Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1880
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- 1880-01-26
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- 26.01.1880
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1735. Die Druckerei ging in demselben Jahre auf seinem Bruder Immanuel Friedrich über, der das Geschäft bei dem Vater Jacob Harpeter erlernt, und 1721 zum Gehilfen gesprochen worden war. Aus der Officin des Letzten der Buchdrucker-Familie Harpeter sind besonders uennenswerth: „Landsberg's Fortification", sowie das Werk eines Ungenannten „Gedanken über das Reich der Blumen". Von der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts an sind Dresdener Buchdrucker nirgends mehr geschichtlich verzeichnet, wenigstens nicht in chronologischer Folge. Einzelne Druckereien und Buchhand lungen werden allerdings hier und da erwähnt. Die Hofbuch- druckerei befand sich 1750 in der damaligen großen Fischergasse, jetzigen Münzgasse. Die Harpeterische Druckerei auf der Zahns gasse und die Krause'sche an der Frauenkirche. Privilegirte „Buch- händlergewölbc" waren: das Gerlach'sche und Zimmermann'sche; das Harpeter'sche auf der Schloßgasse; das Heckel'sche am Alt markte und das Walther'sche in der jetzigen Frauenstraße. Bei der damaligen geringen Einwohnerzahl der Residenz Dresden — die wir heute kaum zu den größeren Mittelstädten zählen würden — waren drei anständige Buchhandlungen und drei Druckereien gewiß nicht wenig, und es spricht ihre Zahl jeden falls schon für einen ziemlich regen literarischen Verkehr, zumal ja auch die Buchdruckereien ihre Erzeugnisse selbst verkauften. Im 16. und 17. Jahrhundert waren es sogar die Buch druckereien in Dresden ganz ausschließlich, die den Bücherbedarf der Stadt und Umgegend beschafften, der übrigens, so lauge es namentlich noch keine Zeitungen gab, in der Hauptsache allerdings nur in religiösen Abhandlungen, Fest- und Leichenpredigten, sowie andern unbedeutenden Gelegenheitsschriften bestand, bis mehr und mehr auch die Verbreitung von Bibeln, Hauspostillen, Gesang büchern und anderen größeren Erbauungsschristen hinzukam. Schon Gimel Bergen der Aeltere führte in seinem Hause in der Moritzstraße jedenfalls einen ganz respectabeln Buchladen, und es ist anzunehmen, daß auch schon Wolfgang Stöckel als der erste Buchdrucker Dresdens sich nicht bloß auf den Verkauf seiner eignen Druckwerke beschränkt habe. Als hochgebildeter Mann hatte er während seiner beinahe dreißigjährigen Thätigkeit als Buchdrucker in Leipzig die geschäftlichen Vortheile und den Verkehr des Buch handels genugsam kennen gelernt, und das geistige Leben Dresdens verlangte während seiner hiesigen Thätigkeit gewiß nicht wenig auch nach anderwärts gedruckten und bedeutenderen Schriftwerken. Es ist bekannt, daß schon in der ersten Hälfte des 16. Jahr hunderts die größern Buchdrucker Deutschlands nicht bloß für ihren engern Kreis druckten, sondern mit ihrer Waare die Messen bezogen, wo wiederum andere Buchdrucker und Buchführer ihre Einkäufe oder auch wohl Tauschgeschäfte machten. Die Buchdrucker hatten auf den Messen ihre Verkaufsstände, wie jeder andere Handelsmann. Ebenso interessant wie historisch wichtig in Bezug auf den da maligen Stand des Buchhandels ist das im Besitze des Verfassers befindliche „Meß-Memorial" des berühmten Frankfurter Buch druckers und Buchhändlers Sigmund Feierabend, welches die eigenhändige Aufschrift trägt: „Copey oder Abschrift des Registers Fasten-Mes Anno 1565. Sigmund Feierabendt. Dos mus Ich meinen mitverwandten als Jorg Rab vnndt Weigandt Hahnen Erben verrechnen". Aus diesem interessanten Contobuche ersieht man nicht nur, was für Bücher um die Mitte des 16. Jahrhunderts vorzugsweise gekauft wurden, sondern man lernt auch alle Geschäfts freunde der Firma, selbst aus Frankreich und der Schweiz kennen, die zur Buchhändlermesse nach Frankfurt a. M. kamen, und deren Zahl sich über 100 beläuft, darunter bedeutende Buchdrucker und Buchführer Deutschlands. Darunter findet man nun zwar keinen Buchdrucker Dresdens vertreten, der die weite Reise nach Frankfurt unternommen hätte, wohl aber finden sich nicht weniger als fünf bedeutende Einkäufer aus Leipzig vor, und da auch die Leipziger Buchhändlermessen nicht minder stark frequentirt waren, so ist anzunehmen, daß auch Dresden seinen fremden Bücherbedarf über Leipzig deckte, und man sich hierzu dortiger Geschäftsfreunde bediente, wodurch nach und nach der jetzt so achtunggebietende Leipziger Commissions-Buch handel sich entwickelte, der in der Hauptsache so zu sagen die buch händlerischen Geschäfte aller fünf Welttheile vermittelt. Das geistige Leben und der Bücherbedarf Dresdens wurden erst recht bedeutend, als durch die allmähliche Beseitigung der Festungswälle, durch Schaffung öffentlicher Plätze und Garten anlagen die Stadt ein freundlicheres Ansehen gewann, und Dresden mit seinen reichen Künstschätzen und wissenschaftlichen Sammlungen mehr und mehr ein Anziehungspunkt der Fremden wurde, die sich hier länger und selbst bleibend aufhielten. Der Dresdener Buchhandel nahm daher schon in den letztver flossenen Jahrhunderten immer eine nicht unbedeutende Stelle ein, und Dresden ist heute mit Recht als eines der würdigsten Glieder in dem großen Gemeinwesen des deutschen Gesammtbuchhandels zu bezeichnen. Berichtigung. Im ersten Artikel steht in der 8. Zeile von obenan: „. . . in religiösen Zeitschriften", statt „... in religiösen Streit schriften", was für die kundigen Leser des Börsenblattes allerdings kaum besonders zu berichtigen ist. Systematische Uebersicht der literarischen Erzeugnisse des deutschen Buchhandels in den Jahren 1878 und 1879.*) Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchh. in Leipzig. 1878 1879 1. Sammelwerke. Literaturwissenschaft. Biblio- graphie 341 278 2. Theologie 1246 1304 3. Jurisprudenz. Politik. Statistik. Verkehrs- wesen 1319 1683 4. Heilwissenschaft. Thierheilkunde .... 789 732 5. Naturwissenschaft. Chemie. Pharmacie. . 793 841 6. Philosophie 164 139 7n.Pädagogik. Deutsche Schulbücher. Gymnastik 1775 1741 7b. Jugendschriften 443 434 8. Altclassische und orientalische Sprachen. Alter- thumswissenschaft. Mythologie . . . 500 481 9. Neuere Sprachen. Altdeutsche Literatur . . 448 485 10. Geschichte. Biographien. Memoiren. Brief- Wechsel 699 680 11. Geographie. Reisen 311 306 12. Mathematik. Astronomie 151 158 13. Kriegswissenschaft. Pferdekunde .... 350 337 14. Handelswissenschaft. Gewerbskunde . . . 577 577 15. Bau-, Maschinen- und Eisenbahnkunde. Berg- bau. Schiffahrt 382 384 16. Forst-und Jagdwissenschaft 118 103 17. Haus- und Landwirthschaft. Gartenbau . . 386 421 18. Schöne Literatur (Romane, Gedichte, Thea- ter rc.) 1181 1170 19. Schöne Künste (Malerei, Musik rc.). Steno- graphie 571 584 20. Volksschriften. Kalender 715 642 21. Freimaurerschriften 20 21 22. Vermischte Schriften 340 378 Karten 293 300 Summa 13,912 14,179. *) Die Zusammenstellung der Erscheinungen 1877 u. 1878 siehe Bör senblatt 1879, Nr. 21.
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