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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1880
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- Ausgabe
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- 1880-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1880
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- Deutsch
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Druckwerke von besonderer Bedeutung sind von ihm nicht bekannt, wohl aber viele Leichenpredigten, Verordnungen und dergleichen unbedeutendere Sachen. Erstarb 1616 und wurde auf dem Frauen kirchhof, dem jetzigen Nenmarkte, begraben; seine Leichenpredigt druckte sein Concurrent Gimel Bergen der Zweite. Der sechste Dresdner Buchdrucker, Christoph Mathesius, ebenso der siebente, Hans Güldtbrecht, scheinen im letzten Decennium des 16. Jahrhunderts ebenfalls nur unbedeutendere Geschäfte geführt zu haben. Schöttgens spricht sogar die Ver- muthung aus, daß Beide wohl nur als Gehilfen unbedeutende Sachen in der Officin des Prinzipals für ihre Rechnung gedruckt haben dürften. — Ein ähnliches Beispiel zeigt eine kleine Schrift über die Einnahme der Stadt Bautzen durch die Kaiserlichen anno 1633—1634, auf welcher zu lesen ist: Gedruckt zu Dresden in Gimel Bergen's Officin durch Nicolaum Zipfern. Etwas bedeutender war wohl Matthäus Stöckel der Jüngere, etwa von 1586 bis 1605. — Ein Johann Bergen wird um 1597 bis 1610 erwähnt; ebenso von 1607 bis 1610 Christian Bergen, und 1612 erscheint Gimel Bergen der Zweite als Hofbuchdrucker. Er starb 1637; seine Wittwe und sonstigen Erben führten das Geschäft fort, erst unter ihre« Namen, später unter der Formel „Dreßden bei den Bergen". Von 1620 bis 1627 kommt ein Drucker Gabriel Stump- feldt vor; dann 1630 Wolfgang Seyffert, zugleich Buch händler, auch damals Buchführer geheißen. Er war verheirathet mit einer Tochter von Gimel Bergen dem Zweiten. Aus seiner Officin kennt man eine Beschreibung der Stadt Bischofswerda, dann Sylvester Kundmann's „Kurtze Chronika des Hauses Sachsen" und Heinrich Spillner's „Ursprung von Alt und Neu Dreßden". Es folgen nun zu den schon aufgeführten vier Buchdruckern aus der Familie Bergen deren noch drei unmittelbar hinter einander: Gimel Bergen der Dritte war der älteste Sohn Gimel's des Zweiten und 1616 geboren; er starb als Verweser der Hofbuch druckerei 1643. Ihm folgten seine zwei Brüder Melchior und Christian Bergen, von denen man eine unter gemeinschaftlicher Firma ge druckte Predigt eines vr. Wellner vom Jahre 1649 kennt, doch existiren auch Schriften von Melchior und von Christian allein ge druckt bis 1666. Von Melchior erschien noch 1667 Johann Knohllens „Wein-Büchlein"; von 1670 ab erscheint aber die Firma „Melchior Bergens Wittwe und Erben". Auch Christian Bergen scheint nicht mehr lange gelebt zu haben; er war Hofbuchdrucker, und seine Erben druckten 1678. Er hinter ließ vier Töchter; die eine, Johanna Dorothea, heirathete den Buchhändler Miethen aus dem Bergen'schen Geschäft, während Magdalena Sophia einen Buchhändler Kettner und nach dessen Tode den Buchhändler Winckler heirathete. Aus einem churfürstlichen Rescript vom 28. August 1678 geht hervor, daß neben Bergens Erben noch eine Druckerei von Christoph Baumann, aber keine der früheren mehr existirte, weil man zwei für ausreichend hielt, aber dennoch einen dritten zuließ mit der Beschränkung, daß derselbe keine Leichenpredigten und Carmina drucken dürfe. Dieser Christoph Baumann hat bis 1684, seine Erben aber bis 1687 gedruckt. Außerdem werden nur als vorübergehend genannt: Gottfried Seyffert 1657; Paul August Hamann von 1672—1677; Michael Günther 1680 und Christoph Matthesius von 1688 bis 1695; dieser war mit einer Tochter des vorhin genannten Christoph Baumann ver heirathet. Es erscheint nun Johann Riedel aus Halle in Sachsen, welcher 1679 als Factor in die Hofbuchdruckerei von Bergen's Wittwe eintrat, 1684 aber die Tochter heirathete, auch 1688 die still liegende Christian Bergen'sche Druckerei kaufte. Und als der seit 1691 thätige Hofbuchdrucker Immanuel Bergen, der Siebente aus dieser Familie, bereits 1693 verstarb, erhielt Johann Riedel als Schwager die Hofbuchdruckerei. Auch er betrieb zugleich einen Buchhandel. Conrad Stößel war der Eidam Johann Riedel's, und er hielt als Factor in dessen Geschäft die ganze Druckerei im Jahre 1716, und 1718 starb Riedel im 77. Jahre. Conrad Stößel war in Chemnitz geboren, und Sohn des dortigen Buchhändlers und Buchdruckers mit gleichem Namen; auch hatte er beim Vater erst den Buchhandel, dann die Druckerei erlernt. Stößel druckte meist Regierungsarbeiten und starb 1733. Bis hierher haben wir nun 24 Dresdner Buchdrucker kennen gelernt. Mit ihnen schließt eigentlich die ältere Buchdruckergeschichte Dresdens ab, doch mögen — da wir einmal das 17. Jahrhundert überschritten — bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts noch Folgende kurz erwähnt sein. Johann Friedrich Schrötel aus Darmstadt druckte in Dresden von 1694—1708. Hofbuchdrucker Johann Conrad Rüger verkaufte 1702 seine Druckerei. — Im Jahre 1699 kam ein Drucker Johann Michael Funke von Leipzig, zog aber 1705 wieder weg nach Erfurt. Im Jahre 1702 siedelte sich ein Buchdrucker Johann Hein rich Schwencke in der jetzigen Neustadt-DresdeiUan, wogegen reclamirt, auch durch Rescript vom 19. Januar 1703 entschieden wurde, daß die Stadt mit drei Druckereien genug habe. Schwencke zog darauf unter des Amts Freiheit nach Ostra, der jetzigen Friedrichstadt-Dresden, kam aber 1708 wieder herein. Die 1708 und 1716 deshalb wiederholte Verordnung blieb unbeachtet, wes halb die drei Buchdrucker Stößel, Krause und Harpeter 1729 Klage erhoben, die auch der Wittwe des inzwischen verstorbenen Schwencke communicirt wurde. Nachdem sie hierauf ein Gesuch eingereicht, hat man sie ruhig fortdrucken lassen, zumal sie ohnedem den Andern wenig Eintrag gethan. Von einem Johann Christoph Schmidt werden schon 1710 die Erben erwähnt, und August Wentzel kommt 1707 und 1708 vor, wo er die Stadt wieder verließ. Jacob Harpeter aus Nürnberg war Factor in Göbel's Druckerei zu Schleußingen, kaufte 1705 in Dresden die Michael Funcke'sche Druckerei und starb 1721. Aus seiner Druckerei sind besonders die „Bischofswerdaer Chronik" und „vr. Gleich's Predigten" zu nennen. Von Georg Friedrich Kahle weiß man nur, daß er 1711 seinen Buchdruckereid ablegte. — Johann Christoph Krause, aus dem Schönburg'schen gebürtig, kaufte in Dresden 1711 die Druckerei des vorhin genannten Johann Christoph Schmidt. Aus seiner Officin stammen namentlich folgende bekanntere Werke der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Die erste Ausgabe der „Harmonie der biblischen Geschichte"; vr. Löscher's „Werke Gottes in der Natur"; vr. Gleich's Erklärung der Episteln; sowie dessen „Vater Unser"; Woog's „Erklärung über die Sonn- und Festtags- Evangelien"; Förtschens -„Biblisches Lexikon" und mehrere andere Schriften. Wir schließen mit der Familie Harpeter, aus welcher drei Dresdner Buchdrucker und Buchhändler der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen. Johann Wilhelm Harpeter, dessen Vater schon weiter oben erwähnt wurde, trat nach dem Tode desselben 1721 bei der Mutter als Factor ein, übernahm aber im Oktober 1724 das Geschäft auf eigene Rechnung. Er druckte unter andern nicht ganz unbedeutenden Werken dreimal die Zimmer- mann'sche Bibel. Johann Valentin Harpeter legte 1733 eine ganz neue Druckerei in Friedrichstadt-Dresden an, druckte vor nehmlich vr. Marperger's „Letztes Sündopfer", starb aber schon
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