Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18860825
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188608259
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18860825
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-25
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4558 Nichtamtlicher Teil. 196, 25. August 1886. Praxis zur Durchführung zu bringen. Der neue Vorstand hat in 20 Sitzungen das zu verarbeitende Material erledigt, wobei ihm außerdem der Uipstand zu nutze kam, daß alle Vorstandsmitglieder in einem Orte wohnten, viele Dinge daher auch ohne förmliche Sitzungen erledigt werden konnten. Bei Fragen von prinzipieller Bedeutung haben wir Wert darauf gelegt, auch unsere Herren Stellvertreter zur Beratung zuzuziehcn. Hierbei ist auch die in der vorigen Delegiertenversammlung zur Sprache gekommene Stellung der Herren Stellvertreter diskutiert worden, und wir haben uns, vorausgesetzt, daß in der diesjährigen Delegierteu- versammluug keine Einwendungen hiergegen erhoben werden, dahin geeinigt, daß im Falle der Behinderung eines Vorstandsmitgliedes einer der Herren Stellvertreter einberufeu wird. Wir gehen sserner von der Voraussetzung aus, daß sowohl die drei Vorstandsmitglieder als deren Stellvertreter Sitz und Stimme in der Dclegiertenvcrsammlung haben, auch ohne von einem zum Verbatide gehörigen Vereine delegiert zu sein. Reisekosten und Diäten sind den Herren Stellvertretern nur in solchen Fällen zu vergüten, wo dieselben als Vertreter verhinderter Vorstands mitglieder einberufen worden sind. Dem Vorstande gingen im abgelaufenen Jahre eine große Anzahl von Anklagen wegen Schleuderei aus säst allen Vereinsgebieten zu. Es war unser Bestreben, in erster Reihe durch gütliche Vorstellungen, nötigenfalls durch Drohung mit der Anklage bei der Siebener-Kommission auf Abstellung berechtigter Beschwerden hinzuwirken. Wo wir in Güte nichts durchsetzen konnten, erhoben wir in der That die Anklage und so hat denn die vom Vorstande des Börsenvereins eingesetzte Siebener- Kommission am t7. und 18. November v. I. getagt und nach eingehender Beratung in vier Fällen erklärt, daß die angeklagtcn Firmen sich der prinzipiellen Schleuderei schuldig gemacht haben; der Vorstand des Börsenvereins hat nach Prüfung der Akten die Entscheidung der Siebener- Kommission bestätigt und denjenigen Verlegern, welche sich bereit erklärt haben, überführten Schlenderern ihren Verlag gar nicht oder nur mit beschränktem Rabatt zu liefern, die Namen der betreffenden Firmen mit- getcilt Bei zwei Firmen hat diese Maßregel sehr rasch den Erfolg gehabt, daß die Betreffenden sich den zur Geltung gelangten Rabatt- Normen gefügt und um Rücknahme der gegen sie eingeleitelen Maßregeln gebeten haben; gegen mehrere andere Firmen ist das Verfahren so weit gediehen, daß wir demnächst ebenfalls gegen dieselben bei der Siebener- Kommission Anklage wegen Schlenderei erheben werden. In einem Falle hat die Siebener-Kommission die Anklage für noch nicht spruchreif erklärt, weil die Klage hauptsächlich aus die Versicherungen des klagenden Lokalvereines begründet war. Die Siebener-Kommission hat als Prinzip festgestellt, daß derartige Anklagen stets durch thatsächliche direklc Beweismittel erhärtet werden müssen, daß dagegen die Erklärungen von Vereinen, daß es notorisch sei, daß der Betreffende schlendere, und dergleichen nicht als Beweise gelten können. Wenn der Verbandsvorstand die einlanscnden Klagesachen soll prompt erledigen können, so müssen ihn die Vorstände der Provinzial- und Lokalvereine dadurch möglichst unter stützen, daß sie in erster Reihe den Versuch machen, einlanfende Beschwer de» auf Grund ihrer eigenen Autorität innerhalb ihres Vereinsgebietes zu erledigen oder die Beschwerde zur Kenntnis des Vorstandes des zu ständigen Provinzial- oder Lokalvereines zu bringen. Soweit diese Be mühungen erfolglos geblieben sind, bittet der Vorstand, ihm die Akten möglichst vollständig und mit den nötigen Beweismitteln versehen zur weiteren Veranlassung zuzusenden. Wir möchten aber auch ferner er suchen, Anklagen nur in evidenten Fällen zu erheben, da eine Verurtei lung durch die Siebener-Kommission nur dann zu erwarten ist, wenn der Beweis erbracht wird, daß die angeklagte Firma prinzipiell Schlen derei treibt. Wir haben es mit Freuden begrüßt, daß der Berliner Buchhandel seinerseits energische Maßregeln ergriffen hat, um die Schleuderei in Berlin allseitig zu unterdrücken. Es hat sich aber auch als Notwendig keit herausgestellt, weitere allgemeine Beschlüsse zur Unterdrückung der Schlenderei dnrchzusetzen. Diese wichtige Frage wird, wie ans unserer Tagesordnung ersichtlich, auch unsere diesjährige Delcgiertenversammlung beschäftigen; gewissermaßen als Vorbereitung hierfür hatte eines unserer Vorstandsmitglieder eine Reihe von Vorschlägen ausgestellt und den Vercinsvorständcn vertraulich mitgcteilt. Wir haben jedoch noch in letzter Stunde von einem diesbezüglichen Anträge für die Hauptversamm lung Abstand genommen, weil wir es mit großer Freude begrüßt haben, daß der Vorstand des Börsenvereins einen Antrag gestellt hat, welcher das gleiche Ziel verfolgt. Wir halten es sür unsere Pflicht, in erster Reihe diesem Anträge zum Siege zu verhelfen; sollte die Delegicrten- vcrsammlnng noch weitere Beschlüsse zur Bekämpfung der Schleuderet für notwendig erachten, so werden sich dieselben wohl als Amendements zum Anträge des Börsenvereins beantragen lassen Was die im vorigen Jahre beschlossene Herausgabe einer Stamm rolle der deutschen Sortimcntsbuchhandlnngcu betrisse, so sind wir nun mehr in der Lage, Ihnen die ersten Exemplare derselben zur Verfügung stellen zu können. Die Fertigstellung hat sich wider Erwarten länger verzögert, als wünschenswert gewesen wäre. Erst Anfang Dezember waren wir im Besitz des vollständigen von den einzelnen Vereinen noch mals revidierten Materials. Da es sich als notwendig erwies, dasselbe unter Zuhilfenahme des Schnlz'schen Adreßbuchs einer sorgfältigen Kon trolle zu unterwerfen, so beschlossen wir, um eine möglichst genaue Arbeit zu bieten, das Erscheinen des neuen Jahrganges von Schulz' Adreßbuch abzuwarren. Infolgedessen hat sich die Revision und Druck der Stamm rolle bis jetzt verzögert. Die eigentliche Ausgabe der Stammrolle ioll in ungefähr 14 Tagen erfolgen, und sind wir bere-t, Zufälle und Berichti gungen in einem Nachtrage zu bringen, saüs uns dieselben unverzüglich mitgeteilt werden. Streichungen ans dieser Liste können aus nahe liegenden Gründen in den Nachtrag nicht ausgenommen werden; Reklama tionen nach dieser Richtung hin werden erst bei der nächsten Ausgabe der Stammrolle Berücksichtigung finden können. Dank dem Entgegen kommen der Vorstände des österreichischen und des ungarischen Buch- händlervereincs sind wir in der Lage gewesen, die Stammrolle auch aus Österreich-Ungarn ausdehnen zu können. Dagegen haben wir bie Firmen im weiteren Auslands nach reiflicher Überlegung nicht ausgenommen; wir hätten entweder sämtliche Firmen aus dem Schulz'scken Adreßbuch einfach Nachdrucken müssen, was ans verschiedenen Gründen nicht an gängig erschien, oder wir hätten eine willkürliche Auswahl treffen müssen, die nur wenig befriedigt, dagegen vielfache Reklamationen hervor- gernsen hätte. Die zur Ausgabe gelangenden Exemplare der Stammrolle werden dem Beschlüsse der vorjährigen Delegiertenversammlnng gemäß noch mit einem Anhänge versehen werde», welcher die Firmen derjenigen Verleger enthalten soll, welche sich den Maßregeln gegen die vom Vorstande des Börsenvereins bezeichneten Schlendcrfirmen anschlicßen. Wir verfehlen nicht, allen denen, welche uns bei Zusammenstellung der Stammrolle behilflich waren, unsern besten Dank zu sagen und bitten diesen ersten Versuch wohlwollend anfzunehmen. Es wird sich nun zeigen müssen, welchen Wert eine solche Stamm rolle der deutschen Sortimentsbuchhändler sür die Herren Verleger haben wird und wie sich dieselben nunmehr gegenüber den sogenannten Bnch- binderfirmen verhalten werden. Der Verbandsvorstand hat sich auch seinerseits mit der Frage der Bnchbinderfirmen und Buchbinderkommissio näre beschäftigt, auch versucht, von Leipzig aus praktische Vorschläge in dieser Frage zu erhalten. Wir sind aber, offen gestanden, nach keiner Richtung hin zu einer Lösung der Frage gelangt, welche wir Ihnen als wirklich erfolgversprechend Vorschlägen könnten. Die Hauptsache scheint uns, daß die Herren Verleger nunmehr aus Grund der Stammrolle nur den Firmen ihren Verlag mit vollem Rabatte liefern, von denen sie sich eine Verwendung für ihren gesamten Verlag versprechen können. Da diese Fragen sich aber vorläufig noch im vollen Flusse befinden, so erschien es uns nicht ratsam, positive Vorschläge nach dieser Richtung hin zu machen. Außerdem enthält unsere diesmalige Tagesordnung schon so viele Punkte, die unbedingt erledigt werden müssen, daß wir auch aus diesem Grunde die Frage der Bnchbinderkommissionäre nicht aus die diesjährige Tagesordnung gesetzt haben, unbeschadet einer etwaigen entgegengesetzten Ansicht der heutigen Versammlung. Von den »Mitteilungen« des Verbandes sind im vorigen Jahre nur 2 Nummern erschienen, welche den Bericht über die Verhandlungen der vorjährigen Delegiertenversammlung enthalten. Der frühere Ver bandsvorstand hat die große Güte gehabt, denselben zu redigieren. Eine weitere Nummer haben wir aus Mangel an wichtigen! Stoffe und in Rücksicht ans die bedeutenden Kosten nicht drucken lassen. In bezug ans die diesjährigen Verhandlungen haben wir uns an die Redaktion des Börsenblattes mit der Bitte gewendet, einen Bericht über die Delegierten- verjammlnng anfzunehmen, und die Redaktion hat sich in liebenswürdig ster Weise bereit erklärt, einen vom Vorstand zu veranstaltenden Auszug aus den.Verhandlungen anfzunehmen. Wir möchten der geehrten Ver sammlung empfehlen, diesen Vorschlag zu acceptieren, da es uns von hohem Werte erscheint, daß der Bericht über unsere Verhandlungen und Beschlüsse dem ganzen Buchhandel zugänglich gemacht werden könnte, wenn derselbe auch nicht den vollen Wortlaut der gehaltenen Reden enthält. Der handschriftliche stenographische Bericht würde in diesem Falle dem Berbandsarchivc einzuverleiben sein, und unsere Verbandskasse würde in Zukunft die bedeutenden Kosten der Veröffentlichung der stenv- graphiichen Berichte ersparen. Auch in diesem Jahre hat der Vcrbandsvorstand cs unternommen, Vorschläge sür die Wahlen im Börsenvercin zu machen. Zu nnserm Bedauern haben einige Vereine sich in bezug auf zwei Ämter über andere Kandidaten geeinigt, sodaß sich nunmehr vier Kandidaten gegen- übcrstehen, welche alle sich Verdienste um die Bestrebungen des Verbandes erworben hoben. Wir glauben, daß den Berbandsvorstand keine Schuld sür dieses bcdouerli be Vorkommen trifft. Wir hatten ain 12 Februar vertraulich das Ersuchen an die zu nnserm Verbände gehörigen Vereins-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder