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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1880
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- Deutsch
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denkbar sind, während wir hinwieder dem seit dem Concil von Trient regenerirten Katholicismus gern seinen reichlichen Antheil an den Fortschritten der Buchdruckerkunst zugestehen. Zum Beweis, daß dieser Zusammenhang zwischen Buchdrucke rei und Reformation nicht bloß eine allgemeine Abstraction unserer Zeit ist, und um ihn unfern Lesern recht lebendig vor Augen zu führen, müssen wir noch die persönlichen Beziehungen zwischen einigen der wichtigsten Träger der reformatorischen Bewegung und den Druckern ihrer Werke schildern. (Schluß folgt.) Miscellen. „lieber Druckfehler" ist im vorigen Jahre eine kleine Broschüre erschienen*), von der wir nicht anstehen zu behaupten, daß sie geeignet ist, einem großen Zweige des deutschen Buchhandels — dem Berlagsgeschäft — die ersprießlichsten Dienste zu leisten, wenn sie von dieser Seite in der richtigen Weise benutzt und gehand- habt wird. — Wer an irgend einer Stelle im Verlagsgeschäfte Ge legenheit hatte zu erfahren, welche mannigfaltige Ausgabe an Zeit, Aerger und baarem Gelbe zu sparen wäre, wenn die Herren Autoren, und was sich alles so nennen läßt, sich bewegen ließen, ihre Manu- scripte in druck- oder doch wenigstens zunächst in satzfertigem Zu stand einzusenden, der wird mit mir diese Broschüre freudig be grüßen, welche den Herren Schriftstellern über diesen Punkt in einer Weise ins Gewissen redet, daß sie einen Stein im Busen tragen oder einen Besenstiel statt der Feder in der Hand führen müßten, wenn sie gegen diese rührenden und dabei so von echtem Humor durchtränkten Mahnungen taub blieben. Nur wer das ganze namen lose Martyrium eines Correctors am eigenen Leibe durchzumachen Gelegenheit hatte, nur wer die im Punkte der Schönschreibkunst geradezu unglaublichen Leistungen unserer Schriftsteller und Jour nalisten Tag für Tag wieder mit staunendem Auge übersehen kann, der weiß, wie schwer es sein muß, über diesen Punkt zu schreiben und dabei nicht mit Keulen drein zu schlagen. — Und deshalb verdient der leichte spielende Humor, mit dem der Verfasser meist seinen Gegenstand behandelt, die vornehme Ruhe, mit der er die schon so oft und doch meines Wissens so schlagend noch nie behandelte Frage aufs neue erörtert, um so uneingeschränkteres Lob. — Ich glaube davon absehen zu können, an dieser Stelle den Verfasser zu excer- piren. Die Schrift ist auf der einen Seite so interessant und in jedem Worte so treffend, daß man sie wörtlich abdrucken müßte, um ihr ganz gerecht zu werden, auf der andern Seite durch ihren ge ringen Umfang für Jedermann leicht zugänglich. Ich kann mir aber nicht versagen, wenigstens eines der schlagenden Rösumös des Verfassers hier wiederzugeben, welches besonders geeignet ist, seine Art der Behandlung einer Frage zu kennzeichnen, die für die Her stellung jeden Druckwerkes so wichtig ist und doch von den verschie densten Seiten so oft als Nebensache behandelt wird: der Cor- rectorfrage. Derselbe schreibt darüber: „Auf Grund langjähriger journalistischer Erfahrungen und vielfach angestellter Experimente müssen wir die ganz allgemeine Annahme, daß sich der Druckfehler jedem Gebildeten sofort verrathe, und daß die Aufgabe des Correctors eine ziemlich inferiore In telligenz, höchstens so ein bischen Aufmerksamkeit voraussetze, als einer sehr oberflächlichen Beurtheilung entspringend bezeichnen. Die Thatsachen lehren, daß auch der gebildetste Laie über die Hälfte Ueber Druckfehler. Ein Appell an das lesende nnd schrift- stellernde Publicum, insbesondere der Zeitungen. Von L. von Warns dorfs. gr. 8. (48 Seiten.) Berlin 1879, Barthol L Co. Preis 1 ^ aller Druckfehler schlank hinwegliest, wenngleich das gelegentliche Auffinden eines solchen ihn leicht zu dem Jrrthum verleitet, daß er eine besondere Druckfehler-Findigkeit besitze. Selbst unter Schrift stellern, Journalisten nicht ausgeschlossen, ist die Ansicht von dem Wesen der Correctur eine die Schwierigkeiten derselben weit unter schätzende , und zwar hauptsächlich wohl deshalb, weil sie die Sache mit dem Maßstabe messen, den ihnen die gelegentliche Correctur ihrer eigenen Elaborate an die Hand gibt. Es ist dies eben wiederum nichts Anderes als die Weisheit des Vogels Strauß. Daß übrigens der Autor, selbst seine Gewandtheit im Correcturlesen vorausgesetzt, nicht der unfehlbare Corrector seiner Arbeit ist, davon wird er sich überzeugen können, wenn er seine Correctur der Revi sion eines gewandten Correctors unterbreitet. Erfahrungsmäßig staunt er dann über Quantität und Qualität der von ihm über sehenen Druckfehler. Jeder Schüler wird in einem uncorrigirten Druckabzug einige Fehler entdecken, Jeder, der einen Artikel auf Druckfehler liest, wird wähnen, sie alle gefunden zu haben, wenn er einige fand, und die Sache leicht finden. Von tausend vor handenen Druckfehlern tausend finden, jede Handschrift entziffern, vorhandene Lücken sachgemäß ausfüllen, sich in schwierigen, zweifel haften Fällen schnell für das Richtige entscheiden, stets und überall sich zu Helsen wissen, das ist es, was den wahren Corrector macht. Darnach wird die Leistungsfähigkeit des Correctors bedingt nicht sowohl von seiner Gewandtheit im Lesen schlechter Handschriften, als besonders seinem encyklopädischen Wissen, seinen Sprachkennt- nissen, seiner Belesenheit, seiner Combinationsgabe, seinem gesunden Urtheil, und selbst alle diese Eigenschaften werden ihn im Drange seiner stets pressirten Arbeit vor Irrungen aller Art nicht schützen, wenn er damit nicht ein gewisses undefinirbares Etwas verbindet, was jeden kleinen Widerspruch, jedes unangebrachte Wort, jede Lücke, kurz jede Unregelmäßigkeit wittert, und das man am treffend sten mit dem Ausdruck ,Corrector-Jnstinct' bezeichnen würde." Ich glaube, jeder Verleger, welcher sich die Mühe nicht ver drießen läßt, von unsrer Broschüre ein Exemplar an diejenigen seiner Schriftsteller zu senden, welche in dem erwähnten Punkte am meisten sündigen, und sie mit einem je nach der Individualität der Betreffenden gefärbten Schreiben begleitet, wird die Genugthuung haben, eines oder das andere seiner Dnlgnts tsrrilllss zu bekehren. Wo es ihm aber nicht gelingt, da kann er bei jedem der ja immer wiederkehrenden ärgerlichen Vorwürfe über Druckfehler darauf auf merksam machen, daß er das Menschenmögliche gethan hat, um seinerseits die Pestilenz der lN-rata. im Keime, d. h. i«i der Feder des Schriftstellers zu ersticken. R. VV. V«e-' /Ar MbkroAuaMie rmek Z-Mot/ieAM-sse-rso/m/k. Ilsr- ari8K6Ksl)6ll von Or. .1. ?st.?.boI6t. llabrZ. 1880. Vsbruar. Inllalt: Vis UissstLmIs äsr Ilsr^oAliobeu Libliotlleü mr IVol- ksnbMtsl —Ois ueus VnivsrsitZits-üilüiotiisIc in Vusn. Von Onstos Dr. II. 6rs.88g.usr. — ^usät/.s ru äsa ususstsir Usi- t.rüAku 8ur Ugustlittsrgt.ur. Von 0. VsrlgAS. — /.ur Illtte- ratur äss Osutsoll - Pranrösisobsn UrisAks 1870—71.— Iiittsratur nnck Nisosllsn. — ^IlASwsins LiblioZrgpllis. b Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buch druckerkunst — Biographisches — Aufsätze ans dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts nnd der Lehre vom Ver lagsvertrag — Mittheilnngen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Verleger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buch handels finden willkommene Aufnahme nnd angemessene Honorirung. — Die gewöhnlichen Einsendungen ans dem Buchhandel werden nicht honorirt.
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