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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1886
- Sprache
- Deutsch
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2360 Nichtamtlicher Teil. Hk 102, 5. Mai 1886. wünschen übrig. Ihr Ansehen nahm allerdings immermehr zu; aber die Freiheit war zwar in der Verfassung gewährleistet, in Wirklichkeit jedoch, besonders vor 1848, noch sehr beschränkt. Man war frei, ja, aber nur um die Regierung zu loben, nicht um sie zu tadeln. Wurden doch im Jahre 1846 gegen vier liberale Zeitungen: äs ^.rubsiusobs 6ouraut, äs Ltnntüuuäigs loovsrluut.s.Lru, äs Hoorä-Rrabnuäsr und äs VlissiuAsobs Oours.nl gerichtlich ver folgt. Die beiden ersten, welche eine sehr scharfe Kritik der Thron rede geliefert hatten, wurden, obgleich doch eine Thronrede mit der Person des Königs nichts zu thun hat, wegen Majestätsbeleidigung angeklagt. Der Verleger der ^rubsuisobsn Ooursut, C.A. Thieme, wurde freigesprochen, der Verleger der Toovorlnutssru, K. van HuIst, wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und erst nach einem Jahre begnadigt. Die Unzufriedenheit mit der Regierung ließ in den Jahren 1844 und 1845 viele kleine Blätter entstehen, die, kleiner als zwei Quadratdecimeter, nach dem Gesetz vom 3. Oktober 1843 von dem Zeitungsstempel befreit waren. Sie waren sehr billig und fanden besonders unter dem Volk großen Absatz. Da sie nicht immer beim Besprechen der Thaten der Regierung ein Blatt vor den Mund nahmen, so fachten sie die Unzufriedenheit gegen dieselbe immer mehr an. Um diese Blätter zu vernichten, beantragte der damalige Premier van Hall im Oktober 1845 das obenerwähnte Gesetz. Zwar erschienen diese Lilliputer, wie man sie nannte, doch weiter, und zwar in der Größe, daß sie einen Cent Stempel bezahlen mußten; aber die meisten hielten es nicht lange mehr aus und heute bestehen nur noch drei. IV. Periode. (Nach 1. Juli 1869.) Nach der Aufhebung des Zeitungsstempels nahm das Zeitungs wesen einen großen Aufschwung. Diejenigen Zeitungen, die bis dahin zwei oder drei Mal wöchentlich erschienen waren, wurden täglich erscheinende, die schon früher täglich erschienenen vergrößerten ihr Format oder erniedrigten ihren Abonnementspreis, z. B. die Msuvs Rottsräaiusobs Louravi von 33 Gulden auf 20 Gulden. An allen Orten entstanden neue Zeitungen, und wenn auch viele nur ein kurzes Leben hatten, so bestanden doch im Jahre 1884 nicht weniger als 433 täglich oder wöchentlich erscheinende Zeitschriften. Amsterdam, 10. März 1886. Paulus Müller. Perthes-Briefe. V. (Vergl. Börsenblatt 1886 Nr. 49. 63. 67 u. 72.) Friedrich Perthes an Hofrath Böttiger. 4. Gotha d. 23» Novbr. 1826. Hochverehrter Herr Hofrath! Wahrscheinlich wissen Sie bereits daß Ihr Herr Sohn mit den Herren Heeren und Ukert, so wie mit mir, über die Bearbeitung der Geschichte Sachsens nun völlig einverstanden ist.*) Der Herr Professor**) hatte die Urgeschichte dieses Landes unter mühsamen Forschungen gründlich und ausführlich dargestellt; da dies dl. L. unserm Plane gemäß nur übersichtlich einleitend ge schehen durfte und die speciell genaue Geschichte erst da, wo die ein zelnen Staaten als consolidirte Massen auftreten, beginnen kann. Um die verdienstliche schwere Arbeit nicht vergebens sehn zu lassen, *) Arnold Hermann Ludwig Heeren, Professor in Göttingen, und Friedrich August Ukert, Herzog!. Bibliothekar in Gotha. '*) Karl Wilhelm Böttiger habe ich mich an Ihren Herrn Sohn verbindlich gemacht, diese ein leitende frühere Geschichte Sachsens nach dem Erscheinen der spätern in der Staatengeschichte, besonders herauszugeben. Bei der zweiten oder dritten Lieferung werden die Heraus geber anzeigen, daß aus den und den Gründen erforderlich gefunden worden sey, die Geschichte Sachsens einzuverleiben. Jetzt darf man davon noch nicht sprechen, weil man sonst leicht durch Schein zu großen Umfangs, gegen das Werk scheu machen könnte.*) Ihren gütigen Rath, an einen der Herren Minister in Dresden ein Ex. der Staatengeschichte zu verehren, will ich unausgeführt lassen bis ich zugleich anzeigen kann, daß eine Gesch. Sachsens auch erscheine. Spanien und Portugal wird von einem noch jungen sehr tüchtigen Historiker in Göttingen vr. Lembke unter specieller Lei tung von Heeren, bearbeitet — er war deshalb voriges Jahr auf der Dresdner Bibliothek wo große Hilfsmittel für diese Geschichte befindlich sind.**) — Die Geschichte der Osmanen wird der hiesige Biblioth. Sekretair LlöUsr unter Mithilfe von Ukert und Tychsen übernehmen.***) Möller ist ein gründlicher Kenner des Arabischen und ihm stehen die reichen Liste, der Gothaer Bibliothek zu Gebot, die H. Lembke auch für die Spanische Gesch. benutzt. lieber die schwedische Geschichte stehen wir jetzt mit einem tüchtigen Historiker in Upsalafi) in Unterhandlung. Dies Alles aber soll noch nicht zur Oeffentlichkeit kommen. Nun erlauben Sie mir einen Antrag und gehorsame Bitte! Ich wünsche in eine Beilage (so stehend, wie Ihr treff licher Bericht über die Zusamenkunft der Naturforscher in Berlin,) der allgemeinen Zeitung, einen raisonnirenden Artikel: Ueber die Geschichte d Europ. Staaten herausg. von Heeren und Ukert deren erste Lieferung erschienen ist — enthaltend: Pfisters Gesch. der Teutschen 1^ Theil. Leo's Gesch. von Italien 1. u. 2*- Theil. fich) dl. U. Sie haben doch diese drey Bände vollständig erhalten? Nachdem über diese beiden Werke ein kurzes Urtheil abgegeben wurde, könnte übergegangen werden zu einer Darstellung der Ab sicht und des Planes vom ganzen Unternehmen. Dazu wird Ihnen hinlänglicher Stoff gegeben, durch Heeren und Ukerts erste Ankün digung und durch deren Vorwort zur ersten Lieferung. Beide in liegend, so wie die zweite Anzeige. Aus letzterer könnte die Ein- theilung und die Nahmen der Bearbeiter mitgetheilt werden, so wie über die äußere Gestaltung, und das was der Verleger zu leisten verspricht. Ich meine daß ein solcher Artikel in dieser Zeitung sehr passend sey, so wie das Unternehmen eine solche Würdigung verdiene. Bereits haben sich 1500 Subscribenten gefunden, was in unserer zerstreuten Zeit viel ist — mir ein Beweiß, daß die Grund- Ansicht, eine solche Staaten-Gesch. sey Bedürfniß, richtig war. Allerdings liegt dies klar vor: Jeder in unfern Tagen der auf irgend einer Stufe der Gesellschaft steht, die einige Bildung voraus setzt, muß mit der Geschichte der bestehenden Staaten, will er sich Beschämung nicht aussetzen, einigermaßen bekannt seyn — will oder kann er sich nicht gründlich unterrichten, so muß er ab und zu in *) K. W. Böttiger verfaßte die »Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen«. Bd. 1. 2. 8°. Hamburg 1830, Perthes. **) Von Lembke ist nur der erste Teil der Geschichte von Spanien verfaßt worden, der 2. und 3. hat Schäfer, der 4. Schirrmacher zum Verfasser. ***) Thomas Christian Tychsen, Professor in Göttingen. ch) Erik Gustav Geijer. sch) Johann Christian von Pfister, Geistlicher in Württemberg, und Heinrich Leo, Professor in Halle.
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