Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18851207
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188512072
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18851207
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-07
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Daß die Blattsammlung und die Bibliothek im I. Obergeschoß direkt nur durch eine mäßig breite Wendeltreppe verbunden sind, konnte nicht gelobt werden. — Die Lage des Sitzungszimmers in einer Etage mit den Bureaux wurde als besser bezeichnet, als jede derartige Anordnung übereinander; indessen mußte konstatiert werden, daß das Sitzungszimmer in unzweckmäßiger Weise zu Gunsten der Außenarchitektur die genannten Bureaux trennt; auch steht überhaupt die Anordnung der Räume im Obergeschoß der des Erdgeschosses nach Man fand, daß im allgemeinen die beigebrachte Variante gelungener sei, als das Hauptprojekt, indessen wurde gewünscht, daß auch hier das Zimmer des Konservators und Bibliothekars praktischer zunächst an der Treppe liegen möchte. Die Architektur des Äußeren, an sich reizvoll, bringt nicht den Charakter des Gebäudes entsprechend zum Ausdruck. Mit schritt hierauf zur Besprechung des Entwurfes von Georg Haubenrisser in München. Nach Vorlesung des Erläuterungsberichtes konstatierte man, daß mit der berechneten Summe von 16 M. Pr. Kubikmeter das betreffende Projekt, dem Post und Telegraphie eingefügt sind, kaum ausführbar sein würde. Der Verfasser hat sämtliche Räume in einem Hintergebäude mit Anordnung einer Anzahl enger Lichthöfe vereinigt, die gewählte Disposition seines Grundrisses aber, der eine sogenannte Diele aufweist, zeigt deutlich, daß letztere zur Benutzung als Ausstellungslokal ungenügender Beleuchtung wegen nicht ver wendbar sein wird. Bemängelt wird, daß die Vorfahrt des Gebäudes an dem der Stadtseite abgewendeten Gerichtswege angeordnet ist; man wünschte auch, daß der kleine nicht axial angeordnete Saal in innigere Verbindung mit dem großen Saale gebracht worden wäre, als es geschehen ist. Es wurde dem Plane schließlich zum Vorwurf gemacht, daß er mit dem Areale des Bauplatzes nicht haushälterisch genug umgegangen sei. Gegen die gewählte Architektur des Äußeren wurden im allgemeinen keine Ausstellungen erhoben. Das Projekt von C. Weichardtin Leipzig gelangte als folgendes zur Besprechung. Man verlas zunächst den Erläuterungsbericht; es fand sich, daß der Verfasser 15 M. Pr. Kubikmeter berechnet, womit derselbe seinen Entwurf, der Post und Telegraphie umfaßt, schwerlich auszuführen im stände sein würde. Der Verfasser hat die Ausstellungsräume in einem halbkreisförmigen ebenerdigen Anbau untergebracht und für die Räume des täglichen Betriebes ein besonderes kleines Gebäude auf der Hauptachse errichtet. Gegen die an sich gelungene und praktische Anordnung des Grundrisses des Hauptgebäudes wurde nur der Einwand erhoben, daß der Zusammenhang der geforderten Zimmer im I. Obergeschoß ein mangelhafter sei, welcher Vorwurf jedoch als unwesentlich bezeichnet wurde. Man gelangte indessen zu der Anschauung, daß die eigentümliche Situation der Ausstellungsräume und des Betriebsgebäudes eine unzweckmäßige sei, weil damit jede zusammenhängende Benutzung des nicht bebauten Areals ausgeschlossen sei. Dieses wurde als ein Fehler bezeichnet, ebenso der Umstand, daß der Verfasser das kleine Gebäude für den täglichen Gebrauch nicht an die Platostraße, sondern in den Garten disponiert hat. Die gewählte reiche Fayadcnarchitektur sprach nicht allgemein an, und wurde deren Ausführbarkeit gegenüber den disponiblen Mitteln stark in Zweifel gezogen. Schließlich wurde der Entwurf von Eisenlohr L Weigle in Stuttgart zur Discussion gestellt. Nach Vorlesung des Erläuterungsberichtes ergab sich, daß die Verfasser 19 M pr. Kubikmeter zur Verfügung haben, womit das Project etwa auszuführen sei, welches Post uud Telegraphie indessen nicht untergebracht hat. Man fand den geforderten inneren Zusammenhang beider Säle nicht intim genug, auch wünschte man den Zutritt zu den beiden Haupttreppen nicht so versteckt angeordnet, wie im Projekte geschehen. Man überzeugte sich jedoch, daß beiden vermeintlichen Übelständen, ohne die Disposition in ihren Grundzügen zu ändern, leicht abgeholfen werden könne. Man tadelte, daß im ersten Vestibül über der inneren Freitreppe kein Podest angcordnet sei, wodurch ein Windfang an dieser Stelle nicht möglich, was indessen ohne Schwierigkeiten zu ändern; auch fand man die Zahl der Herrenaborte zu gering bemessen. — Als sehr zweckmäßig mußte die Anordnung der Bureaux-Räume im I. Obergeschoß bezeichnet werden, wie überhaupt der Grundriß sich durch eine recht klare Raum disposition auszeichnet. Getadelt wurde an der letzteren die Lage der Restauration nach dem Garten, durch den der Zugang der Besucher erfolgen müßte; man glaubte jedoch diesem Übelstande durch Zuziehung der linksseitigen Kellerräume leicht abhelfen zu können. Die Fayaden fanden nicht allseitig Beifall, sondern wurden etwas trocken genannt; man bezeichnete die Türme als zwecklos, deren gute Wirkung andererseits aber aus der Perspektive hervorgeht. Schließlich wurde bemerkt, daß durch die Gestaltung der Bau gruppe das disponible Areal mehr als wünschenswert zerschnitten wird; indessen kann durch Heranrücken des Gebäudes an die Plato straße eine bezügliche Verbesserung geschaffen werden. Nach einer Mittagspause schritt man zu einer nochmaligen allgemeinen Aussprache über jedes Projekt, und es wurde schließlich eine Abstimmung darüber vorgeschlagen, ob und welche Projekte im ersten Gange fallen sollten. Man vereinigte sich im Principe hierüber, und es fielen zuerst die Entwürfe der Herren Haubenrisser und Weichardt mit allen sieben Stimmen, während das Projekt Griesebach mit sechs gegen eine Stimme und die Projekte Kayser L von Großheim, sowie Eisenlohr L Weigle mit allen sieben Stimmen zur engeren Wahl gelangten. Im nochmaligen Wahlgange fiel von diesen drei Entwürfen der des Herrn Hans Griesebach mit allen sieben Stimmen, während die beiden übrigbleibenden zur engsten Wahl kamen. Nach diesem Resultate, dem noch eine allgemeine Diskussion folgte, schloß man die Sitzung. Leipzig, 17. November 1885. Eröffnung der Sitzung vormittags 11 Uhr. Anwesend die Herren: Vorsitzender: Kommerzienrat Kröner. Buchhändler Seemann. Hofbaudirektor von Egle. Buchhändler Müller-Grote. Baurat Professor Ende. Baudirektor Licht. Buchhändler Stadtrat Wagner.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder