Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18850725
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188507258
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18850725
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-25
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>36680) * Pas Kind seines Herzens. Roman von M. Herbert. * Zweite Auflage. „Die Entwickelung des Romans ist span nend von einem Ende bis zum andern. Die unter höchst eigentümlichen Umständen erfolgende Adoption eines Kindes durch den menschenfeindlichen Grasen Heßlar führt uns gleich mitten in die Handlung hinein. Mit eben so viel Kunst als Anschaulichkeit wird uns geschildert, wie der Graf »das Kind seines Herzens« gerade dadurch sich entfremdet, daß er ganz für dasselbe lebt. Mit großem Geschick greifen auch die andern Personen in die Handlung ein, und keine Nebenpartie ist überflüssig. Die Gewandtheit der Sprache und die Korrektheit der Form lassen nichts zu wünschen übrig." (Deutsches Literatur-Blatt, Gotha.) „Der vorliegende Roman bekundet ein ganz hervorragendes und eigenartiges Talent. Scharfe Beobachtung, ein schlagendes Urteil und die Macht einer frischen, im guten Sinne pikanten Darstellung sind die Eigen schaften, die den Leser fesseln. Die lebensvolle Handlung, die treffende Charakteristik der ver schiedenen Lebenssphären angehörenden Personen beweisen eine seltene Kraft und Gewalt der Schilderung. Der Verleger hat dem Werke eine sorgfältige reizende Ausstattung gegeben." (Europa.) „Wir hatten schon Gelegenheit, uns mit dem Verfasser dieses Romans bei der Besprechung einiger Bände der »Bachem'schen Novellen-Samm- lung« eingehend zu beschäftigen. Sein heute vorliegendes größeres Werk offenbart uns ein ganz eigenartiges Talent, welches sich sowohl in der Erfindung des packenden und die Leser sofort unwillkürlich mit sich fortreißenden Stoffes, als auch in dessen trefflicher Dar stellung, sowie in der Charakteristik der vier Hauptpersonen kundgiebt. Wir haben es mit keiner jener so oft behandelten landläufigen Liebesgeschichten zu thun, sondern wir sehen uns in seelische Konflikte eingeweiht, welche gerade durch ihre Einfachheit und Wahrheit un mittelbar zum Herzen sprechen und die uns so fort mit dem Verfasser und seinem Gedanken gange, welcher von tiefer Menschenkenntnis und eingehender Beobachtungsgabe menschlicher Lei denschaften ausgeht, innig befreunden. Die streng moralische Richtung des geistvoll ge schriebenen Romans läßt denselben zur Lektüre iu der Familie ganz besonders passend erscheinen; er zeichnet sich in dieser Hinsicht, wie alle Er zeugnisse des Bachem'schen Verlages, höchst vor teilhaft aus, so daß auch das Herbertsche Werk jungen Leuten unbedenklich zum Lesen überlasten werden darf. Die reiche und geschmackvolle Ausstattung, welche die bewährte rheinische Verlagshandlung dem guten und in jedem An betracht empfehlenswerten Buche augedeihen ließ, hebt auch äußerlich dasselbe und läßt es zu Ge legenheitsgeschenken ganz besonders geeignet er scheinen." (Wochen-Rundschau für dr. Kunst u. Lit.) „Von dem Roman »Das Kind seines Herzens« von M. Herbert ist schnell eine zweite Auflage der ersten gefolgt; das Buch hat sich also den Beifall der Leserwelt erworben. Es ist aber auch eigenartig und in seltenem Grade fesselnd. Hier steht nicht wie gewöhn-! lich, eine Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern das Hauptinteresse beansprucht das Verhältnis eines Vaters zu seiner Tochter. Graf Heßlar, ein Menschenfeind und Weltverächter, will dem Schöpfer ein wenig ins Handwerk pfuschen und sich einen Menschen ganz nach seiner Fayon bilden. Er adoptiert ein kaum zweijähriges Kind und denkt dasselbe ganz nach seinen Prinzipien erzogen zu haben, bis Jugend und angeborene Natur ihr Recht fordern und das Mädchen eben aus jene Wege treiben, von denen er es fern halten wollte. Außer diesen beiden Gestalten fesseln auch andere unsere Teilnahme, so der liebenswürdige Major v. Heßlar, dann Vater und Schwester des gräs- lichen Adoptivkindes." (Allg. Moden-Ztg.) „In die Atmosphäre des Weltlebens ver setzt uns der Roman »Das Kind seines Herzens«. Der Satz: Erziehung macht den Menschen, bildet auch hier das Thema, das mit vielem Geschick und freundlicher Lösung aller Konflikte behandelt ist. Das Experimen tieren des stolzen Sonderlings, des Grasen Heßlar, mit einer Menschenseele bringt weder dem Kinde seines Herzens noch ihm selbst das erhoffte Glück. Dieses erblüht vielmehr dem stillen und reinen Gemüt, dem starken und treuen Sinn, wie ihn Juliane Gregor und der Major Heßlar repräsentieren. Da auch die Formen der feinen Welt und die höher» Fragen des Lebens in den Kreis der Darstellung ge zogen sind, so eignet sich der vorliegende Roman, der nicht müßiger Unterhaltung, son dern tieferer Betrachtung dienen will, besonders zur Lektüre für Frauen, die eben so warm fühlen wie klar denken. Die Musik wird hier zur Offenbarung der heiligsten natürlichen Bande. Das Erscheinen einer zweiten Auflage des Buches bestätigt dieses Lob." (Blätter für lit. Unterhaltung.) „Das ist endlich wieder einmal ein Roman, von welchem man mit ungemischter Freude dem Publium Kenntnis geben kann, ein Roman, der nicht ist wie so viele andere, und dessen Verfasser oder Verfasserin sich nicht in den ausgetretenen Geleisen der modernen Novellistik bewegt. »Das Kind seines Herzens« ist ein junges Mädchen, welches er, als es beim Tode seiner Mutter kaum zwei Jahre alt war, zu sich nahm, und er selbst ist ein menschenfeind licher Graf von Heßlar, welchen Ersahrungen in der Gesellschaft zu dem gemacht haben, was er ist. Jenes Kind erzieht er nun ganz für sich und abgeschlossen von der Welt; nur seine Gedanken nimmt es in sich auf, nur seine An sichten eignet es sich an, so daß er glaubt, es zu seinem Ebenbild gemacht zu haben. Er vergöttert Alexandrine, die zu einer wahren Schönheit heranwächst — da aber kommt sie mit der Welt in Berührung, die bis jetzt für sie mit einer chinesischen Mauer umzogen war, sie lernt die Vergnügungen der Gesellschaft — wenn auch vorläufig nur ganz oberflächlich — kennen, sie sieht andere Menschen und vor allem andere Männer. Ihr junges Herz sehnt sich aus der Einsamkeit hinaus in das rauschende Wogen der Städte und da erkennt er mit tief innigem Schmerz, daß sie doch nicht das Kind seines Herzens, sondern vielmehr ganz das Kind ihres Vaters, des genialen, aber verkom menen Musikers ist. Er verstößt sie. Aber die Geschichte endet nicht mit einer so grellen Dissonanz: es wird durch den Bruder des Menschenfeindes eine Versöhnung angebahnt, die das Herz des Getäuschten einigermaßen beruhigt. Dieser, nur in großen Zügen wieder gegeben Gang der Handlung und der Ent wickelung jenes eigentümlichen Verhältnisses zeigt uns, welch eine mächtige Tragik in der Gestalt des Grasen verborgen liegt. Er, der mit seinem liebebedürftigen Herzen nie geliebt hatte, giebt sein ganzes Fühlen einem adoptierten Kinde hin, und in dem Glauben, was Alexandrine ihm sei, das sei er auch ihr, sieht er sich in seiner ganzen Hoffnung getäuscht! Das ist mit bewundernswerter Feinheit dargestellt; der ganze Seelenprozeß liegt offen vor unfern Augen. Nicht minder treffend ist geschildert, wie die niedergehaltene leidenschaft liche Natur Alexandrinens sich endlich Luft macht, wie sie, aller Schranken spottend, den ihrer Jugend zukommenden Teil am Leben verlangt, wie sie dann sogleich geneigt ist, dem ersten Manne, welchem sie begegnet, ihr uner fahrenes Herz zu schenken, und wie sie erst dann, als sie sich weiter in der Männerwelt umsieht, sich auf sich selbst besinnt. Auch die übrigen Personen bis zur unbedeutendsten herab sind brillant gezeichnet; einzelne ge schickt eingestreute Charakterzüge sind geradezu genial erdacht. Die Darstellung ist elegant und geistvoll; wäre sie nicht so häufig von den eigenen Reflexionen des Verfassers unterbrochen, so würde sie eine noch höhere Wirkung aus üben. Aber genug: »Das Kind seines Herzens« wird sich in die Herzen der Leser einzuschmeicheln und sich einen Platz darin zu bewahren wissen." (Liter. Handweiser.) * Ich kann das Buch jetzt wieder ä cond. liefern und bitte zu verlangen. Es wird der Empfehlung der Herren Sortimenter Ehre machen. Die der ersten nach kaum Monats frist gefolgte unveränderte zweite Auflage beweist dies schon zur Genüge. * Bornehme Ausstattung mit Farbentitel. 8". 336 S. Preis 3 ord mit 33jhhh. In ff. Salonband (nicht a cond.!) 4 »ck 25 ^ ord., 3^5^ netto bar. * Zu Weihnachten werde ich einen neuen Roman „Jagd nach dem Glück" aus gleicher Feder bringen. Köln, Juli 1885. I- P- Bachem. Für russische Handlungen zur Lagerergänzung! (36681) Praktisches Mitauer Kochbuch. Ein nützliches Hand- und Hilfsbuch für Hausfrauen und Köchinnen in Kur -, Liv- und Esthland. Erprobt von einem Vereine bewährter Hausfrauen. 6. verm. Auflage. Geheftet 3 ^ 20 ^ ord , 2 40 L. netto und 13/12 gegen bar. Gebunden (nur fest) 4 20 Lc ord., 3 15 ^ netto und 13/12 gegen bar. (Für den Einband von jedem Frei-Exem- plar berechne ich 80 H netto.) August Neumann'S Verlag, Fr. Lucas, in Leipzig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder