet, und ihre Stoffe sind so, daß man auf den Inhalt der Handschrift nur noch neugieriger wird: »In einer offenen Halle sitzt eine Prinzessin am Webstuhl, ein mit blauer Schaube bekleideter Herr wird hereingcführt.« — »In einem Garten . . sitzt die Prinzessin, mit einem Buch auf dem Schoß, ein in roter Schaube gekleideter Herr reicht ihr kniend ein Schmuckkästchen.« — »In einem Him melbett mit Baldachin liegt eine Dame mit einem vornehmen Herrn sprechend.« — Dann sind da noch: eine Gesellschaft von Jünglingen und Mädchen (die »Prinzessin« spielt ein Saiten instrument), ein Turnier, ein Mahl, ein Liebespärchen auf dem Fluß u. decgl. mehr. Das mutet alles so romanhaft an, und trotzdem erfährt man nur, daß es sich um ein Manuskript »in la teinischer Sprache« handelt. Es gibt doch sicher in Berlin noch einige Leute, die das Latein der Handschrift wenigstens so weit entziffern können, um dem Auktionator zu verraten, um was es sich da handelt. — Von den Inkunabeln sei ein »Äissals emen- >1atÄ (so statt smenckatum) iuxta rubura (so statt ruvrieam) ?ra- xensis eeeiksie« erwähnt, in Leipzig 1498, jedenfalls von Conrad Kachelofen gedruckt. Wenn es vollständig ist, sicher kein schlechtes Stück. Dann noch ein »Wssais seo. orckinom xatrum (statt kratrum) greckieatorum« (Venedig: Nikolaus de Frankfordia 1484), das aber, nach der Angabe des Umfanges (292 Bl.) zu urteilen, wohl nicht komplett ist. — Unter den Stammbüchern ist das des »Schweizer Malers Füßli« hervorzuheben, 213 Seiten mit Aqua rellen und Zeichnungen verschiedener Künstler der Schweiz und das eines H. S. Mylius aus Darmstadt, 1787, mit einer Eintra gung der nachmaligen Königin Luise von Preußen. Auch die »Sammlung von Kaiserurkunden und Autogrammen«, die unter Nr. 630 vereinigt wird, scheint nicht schlecht zu sein; sie beginnt mit Maximilian I. (1506) und reicht bis zum Kronprinzen Fried rich Wilhelm von Preußen (1864). Die herannahende Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig benutzt Karl W. Hiersemann, um am 13. und >4. Oktober in seiner ersten Versteigerung die Sammlung H. Buhrig: »Napoleon und seine Zeit« unter den Hammer zu bringen. Der hübsch illustrierte Katalog umfaßt 746 Nummern und enthält in seiner größeren zweiten Hälfte allerhand Antiqui täten und Kuriositäten: Plaketten, Büsten und Statuetten, Me daillen, Münzen und Ehrenzeichen, eiserne Schmucksachen (»Gold gab ich für Eisen«), Uhren, Tabaksdosen und -pfeifen, Porzellan und Steingut, Waffen und Uniformen u. dergl., darunter sogar »zwei Weißbrödchen, in einem Holzkästchen unter Glas. Ein Kuriosum aus der schweren, teuren Zeit, das uns zeigt, wie win zig klein die Brödchen durch die Teuerung im Lande geworden waren«. Sie werden Wohl in den hundert Jahren ihres Daseins noch kleiner geworden sein. — Unter den Nummern 1—263 aber sind Autographen, Bücher und Kosillmfolgen, Bilder, Porträts, Schlachtendarstellungen, Maueranschläge und Napoleonkarikaturen verzeichnet. Neben dem Franzosenkaiser spielen Theodor Körner und seine Familie eine ziemliche Rolle darin. Von den Büchern und Zeitschriften seien »Dke Lntigalüean dlonitor« (London 1811 —12) genannt, eine bedeutende Seltenheit, in deren Folge von Nr. 1—101 nur eine Nummer (23) fehlt; dann die »Deutschen Blätter« von F. A. Brockhaus (1813—1816, 9 Bde.), die »LrmSe kranyaiso rexrösontöe en 18 keuilles« (Prag: Franz Zimmer), eine Napoleon-Bibliothek von 20 Werken in 39 Bänden, von Zaehns- dorf in London einheitlich in Halbmaroquin gebunden, und »Tim iike ok Haxoikon I., dz- 3. U. Hose« (London 1907), das durch Ein fügung von 1325 Originalzeichnungen, Porträts, kolorierten Kari katuren, Ansichten, Schlachtenbildern und dergl. zu neun Folio bänden angewachsen ist. Auch unter den Gemälden, Stichen und Karikaturen finden sich bedeutende und seltene Stücke; eine im ganzen hochinteressante und in solcher Reichhaltigkeit Wohl auch einzige Sammlung. B. P. Kleine Mitteilungen. Geschäftsjubiläum. — Am heutigen Tage kann die angesehene Export- und Verlagsbuchhandlung G. A. von Halem G. m. b. H. in Bremen auf ein SOjähriges Bestehen zuriickblicken. Die Firma wurde als Buch- und Kunsthandlung am 15. Sep tember 1863 von Gustav Adolph von Halem gegründet und von ihm unter Mitwirkung seines langjährigen Mitarbeiters und Prokuristen Hermann Bonde zu hoher Blüte gebracht. Nach seinem am 25. Juni 1896 erfolgten Tode wurde das Geschäft zunächst von den Erben fort geführt und ging am 1. Juli 1899 in den alleinigen Besitz des ältesten Sohnes des Begründers, Herrn Otto von Halem, über, der es durch Angliederung einer Abteilung für Kunstgewerbe und Kleinkunst erweiterte. Bei günstiger Weiterentwicklung aller Zweige der Firma nahm die Exportabteilung, die den Verkauf von Büchern und Zeitschriften nach dem Auslande, besonders nach Ubersee betreibt, einen besonderen Aufschwung, so daß sich Otto von Halem im Jahre 1903 entschloß, das Bremer Ladengeschäft an Herrn Franz Leuwer zu verkaufen, während die Exportabteilung in seinem Besitze verblieb. Anderweitige Unternehmungen des Besitzers im Verlagsbuchhandel waren der Anlaß zu der im Jahre 1911 erfolgten Umwandlung der Firma in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, bei der Otto von Halem als Hauptbeteiligter und Vorsitzender des Aufsichtsrats verblieb, während die Geschäftsleitung schon seit Jahren in den Hän den des Herrn Direktors Ernst Filter ruht. Herr von Halem hat seit einiger Zeit seinen Wohnsitz nach Stuttgart verlegt, von wo er seine umfangreichen Geschäfte leitet: er ist bekanntlich auch Besitzer des Verlags der Chemikerzeitung in Coethen und persönlich haftender Gesellschafter der Firma Veit L Comp, in Leipzig. Ihm seien zum Jubeltage der Firma seines Namens die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen. Internationale buchhändlerische Schutzvereinigung gegen Kredit mißbrauch (vgl. Nr. 137, 143 u. 207). — Das am 5. September ver sandte Rundschreiben hat nicht in allen Punkten die Zwecke und Ziele der geplanten Vereinigung erkennen lassen, wie mehrfache Anfragen und Zuschriften an die Geschäftsstelle der Vereinigung beweisen. Es wird daher an dieser Stelle namentlich denjenigen Firmen, die Ver kehr mit dem Auslände unterhalten, mitgeteilt, daß natürlich auch auf das Ausland ganz besonders Rücksicht genommen werden soll. Bekanntlich ist gerade hier ein Schutz gegenüber schlechten Zahlern angebracht, weil es kaum eine Möglichkeit gibt, zweifelhafte Forderungen einzu treiben. Die Konsulate versagen in den weitaus meisten Fällen und die Beschreitung des Rechtsweges ist wegen der damit verbundenen großen Kosten und Schwierigkeiten von vornherein ausgeschlossen. Solche Kunden im Auslande, die trotz wiederholter Mahnungen ihren Verpflichtungen nicht Nachkommen, sind unbedingt reif für die Auf nahme in die schwarze Liste, damit allseitig vor ihnen gewarnt wird. Je größer die Mitgliederzahl ist, desto größer wird der Nutzen dieser Vereinigung sein, und es ist zu wünschen, daß den bereits definitiv angemeldeten mehr als hundert Firmen weitere Hunderte folgen. Karten zur Anmeldung als gründendes Mitglied (frei von Eintritts zahlung) versendet bis zum 25. September Herr Arnold Heyne, Berlin N. 24, Friedrichstraße 105 8. Festlegung des Osterfestes. — Der Präsident des Deutschen Han delstags richtete am 23. August an den Staatssekretär des Innern folgendes Schreiben: »Hinsichtlich der Festlegung des Osterfestes teilte uns der Herr Staatssekretär am 4. September v. I. mit, daß er angesichts der ablehnenden Haltung der römischen Kurie und der für die griechisch-katholische Kirche maßgebenden Stelle zurzeit keine Möglichkeit sehe, die Angelegenheit mit Aussicht auf Erfolg amtlich zu betreiben. Wir halten jedoch an der Überzeugung fest, daß die mit dem zeitlichen Schwanken des Osterfestes verbundenen erheblichen Mißstände nicht auf die Dauer aufrechterhalten werden können, und bitten die Angelegenheit nicht aus dem Auge zu lassen. Zum Beweis dafür, daß die Mißstände nach wie vor schwer empfunden werden, gestatten wir uns im folgenden eine vom gemeinsamen Ausschuß des Verbandes deutscher Schokolade-Fabrikanten und der Vereinigung deutscher Schokolade- und Zuckerwarenfabrikantcn (siehe unten) am 14. d. M. an uns gerichtete Eingabe zur Kenntnis zu bringen. Im übrigen nehmen wir auf unsere früheren Eingaben, insbesondere die jenige vom 26. Juli v. I. Bezug.« Das Schreiben des gemeinsamen Ausschusses des Verbandes deutscher Schokolade-Fabrikanten und der Vereinigung Deutscher Scho kolade- und Zuckerwarenfabrikanten lautete: »Die oft beklagten Miß stände, die sich aus den wechselnden Terminen des Osterfestes für Handel und Industrie ergeben, sind besonders wieder in diesem Jahre fühlbar geworden, in dem das Osterfest bereits auf den 23. März, volle (Fortsetzung auf Seite 9271.)
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