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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1880
- Sprache
- Deutsch
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H 40, 18. Febtuar. 693 Nichtamtlicher Hcheil. kommen sein? Dies ist von vornherein unwahrscheinlich, denn es gab gewiß viele tüchtige Buchdrucker auch von schweizerischer Her kunft, die den Ruf nach Bern gern angenommen hätten; sogar 153S noch schreibt Sebastian Franck an den Staatsschreiber Rüm- lang, ob ihm nicht die Bewilligung zur Niederlassung als Drucker in Bern ertheilt werden könne. Warum dann doch einen Buch drucker von Straßburg berufen? Die Erklärung ist einfach: Bern stand auf sehr gutem Fuße mit Oekolampad, Butzer und Capito, die ihrerseits den Apiarius während seines Aufenthalts in Straß burg (1530—1536) ganz entschieden bevorzugt haben, in dem Maße, daß Capito sogar seinen Vetter Wolfgang Köpfel über ging, um bei Jenem drucken zu lassen. Und mit Recht; denn des Apiarius Drucke sind von einer Sauberkeit, die noch heute alle Achtung verdienen würde. So ist es denn ohne Zweifel seine Stellung zur Reformation, mit andern Worten die nachdrückliche Empfehlung jener drei Re formatoren, der er seinen Ruf nach Bern verdankte; und er muß sich desselben würdig gezeigt haben, wenigstens geben die spär lichen Nachrichten, die wir von ihm besitzen, Zeugniß von der Achtung, die er persönlich genoß. (S. Archiv f. Gesch. d. Buch handels, Heft 2. S. 240, und Helvetische Typographia 1879, Nr. 6 und 7.) So bestätigt sich denn auch da, wo man es kaum vermuthen sollte, wie Buchdruckerkunst und Reformation sich gegenseitig be dingten und unterstützten, wie die Reformation der Buchdrucker kunst den Boden ebnete, diese aber jene festigte und ihre Zweige über die ganze Erde sich ausbreiten ließ. Replik in Sachen „literarischer Freibeuterei". Die im Börsenblatt Nr. 34 veröffentlichte Erklärung von Hrn. Zieger zwingt mich, in dieser Angelegenheit nochmals das Wort zu nehmen. Hr. Zieger behauptet, daß der Titel zu „Hans Stark" so, wie derselbe jetzt gedruckt vorliegt, dem von mir ihm abgetretenen Manu- scripte beigefügt war. Das ist unrichtig, und ich würde mich eines schärferen Ausdruckes zur Abwehr dieser Behauptung bedienen müssen, wenn es mir nicht bekannt wäre, daß Hr. Zieger persönlich an der Sache so gut wie unbetheiligt ist. Wenn Hr. Zieger aber schreibt: „Ich habe mich um nichts gekümmert", so muß er auch die Folgen dieser Gleichgültigkeit über sich ergehen lassen oder seine Vertreter dafür verantwortlich machen, nicht aber versuchen, die Folgen auf mich abzuwälzen, weil ich das Manuscript druckfertig machte und die Correctur besorgte. Erinnerlich ist mir in Bezug auf die Entstehung des Titels folgender Vorgang. Als ich das druckfertige Manuscript während der Abwesenheit des Hrn. Zieger im Juni übergab, aber ohne Titel!, sagte ich dem Vertreter des Hrn. Zieger ungefähr Folgendes: Den Titel können Sie sich ja selbst formuliren, denn auf einen guten und packenden Titel kommt viel an; ich für meinen Theil würde: „Hans Stark der Elephantenjäger" sagen. Dies schrieb der betreffende Herr sofort nieder In dieser meiner Aeußerung liegt doch aber keineswegs die weitere und endgültige Formulirung des Titels! Meint Hr. Zieger nun, daß die Niederschrift seines Vertreters dem Manuscript beigefügt war, so hat er Recht, will er aber damit sagen, daß von Hrn. Born oder mir eine Titelschrift dem Manu skript angeheftet war, so irrt er — oder behauptet etwas Unwahres. Punkt 2. und 3. habe ich Hrn. Zieger beispielsweise zu er wähnen, daß er stets „Hermann, Gefährliche Flucht" oder „Springer, Urwald" sagen darf und nie „Adams, Gefährliche Flucht" oder „Revoil, Urwald" anzuzeigen verpflichtet wäre, und so wird auch fernerhin zu schreiben und zu sagen „Born, Hans Stark" kein Ver brechen sein und ebenso wenig berechtigen, die von Hrn. Zieger be liebten Schlüsse daraus zu ziehen. Den Werth, soll wohl heißen die Richtigkeit meiner Behaup tung (Börsenbl. Nr. 26) zu bemessen, ob ich den Titel zu dem frag lichen Buche früher gekannt habe als durch die im Börsenblatt Nr. 22 veröffentlichte Geschichte, ist Hr. Zieger nicht in der Lage, und wem es ein Vergnügen macht, eine wahrheitsgetreue Darstellung anzuzweifeln, dem gönne ich das, weil es mir in diesem Falle höchst gleichgültig ist. Durch die unter Punkt 2. und 3. der Zieger'schen Notiz gebrachten Bemerkungen ist dem Fachmanne, d.h. Demjenigen, der wirklich Bücher selbst herstellt, gar nichts bewiesen. Ich bemerke zum Schluß, daß ich auf fernere tendenziöse Dar stellungen des Sachverhaltes nicht antworten werde. Leipzig, den 14. Februar 1880. R. F. Albrecht. Miscellen. Zum Recensionswesen. — In heutiger Zeit, wo man auf Ersparniß an Zeit und Mühe angewiesen ist und der Verleger in folge allgemeiner literarischer Ueberproduction den Vertrieb seiner Artikel selbst leiten und namentlich durch Besprechungen in politi schen Tagesblättern die Aufmerksamkeit der Bücherfreunde auf neue Erscheinungen in rationeller Weise hinlenken muß, ist es als ein dankenswerthes Unternehmen zu betrachten, daß Hr. Adolf Lung in Eßlingen uns in einer eben erschienenen Liste von ca. 520 be deutenden deutschen, oesterreichischen und schweizerischen Blättern (vergl. das Inserat sub 5317) ein Hilfsmittel für diese Manipula tionen bietet, das uns in den Stand setzt, schnell eine Uebersicht zu gewinnen, welchen dieser Tageblätter wir unsere Novitäten zur Re- cension einzusenden haben, welchen Erfolg wir uns davon je nach der auf der Liste vermerkten Parteistellung und Auflage des Blattes versprechen dürfen und auf welchem Vermittlungswege dies ge schehen kann. Jeder Verleger wird sich also gern der Lung'schen Versendungsliste bei seinen Versendungen bedienen und wollen wir diese Kreise vornehmlich auf dieses praktische neue Geschäftshilfs mittel aufmerksam machen. Wenn der Preis von dem Herausgeber — im Vergleich zu der mühevollen Arbeit und dem beschränkten Absatzgebiet — auch sehr billig gestellt ist (1 Expl. kostet 60 Pf-, 10 u. 20 billiger), so hätten wir es doch gern gesehen, wenn die typographische Einrichtung der Liste derart getroffen wäre, daß für die Datum-Eintragung mehrere Rubriken vorhanden sind, da doch viele Verleger nicht einzelne Novitäten, sondern deren mehrere zugleich versenden. Auch sind die unter den „Bemerkungen" auf geführten Notizen nicht allgemein verständlich. Was soll so z. B. die Notiz „Localblatt" heißen? Ebenso bedürfte es der Aufführung derjenigen Blätter, die überhaupt keine literarischen Besprechungen bringen, während andererseits Blätter in Städten von 8000 Ein wohnern und mehr (wie z. B. Marienburg mit Lehrerseminar und höhern Schulen) darin fehlen. Auch hätte statt der splendiden Rubrik für die politische Färbung des Blattes, die doch nur bei einem kleinen Theil der Novitäten in Betracht zu ziehen ist, der Herausgeber recht gut daran gethan, durch Nachfrage bei den Re daktionen specieller anzugeben, welche Fächer der Literatur von diesen insbesondere bevorzugt werden. Diese kleinen Ausstellungen sollen nur Winke für den Verleger sein, nach welcher Richtung hin er seine dem Verlagsbuchhandel sehr nützliche Publication bei spä teren Auflagen zu erweitern und zu verbessern hätte. Schon die vorliegende erste Ausgabe entspricht einem so fühlbaren Bedürsniß und erfüllt so mannigfach ihren Zweck, daß wir sie bestens empfehlen können. L. 8eb1.
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