Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1875
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18751101
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187511018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18751101
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1875
- Monat1875-11
- Tag1875-11-01
- Monat1875-11
- Jahr1875
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
zeichnisse, nehmen nun lediglich die Nummern jenes Registers auf, welches seinerseits in der Lage ist, Versender, Empfänger und Inhalt jederzeit, wo es nöthig oder gewünscht wird, genau nachzu weisen. Bei Schluß jeder Expedition, und nachdem die letzte Nummer verbucht, wird die Summe der Packete jedes Commissionärs gezogen. Hierauf wird die Abschrift des Avises angefertigt, und die solcherge stalt gefertigten Avise für sämmtliche Commissionäre gelangen nun in die „Abfertigung" stets weit früher, als die ausgelieferten Sachen gepackt und sortirt sind. Beim Verladen wird „eingezählt", und die Summe der Packete muß mit der Summe des Avises stimmen. Bei Uebernahme der Packete seitens des Commissionärs werden sie wiederum „ausgezählt" und cs ist nun die größte Sicherheit und Verläßlichkeit sowohl bezüglich der richtigen Uebergabe, wie der richtigen Auslieferung und Verpackung jeder Factur erreicht. Es kann weder eine Factur unexpedirt bleiben, noch ein Paket verloren gehen. Ebenso ist der Nachweis jedes einzelnen Packetes und seines Inhalts jederzeit gesichert." „Ausgezeichnet, aber", warf ich ein, „wenn auch keine Verluste, so sind doch immerhin Verwechslungen möglich." „Gewiß ist das leider nicht immer zu vermeiden; aber ebenso gewiß muß sich das Versehen sofort beim Sortiren seitens des Commis sionärs Herausstellen, und die Berichtigung findet durch die Anstalt statt. Im Ganzen ist das Verfahren dem auf der Post üblichen ähnlich, wo ebenfalls nur nach Stückzahl übergeben und abgenommen wird. Dasselbe findet beim Gepückverkehr der Personenzüge statt. Bei so riesigem Verkehr in anderer Weise Rechenschaft zu geben, ist kaum möglich." Ich konnte dem freundlichen Herrn nur zustimmen, und hinzu fügen, daß neben den großen Vortheilen, die durch das Lagerhaus dem Buchhandelim Allgemeinen erwachsen,noch so manchekleineBesserungen undFortschritt-. sich zeigen,worüberich, so nebensächlich manches scheinen möchte, doch meine herzliche Freude habe. So z. B. das gleiche Format der Facturenköpfe und damit Beschränkung der Facturen auf eine gleiche Breite, wogegen wir Sortimenter mit gleichem Format der Verlangzettel uns dankbar erwiesen haben. Die Ver leger freilich werden sich über manchen wesentlichen Vortheil ganz im Stillen freuen Und nun, lieber alter Freund, diese Sache, nämlich das „Lager haus" ist es, an dem ich so recht den Fortschritt unsrer Zeit erkannt habe. Wer hätte das vor fünfzig, nein fünfundzwanzig Jahren für möglich gehalten? Niemand, wenigstens hätte Niemand das Jns- lebentreten für möglich gehalten; denn daß Leute schon vor vierzig Jahren daran gedacht und sich mit Plänen einer besseren Centrali- sation der buchhändlerischen Vermittlungsgeschäfte befaßt haben, welche Pläne jugendlicher Köpfe freilich weit ab ins Nebelhafte sich verloren, — das wissen wir beide am besten. „Kein Commissionär wird je etwas davon wissen wollen", meintest Du, und ich konnte Dir darin nur beistimmen. Und heute, o Wunder, siehe nur, die Herren Commissionäre befinden sich wohler denn je, sind sehr stark mit Lagerhausactien betheiligt, und bereiten sich manches halbjährliche Sonntagsmorgensvergnügen mit — Couponschneiden. Ja, man munkelt noch allerhand; gar große Dinge bereiten sich vor und ganz im Vertrauen kann ich Dir mittheilen, daß man es nun auch nicht mehr für unmöglich hält, das „Speditionshaus" der Commissionäre an das „Lagerhaus" der Verleger unmittelbar anzuschließen! — Doch still davon, ich glaube es noch nicht; eben sowenig das, was mir der Lagermeister noch anvertraute: daß man damit umgehe, vom Lagerhaus, als Gesammtvcrtreter der Verleger, direct an die Sortimenter zu facturiren, also Auslieferung, Remission und Abrechnung noch wesentlich zu vereinfachen. Doch nun habe ich Dich, guter Ed, lange genug in Anspruch genommen. Lasse mich bald etwas von Dir hören, und wenn es irgend möglich ist, Dich diesen Sommer ein paar Wochen frei zu machen, so laß uns an irgend einem hübschen Orte Zusammentreffen; wir werden uns vieles zu sagen haben. Ich habe in Thüringen noch einen reizenden, waldversteckten Fleck schöner Gotteserdc ge funden, nachdem mir nun auch Friedrichsroda verleidet ist, wo ich früher so gern weilte. Seitdem der Hirt nicht mehr am frühen Morgen die Kühe mit seinem lustigen Horn aus den Ställen lockt, und sie nicht mehr durch die Straßen ziehen läßt, gleichsam als Bekräftigung der Zweifelsrcinheit von Milch und Butter, die man an offenem Fenster zum Frühstück mit dem innigen Behagen eines vielbetrogenen Stadtmenschen zu sich nehmen konnte, ist's für mich mit Friedrichsroda aus. Und als mich das letzte Mal so am offenen Fenster, statt des unverfälschten Stallgeruchs, ein infernalischer Moschusgestank von einigen vorübcrziehenden, hocheleganten Sommerfrischlern auf das unsanfteste aus meinen Träumen aufschreckte, da sagte ich Lebewohl für immer. — Also versprich mir, zu kommen, so will ich Dir mein neuestes, jetzt noch unverdorbenes Waldparadies verrathen. Ich gehe diesen Sommer jedenfalls hin. Herzliche Grüße von Deinem getreuen Otto Birkcnmaier. Leipzig, den 10. Mai 1900. ?. 8. Soeben wird hier die 81. Auflage von Bismarck's nach gelassenem Tagebuchc ausgegeben!!! Mißrellcn. Aus Berlin berichtet die Vossische Zeitung: „Die Literar und Nachdruck-Convention von 1862 zwischen Preußen und Frankreich wurde bekanntlich gegen die allgemeine Erwartung durch den Frankfurter Frieden wieder in Kraft gesetzt. Kurz vor dem Ab ^ schluß dieses Friedens hatte der Vorstand des Börsenvereins der deutschen Buchhändler das Bundeskanzleramt ersucht, die durch den Krieg mit Frankreich aufgehobenen, in dem Fricdensvertrage zunächst wiederherzustellcnden Conventionen mit den einzelnen deutschen Staaten in kürzester Frist zu kündigen, um dann nach Anhörung von Sachverständigen einen neuen gemeinsamen Vertrag des Deutschen Reiches mit Frankreich herbeiführen zu können. Dies ist gutem Ver nehmen nach die Anregung zu dem jetzt seitens des Präsidiums an den Bundesrath gerichteten Ersuchen, zu der Einleitung von Ver handlungen und zu dem Abschluß einer Literarconvention zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich seine Zustimmung zu geben. Das Bundeskanzlerawt hatte damals, um über die Kündigung der zwischen den einzelnen deutschen Staaten und Frankreich bestehenden Literarconventionen Beschluß fassen zu können, von dem Vorstande des Börsenvereins eine eingehende Darlegung aller Mängel dieser Verträge erbeten. Die infolge dessen von dem Vorstande getroffenen Maßnahmen werden sich bei den bevorstehenden Verhandlungen nützlich erweisen." Die Reichstagsbibliothek hat in jüngster Zeit dadurch eine höchst werthvolle Bereicherung erfahren, daß Hr. Herrn. Schaffert, Besitzerder Verlagsbuchhandlung von Joh. Georg Heyse in Bremen, am Tage des 75jährigen, ohne Unterbrechung sortgeführten Bestehens genannter Firma der noch jungen, aber hochstrebenden Anstalt eine Sammlung von 253 Politischen und historischen Schriften aus der Zeit vor und nach dem Jahre 1848 und ein vollständiges Exemplar der „Bremer Zeitung" geschenkt hat. Möge dieses edle Beispiel viele Nachfolger finden! Curiosnm. — In demJnserat 37899. imBörsenblatt Nr. 238 wird uns die überraschende Mittheilung gemacht, daß das „Kleine Laien-Brevier von Marianne Bayer" I. I. K. K. H. H. der Fürstin Agnes Reuß j. L. „huldvollst" (!) gewidmet ist. 6ritious «tilistivus,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder