Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1880

Statuten, der Hauptstütze unseres Vereins, dem Reservefonds 15,700 M. und dem beweglichen Fonds zur Verfügung des Vorstandes 4830 M. zu. Gehen wir näher auf diese bedeutende Bereicherung des Re servefonds ein, so tritt uns vor allem eine Reihe von hochangesehe nen buchhändlerischen Firmen entgegen, welche im vorigen Jahre den Zeitpunkt ihrer geschäftlichen Jubiläen nicht würdiger feiern konnten, als daß sie denselben durch solche Acte der Mildthätigkeit eine besondere Weihe gaben. Es wurden uns aus Anlaß des Doppel-Jubiläums der Firma F. Volckmar in Leipzig 5000 M., von Herrn A. Oetinger in Stuttgart 300 M, von Herrn PH. Reclam jun. in Leipzig 3000 M , von Herrn M. Wigand, Firma G. Wigand in Leipzig 500 M. und endlich von Herrn W. Grosse in Berlin am Tage des Jubiläums der Firma Franzen L Grosse in Stendal 1000 M. für den Unterstützungsverein über geben. Den warmen Dank, welchen wir an anderer Stelle bereits auszusprechen hatten, wiederholen wir allen diesen Firmen mit un fern aufrichtigen Wünschen auch hier gern noch ganz besonders, weil sie mit diesen namhaften Gaben nicht wenig zur Stütze und Förderung des Werkes beigetragen haben, an dessen Bau wir Alle uns nach Kräften betheiligen. — Zur Erweiterung der Ferdinand Hirt-Stiftung, welche lange Jahre allein unter dem Motto Psalm 37, Vers 5, ohne Nennung des Namens ihres würdigen Stifters, im Stillen segensreich gewirkt hat, wurden wir durch ein reiches Geschenk von 1000 M. von der Wittwe hocherfreut. Der gleiche Betrag ging uns als Vermächtniß eines hoch angesehenen Collegen, dessen Namen zu nennen uns leider nicht gestattet ist, von den Hinterbliebenen zu. Beide Gaben der Pietät, zu ehren dem Andenken der Verstorbenen und im Sinne dieser edlen Freunde unseres Vereins gestiftet, heben wir mit aufrichtiger Anerkennung und herzlichem Danke hervor. — Mit gleichem Danke müssen wir die Geschenke namhaft machen, welche uns von Herrn M. von Ge rold in Wien, am Tage der silbernen Hochzeit des Oesterreichischen Kaiserpaares, mit 1000 M., von Herrn L. Ehlermann in Dres den, bei Erscheinen der 50. Auflage von Plate's Lehrgang der englischen Sprache l., ebenfalls mit 1000 M. (in Effecten), von Herrn P. Parey in Berlin, am Tage der goldenen Hochzeit un seres Deutschen Kaiserpaares, mit 300 M., sowie vom Verein OesterreichischerBuchhändler in Wien, infolge des Beschlusses der Generalversammlung, mit 200 M. für den Verein übergeben sind. — Wir nennen endlich die mehrfachen Einzahlungen größerer Beträge, durch welche sich die wohlwollenden Geber das Ehrenrecht der immerwährenden Mitgliedschaft des Vereins erworben haben, mit voller Befriedigung und fühlen uns durch diese, die Vermehrung unseres Verein^vermögens bezweckenden Spenden auch ganz beson ders zu Dank verpflichtet. In der Uebersicht der Geschenke, welche zum beweglichen Fonds gehören, begrüßen wir viele gute Bekannte aus früheren Jahren. Wieder erfreuen uns, außer dem reichen Geschenk eines treu bewährten Freundes in Leipzig, welcher nicht genannt sein will, nach alter, schöner Sitte die ansehnlichen Ergebnisse der Sammlungen beim Cantate-Festessen in Leipzig und dem Winterfeste des Vereins Berliner Buchhändler, wieder finden wir das wohlbekannte „Alfred's Meßgeschenk" und eine reiche Weihnachtsgabe von Frau Commerzienräthin Hempel in Berlin, welche dauernd ihr besonderes Wohlwollen für unfern Verein zu bethätigen weiß. Ebenso begegnen uns in allen übrigen größeren und kleineren Spenden langgewohnte, treue Freunde, und wenn die freundlichen Geber selbst auch hier und da gewechselt haben, der Sinn ihrer Gaben ist derselbe, uns wohlbekannte ge blieben; wir verdanken sie alle der schönen Gewohnheit, bei den verschiedenartigsten Veranlassungen des geschäftlichen und häus lichen Lebens unseres Vereins und seines guten Zweckes zu gedenken. Solche sich stets wiederholende Beweise der Mildthätigkeit im Buch handel sind wohlthuend und ermuthigend, und für diese hier den herzlichsten Dank auszusprechen, kann uns nur eine angenehme Pflicht sein. Und den gleichen Dank schulden wir sowohl den Herren Voer st er und Volckmar, Firma F. Volckmar, für die uneigen nützige Vertretung unseres Vereins in Leipzig, der Firma C. W. B. Naumburg für die Aufnahme unserer Aufforderungen im Leipziger Wahlzettel und dem Herrn Buchdruckereibesitzer Bern stein in Berlin für die kostenfreie Lieferung unserer Drucksachen, als auch allen den im ganzen deutschen Buchhandel ver theilten Freunden, welche uns treu und unermüdlich mit Rath und That bei unserer ernsten Arbeit unterstützen. Ueberall finden wir stets ein williges, gütiges Entgegenkommen und müssen dies voll und dankbar anerkennen, da es uns ohne diese treue Hülfe nicht möglich wäre, unsere segensreiche Thätigkeit nach menschlichem Er messen richtig und gleichmäßig auszuüben. Wenn wir am Schluffe unseres vorjährigen Berichtes die zu versichtliche Hoffnung aussprachen, daß uns, wie bisher, auch ferner die treubewährten Freunde nicht fehlen würden, so zeigt unser jetziger Rückblick auf das vergangene Jahr, wie glänzend sich dieses Vertrauen auf den wohlthätigen Sinn unserer Collegen bewährt hat. Möchten uns solche Gesinnungen auch ferner thatkräftig zur Seite stehen, möchten alle unsere Berufsgenossen, ob Prin zipale oder Ge hülfen, die Ueberzeugung bei sich befestigen, daß es die Ehrenpflicht eines Jeden sein müßte, als Mit glied unseres Genossenschaftsvereins nach Kräften zum ferneren Gedeihen unseres schönen, großen Werkes bei- zutragenl II. Cassenbericht des Unterstützungsvereins deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen für das Jahr 1879. I. Beweglicher Fonds (H. 16,1. des Statuts). Einnahme: 1) An Bestand aus 1878 5483 35 2) „ laufenden Beiträgen der Mitglieder 1879 19626 ,,— „ 3) „ Beitrag des Börsenvereins 7500 „ — „ 4) „ Beitrag der Berliner Corporation 300 „ — „ 5) „ Geschenken zur freien Verfügung des Vorstandes (laut Uebersicht ^..) 4830 „ 14 „ 6) „ Zinsen aus den Capitalien des Reservefonds 9101 „ 40 „ 46840 89 ^