Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1880
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- 1880-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1880
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- Deutsch
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Schäfer 8 Koratzi in Philadelphia ferner: Nagler, F. 8.» die Zukunft Christi, e. Erklärg. der großen Weissagg. d. Herrn. 8. Geb. * 4. — Rundschau auf dem Gebiete der deutschen evangelischen Kirche Nord- Amerika's. Hrsg. v. I. Conzett u. I. Launitz. 8. * 2. — Schuauffer, C. H., Lieder u. Gedichte. 16. * 3. — Szald, B., Moses Mendelssohn. Eine Gedenkschrift zu dessen 150 ster Ge burtsfeier. 8. * 1. — Schmitz in Remscheid. XavIitixsII, 6., Ilülksbueb. k. döL dsutsebsL Xllterrioüt in den obsrsn Xlasssu e. konlseXnlo II. Ordnung. 8. * 1. — Schröter'« Verlag in Plauen. Familienbuch» das goldene, od. der köstlichste Hausschatz. 3. Bd. 2. u. 3. Lsg. 8. L*—. 50 Spanier in Leipzig. Jäger, H., Garten- u. Blumen-Brevier. 8. Geb. * 6. —; geb. m. Goldschn. * 7. 50 Stampfe!'« Buchh. in Preßburg. Dvksxvr. XÜNKSS üb. Vortcommsn, övnonn-r. n. Xn^vsudK. 3. Xuü. 8. * 1. —; toins XusA. * 2. — Wirkucr, 8. l>„ meine Erlebnisse. Blätter aus dem Tagebuche meines öffentl. Wirkens vom I. 1825—1852. 2. Ausl. 8. * 5. — ^ Strauß in Bonn. Girrs, A., die Tochter Rolands. Drama. Nach dem Franz, d. Vicomte H. de Bonner. 8. * 3. — Habenstein, die Wurm- od. Stockkrankheit, ihre Verbreitung n. Bekäm pfung. 8. Geb. * —. 60 IVIIIsw», 1-, 1s droit pablis roinain dsxuis In londation ds Roms sllsgu'ä dustinisn. 4. Xd. 8. ** 10. — Trübner in Straßburg. Litteratnrdeükm'illsr, slsüssisods, aus dem XIV—XVII. dnbrb., brsg. v. X. Nartin u. X. Lobmidt. 2. Xd. 8 * 3. — ludalt: 6osopk. Liblisoks Lomödis v. 1K. Oart. 1540. tzliellvil u. XorssIliinfrsilE 8prs.ob- u. Oulturxssobiobts dsr Asrma- nisobsu Völker. 8rsK. v. ö. tsn Lrinlc, X. Anrtui, VV. Febersr. XXXVII-XXXIX. 8. * 10. - In Kalt: 37. Heber den Hindun« d. Reiwo« auk äie Spraoks Otkrid», be sonders in Ijerius auk Haut- u. Hormeulskre. Vou 1k. luxe ub 1sek. * 2. —. — 38. Leivriok v. Llorungeu u. die Iroubadour«. Von H. LliokvI. * 6. —. — 39. Beiträge rur Lenutuis» der L1opstoek'«oksu dugeudlzfrilr. liebst UQgedruelcteQ Oden ^ielaud». Ossammslt v. L. Svkraidt. * 2. — Dahlen in Berlin. Wilmowski» G. »., n. M. 8cvy, Civilprozeßordnung u. Gerichtsver fassungsgesetz f. das Deutsche Reich, nebst den Einführungsgesetzen. Mit Kommentar in Anmerkgn. 2. Ausl. 1. Lsg. 8. * 3. — Verlag d. Hausfreund«« in Leipzig. Xiloimvsilluru, 6., u. X. 8<!>lmi«It, latsinisobsllutsrriobtsbriols I. das Lolbststndium. 12. Lrisk. 8. * —. 60 Wcigmann in Schweidnitz. kroll«, 6., Vsrreiobuiss säraratliobsr Ortsobaktsu d. XandAsriobts- bsrirüs sebvsiduitr m. Xaobvsis dsr Xostaustaltsu, Xmtsbsrirks u. XmtsSsriobtsbsrirlrs. 8. ** —. 60 Westermann in Braunschweig. Xrslliv I. das Ltudium dsr neueren, spraobsu u. Xitsraturso. Ilrsx. v. X. LerriA. 63. Xd. (4 Ms.) 1. M 8. pro oxlt. * 6. — Winiker in Brünn. Kurt«», X., süladba sarz-ka, öeslräbo ktsrouL pro sicolz- strsdui a üstavzi uöitslsül. 2. V/dani. 8. * 2. 40 Didot ä: Co. in Pari». Larz-an, N., Losa Drävsru. 8. * 2. 40 Nichtamtlicher Theil Die neue deutsche Rechtschreibung und der Buchhandel. XI.*) Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hat der bekannte Erlaß des preußischen Cultusministers den deutschen Buchhandel getroffen, dafür zeugen die den Gegenstand betreffenden zahlreichen Artikel im Börsenblatt, und mit berechtigter Sorge sehen wir der nächsten Zukunft entgegen. Im ersten Augenblick dachten wir, und gewiß viele Verleger mit uns, es sei das Richtigste, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und so rasch wie möglich alle Schulbücher umzudrucken, auf daß der letzte Schaden nicht größer werde, denn der erste. Bei weiterer ruhiger Ueberlegung indeß, und unter Berücksichtigung der zahlreich laut gewordenen, dem ministeriellen Erlaß ungünsti gen Stimmen, vom Reichskanzler herab bis zum kleinsten Redacteur eines unabhängigen Blattes, vermochten wir doch die Hoffnung nicht aufzugeben, daß die ganze Reform sistirt oder doch modificirt werden dürfte, und so möchten wir heute davor warnen, zu rasch in der neuen Schreibweise zu drucken, denn es könnte sich ereignen, daß die so umgestalteten Bücher wiederum nicht paßten.**) Es ist keine Frage, daß das Vorgehen des preußischen Cultus- ministeriums den Eindruck großer Rücksichtslosigkeit macht; da wir aber Hrn. von Puttkamer als eine durchaus humane Persönlich keit schätzen gelernt haben, so können wir nur annehmen, daß er sich der Tragweite seines Erlasses und des colossalen Schadens, den er uns damit verursachte, nicht bewußt war. Mußten wir doch auch aus Abgeordnetenkreisen bezüglich der Verhandlung vom *) X. S. Nr. 61. **) So schreibt man auch der Leipziger Zeitung aus Berlin: „Es scheint, als werde die neue Rechtschreibung wiederum fallen gelassen werden so lange, als bis innerhalb des Reiches Vereinbarungen statt gefunden haben. Wie ich höre, ist man im Begriff, die Sache in dieser Weise zum Ausgleich zu bringen." Anm. d. Red. 16. Februar hören: „Wenn uns nur ein Verleger Andeu tungen gemacht hätte über den enormen Schaden, den der Buchhandel durch Ausführung der orthographischen Reformerleidet, so würde eine ganz andere Resolution erfolgt sein. Wir hatten eben keine Ahnung davon." — Wenn nun andererseits auch noch verlautet, daß Hr. von Puttka- mer keineswegs mit seinem Erlaß vom 21. Januar persönlich so sehr verwachsen sei, daß er vielmehr dem ewigen Drängen eines seiner Räthe endlich nachgegeben habe, so können wir der Hoffnung nicht entsagen, daß er keine zu großen Schwierigkeiten bereiten werde, wenn es sich darum handeln sollte, denselben sei es rück gängig, sei es weniger drückend zu machen. Da wir nun aber nicht erwarten dürfen, daß der Hr. Minister etwa auf eine von Seiten des Verlagsbuchhandels an ihn ergehende Eingabe reagiren werde (denn dazu ist er doch zu sehr Partei), so schlagen wir vor, so rasch als möglich eine Eingabe an den Hrn. Reichskanz ler zu richten und seine Unterstützung in dem Kampfe gegen die uns in Aussicht gestellte vollständige Entwerthung unserer Verlags- vorräthe zu erbitten. Wir zählen uns noch nicht zu den großen Schulbücher-Ver- legern, und doch würde es uns schon einige Vierzigtausend Mark kosten, müßten wir nur unsere couranten Artikel (Lexika und ähn liche größere Werke vorläufig ausgeschlossen), die leider allein recht großen Borräthen auf Lager sind, Umdrucken. Ueberschlagen wir danach nur die Leistungen der Verleger unserer Provinz (darunter ein sehr bedeutender Schulbücher-Verleger), so würden 300,000 M. wohl kaum genügen, um nur das Nöthigste im Sinne der neuen Verordnung umzugestalten. Dazu dann noch der Verlust an den vorhandenen Borräthen und an solchen Werken, welche nicht so stark abgehen, daß wir den Neudruck riskiren mögen, die aber unter normalen Verhältnissen bis auf das letzte Exemplar sich lang sam verkauft hätten. 168*
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